Kreisausschuss berät Erweiterung des Landratsamts
Roth - Das Büro „SHL Architekten" aus Weiden hat dem Rother Kreisausschuss die ersten Varianten der Erweiterung des Landratsamts vorgestellt. Ein Architekten-Wettbewerb soll das Projekt auf den Weg bringen.
Im jüngsten Kreisausschuss hat das Büro „SHL Architekten“ aus Weiden die ersten Überlegungen für eine Zielplanung der gesamtheitlichen Entwicklung am Weinberg und potentielle Standorte für die Erweiterung des Landratsamtes vorgestellt. Auf dieser Basis wird das Ingenieur-Büro einen Architektenwettbewerb ausloben und betreuen. „Heute wird uns hier der erste Aufschlag vorgestellt“, so Landrat Ben Schwarz.
Christina Lehner hat dem Ausschuss dabei schon drei recht konkrete Standortvorschläge für den Erweiterungsbau präsentiert. Insgesamt sollen damit 1500 Quadratmeter zusätzlich als zeitgemäße Arbeitswelt mit ablesbarer Zusammengehörigkeit zum Altbestand entstehen. Dabei solle für die Zukunft auch sichergestellt werden, dass das Landratsamt von außen als Bürger-Anlaufstelle eine erkennbare Adresse bildet und bessere Orientierung bietet. Ebenso werde eine hohe Aufenthaltsqualität mit in Teilbereichen repräsentativem Charakter entstehen. Eine besondere Herausforderung stelle dabei der Umgang mit dem historischen Landschaftspark im Umfeld des bestehenden Gebäudes dar. Eine Sanierung dieses Bestandsgebäudes mit seinen 3500 Quadratmetern Nutzfläche sei ebenfalls geplant.
Die Diplom-Ingenieurin stellte den Kreisräten drei verschieden Varianten vor, bei denen sich der Neubau auf der anderen Straßenseite des Weinberges befindet. Dort würde die Schwesternschule abgerissen. Bei einer Variante würde auch das Kreisjugendamt in den Neubau integriert. Als zweiter Standort könnte der jetzige Parkplatz unmittelbar nordöstlich des Landratsamts dienen. Als dritte Möglichkeit präsentierte die Stadtplanerin einen Anbau westlich hin zum jetzigen Parkplatz des Klinikums. „Überall sind Eingriffe in die Landschaftsstrukturen zu erwarten“, erklärte Lehner. Das Bauprogramm sei an jedem Standort ebenso zu bewältigen wie die Situation für den ruhenden Verkehr, so die Stadtplanerin. Einschränkend kommentierte sie den Anbau im Westen. „Er kann nicht viel für das Entstehen eines Ensembles und die Adressbildung tun“, war Lehner überzeugt.
In der Diskussion wurde die Erweiterung als „absolut notwenig“, so Kreisrat Felix Erbe (Grüne), gesehen. „Sie stellt eine Riesenchance dar, ein modernes Dienstleistungszentrum zu schaffen“, ergänzte CSU-Fraktionschef Michael Kreichauf und gab zugleich zu bedenken, dass sich die Digitalisierung mit Homeoffice und Bürgerkontakt per Netz auf den Raumbedarf im neuen Verwaltungsbau auswirken könnte. „Das weiß keiner“, entgegnete Christina Lehner, „es braucht ohnehin eine gewisse Flexibilität, die Spielraum für eine bedarfsgerechte Entwicklung bietet.“ Das sei über Bauabschnitt zu erreichen.
Markus Mahl (SPD) regte an, Bereiche ohne und solche mit Schwerpunkt „Bürgerkontakt“ bei der Planung entsprechend zu berücksichtigen. Kreisrat Thomas Schneider (Freie Wähler) glaubte nicht, dass Räume frei bleiben. „Die Dynamik der personellen Entwicklung wird weitergehen“, stellte er fest. Von Seiten der Verwaltung hieß es dazu, dass es sich bis zur endgültigen Fertigstellung um einen Zeitraum von zehn Jahren handeln könnte. „Wir wissen also noch nicht, wohin es sich in dieser Zeit entwickelt“, so Dipl.-Ingenieur Alexander Wernard vom Facility-Management des Landkreises.
Kreisbaumeister Ralph Möllenkamp nahm noch Stellung zum Weinbergweg. Er werde seine Bedeutung als Erschließungsstraße für das Kreiskrankenhaus verlieren, denn die künftige Haupterschließung werde von Norden her durch das von der Stadt Roth geplante Wohngebiet erfolgen. Über den Weinbergweg soll lediglich der Besucherverkehr des Klinikums abgewickelt werden.
