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Kommt der elektromagnetische Super-Gau für Kornburg?

Kornburg - Katzwang - Kleinschwarzenlohe - Jetzt ist es Zeit zum Handeln. Kommen Sie zur Demonstration am Samstag, 8. Mai 2021 um 15 Uhr nach Kornburg zum P&R Parkplatz an der Autobahn

Liebe Leserinnen und Leser, normalerweise liegt es uns fern, mit Schlagzeilen aufzufallen, die einer großen deutschen Zeitung mit vier Buchstaben gleichen, doch angesichts der bisherigen Aufmerksamkeit seitens der Kornburger Bürgerschaft haben wir uns hierzu entschlossen. Ähnlich schwer wie Kornburg soll es auch unsere Nachbarn in Katzwang mit dem Trassenverlauf treffen, allerdings im Rahmen einer Höchstspannungserdverkabelung. Dort wehren sich die Bürger jedoch bereits mit mehr Vehemenz gegen das geplante Vorhaben.

Am 29.03.2021 wurde uns von Vertretern des Netzbetreibers TenneT die Trassenvariante für die Juraleitung P53 vorgestellt, die für das Raumordnungsverfahren vorgeschlagen werden soll. In Kornburg sind vom geplanten Trassenverlauf die Bewohner entlang der bisherigen Trasse betroffen und künftig ebenso das gesamte Wohngebiet nördlich der A6. Auch das Wohngebiet Kleinschwarzenlohe Nord würde deutlich tangiert (s. rot markierte Flächen). Die bisherige Bestandstrasse soll künftig durch die neue Trasse mit Masten mit einer Höhe von 50 bis 60 Metern ersetzt werden. Der Kornburger Kirchturm hat eine Höhe von ca. 30 Meter und die bisherigen Masten eine Höhe von 20 Meter.

Die Spannung wird künftig 380kV betragen, gegenüber bisher 220 kV und dies bedeutet, dass sich für die Verzehnfachung der Übertragungskapazität die medizinisch wirksame Stromstärke um mehr als das 6fache erhöht. Der massive Stromstärkenzuwachs führt zu einer deutlichen Erhöhung des elektromagnetischen Feldes, das die Einhaltung von Mindestabständen aus medizinischen Gründen zwingend erforderlich macht. Entgegen der empfohlenen Mindestabstandsfläche von 400 Metern zur Vermeidung der elektromagnetischen Strahlung ist für Kornburg nur eine Abstandsfläche von rund 250 Metern vorgesehen. Die aus wissenschaftlichen Studienerkenntnissen abgeleiteten aktuellen Handlungs-, als auch Vorsorgeempfehlungen des Bundesamtes für Strahlenschutz hat das externe Planungsbüro des Netzbetreibers augenscheinlich ignoriert.

Der Netzbetreiber entspricht in dessen minimalistisch ausgeprägten Antragsvariante zur Raumordnung lediglich den gesetzlichen Mindestanforderungen, die schon lange nicht mehr der medizinisch-wissenschaftlichen Kritik standhalten. Nur die Anpassung des bayerischen Landesentwicklungsprogrammes (LEP) an den aktuellen medizinischen Kenntnisstand zwingt die Behörden im anstehenden Raumordnungsverfahren die vom Netzbetreiber TenneT eingereichte Trassenkorridorplanung abzuändern.

Der Kornburger Bürgerverein hat deshalb mit allen ortsansässigen Parteivertretern von CSU, SPD und ÖDP einen Brief an Ministerpräsident Dr. Markus Söder (CSU) und Huber Aiwanger (Freie Wähler) verfasst, mit der Aufforderung, die bisher geltende Soll-Vorschrift zur Einhaltung eines Mindestabstandes von 400 Metern bei Höchstspannungsfreileitungen und (zur Schließung der aktuellen Regelungslücke) zusätzlich 100 Meter Mindestabstand für Höchstspannungserdverkabelung zur Wohnbebauung als Muss-Vorschrift im bayerischen LEP zu verankern.

Zudem gibt es Bundesländer, in denen bereits seit Jahren beispielsweise die 400 Meter-Abstandsregelung bei Höchstspannungsleitungen als Muss-Vorschrift zwingend einzuhalten ist. Wir in Bayern wollen Vorreiter im Bereich Wirtschaft und in der Umsetzung von Corona-Regeln sein – auch beim Gesundheits- und Naturschutz im Stromnetzausbau müssen wir eine Vorreiterposition einnehmen, um für Generationen Mensch und Natur nachhaltig zu schützen, ganz besonders in dicht besiedelten Regionen wie die unsrige.

Bürgerverein Kornburg

Martina Staufer und Rolf Prötzl

Von: Martina Staufer und Rolf Prötzl (Bürgerverein Kornburg ), Mittwoch, 21. April 2021 - Aktualisiert am Donnerstag, 27. Mai 2021
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Harald Dix« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/harald-dix

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