Landkreis will Wohnungsbaugesellschaft gründen
Landkreis Roth - Das kreiseigene Kommunalunternehmen soll spätestens am 1. Januar 2027 starten. Ziel: Gemeinsam mit den Kommunen und der Förderung des Freistaats bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Der Landkreis Roth will im nächsten Jahr eine eigene Wohnbaugesellschaft in Form eines Kommunalunternehmens gründen. Der Kreisausschuss hat nun den Landrat per Beschluss beauftragt, alle Vorbereitungen dafür zu treffen, damit sie spätestens am 1. Januar 2027 starten kann.
Ben Schwarz soll seine Verwaltung beauftragen, eine Unternehmenssatzung zu erstellen, Stellungnahmen der Regierung und des Finanzamts einzuholen sowie die Personalplanung für den technischen und den kaufmännischen Vorstand aufzunehmen. „Wir brauchen einen weiten und flexiblen Handlungsrahmen, damit wir über die Wohnraumförderung der Staatsregierung im Wege der Zweckvereinbarung mit den Kommunen bezahlbaren Wohnraum schaffen können“, so der SPD-Politiker.
Auf diese Weise können enorm gute Förderkonditionen zum Tragen kommen. 30 Prozent der förderfähigen Kosten stellt der Freistaat dann als Zuschuss zur Verfügung. 60 Prozent fließen als zinsgünstiges Darlehen. Lediglich zehn Prozent müssten die Kommunen selbst bezahlen, was beispielsweise über ein eigenes Grundstück erfolgen könnte. Wie das Kreisklinikum werde das neue Kommunalunternehmen für Wohnungsbau im Landkreis einen Verwaltungsrat aus Kreisräten als Kontrollgremium erhalten.
Das Geld dafür soll 2026 bereitgestellt werden. Für den kommenden Haushalt sollen für die Anlaufkosten 25 000 Euro in den Verwaltungshaushalt eingeplant werden. Für die Gründung selbst sollen weitere 25 000 Euro als Stammkapital des Kommunalunternehmens im Vermögenshaushalt bereitstehen. Damit nach der Gründung ein schneller Beginn möglich ist, soll parallel auch schon ein Projekt ausgewählt werden, das unmittelbar nach der Gründung in Angriff genommen werden kann.
Alle Fraktionen im Kreisausschuss begrüßten dieses Vorgehen. „Vor allem in den Städten ist bezahlbarer Wohnraum knapp“, bestätigte SPD-Fraktionschef Felix Fröhlich den Bedarf aus seiner Sicht. „Wir müssen mehr Wohnbauförderung in den Landkreis holen“, umriss sein CSU-Kollege Michael Kreichauf den Handlungsbedarf. Thomas Schneider (Freie Wähler) begrüßte den "Handlungsspielraum außerhalb des Kreishaushalts".
Büchenbachs Erster Bürgermeister Helmut Bauz gab zu bedenken, dass kommunale Wohnhäuser auch verwaltet werden müssen. Vermietung, Einzug, Auszug, Instandsetzung, Erhaltungsinvestitionen. „Dafür braucht es Management, das kann eine kleine Gemeinde nicht leisten“, war er überzeugt. Dafür seien Fachleute mit eigenem Know-how erforderlich.
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