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Leinenführigkeit II: Ordnungs- oder Schleppleine?

Region - Auf dem Vereinsgelände der Therapiehunde Deutschland e.V. in Nürnberg-Kornburg finden regelmäßige Hunde-Trainings-Einheiten statt. Bezüglich der vielfältigen Ereignisse zum Thema »Hundeerziehung«, die sich dort zutragen, möchte Ihnen das Trainerteam des Vereins mit Erziehungstipps eine kleine Hilfestellung anbieten, sollten Sie sich und Ihren Vierbeiner in der einen oder anderen Textpassage wiedererkennen.

  • Zieh' Leine - sollte der Hund nicht wörtlich nehmen

    Zieh' Leine - sollte der Hund nicht wörtlich nehmen
    © iStockpohoto.com

  • Der Hund hat die Lektion der Leinenführigkeit gelernt.

    Der Hund hat die Lektion der Leinenführigkeit gelernt.
    © iStockphoto.com

Als »Leinenführigkeit« wird das Gehen des Hundes an der Leine ohne zu ziehen oder zu weit zurückzubleiben und das Laufen beim Hundeführer oder der Hundeführerin an der lockeren, durchhängenden Leine bezeichnet.

Um diese zu trainieren, benötigt man eine Leine, die nicht zu schwer und zu lang ist, die gut in der Hand liegt und von Hund und Halter als angenehm empfunden wird – wie etwa »Führleinen« ohne Handschlaufen, die es im Handel gibt. Dort sind auch Ordnungs- und Schleppleinen erhältlich.

Grundsätzlich darf der Hund keinen Erfolg haben, wenn er an der Leine zieht. Strikte Einhaltung ist oberstes Gebot. Sind die Hundeführerin oder der Hundeführer unachtsam, fangen sie von vorne an, wenn der Hund wieder einmal Erfolg hatte.

Während des Trainings sollte der Vierbeiner für ordentliches Laufen belohnt werden. Hat der Hund seine Lektion gelernt, wäre es kontraproduktiv, ihn permanent mit Leckerchen vollzustopfen oder mit Lob zu überschütten, den eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ein Hund ordentlich an der Leine läuft. Nur so hat die Hundehalterin bzw. der Hundehalter Einfluss auf das Benehmen des Tieres und kommt an diversen »Gefahrenquellen« (etwa andere Hunde, Katzen, Jogger oder Fahrradfahrer) ohne schmerzhaftes Schulter-Arm-Syndrom vorbei. Außerdem gehört es »zum guten Ton« – besonders bei der Arbeit mit Hunden – eine Einheit zu bilden.

Training an der Schleppleine

Hunde, die aus vielerlei Gründen nicht frei laufen können, müssen auch in den Genuss des entspannenden Herumstromerns kommen. Die Lösung heißt Schleppleine. Auch an dieser bedarf es jedoch Training, um eine Einheit mit dem Hund zu bilden, damit die Hundeführerin oder der Hundeführer nicht in der Horizontalen landet. Flexi-Leinen sind indes keine Option, denn diese erzeugen beim Hund ein Dauerziehen. Das Gefühl manifestiert sich und Leinenspannung wird zur Normalität für den Hund.

Hunde, die ihren Freilauf nur an der Schleppleine genießen können, müssen den Unterschied zwischen einer Ordnungsleine und einer Schleppleine erst kennenlernen. Das bedeutet, an der kurzen Leine herrscht Ordnung – also Leinenführigkeit – und wird die Schleppleine angelegt, ist Freilauf angesagt. Der Hund kann sich lösen, darf schnuppern und bekommt keine »Ansagen«. Hat der Hund das Umhängen von kurz auf lang begriffen, ist das die halbe Miete. Vergleichbar ist die Aktion mit dem Anlegen des Geschirrs bei einem Blindenführ- oder Rettungshund. Für Arbeitshunde hat das »Umhängen« eine Signalwirkung.

Um die Leinenführigkeit zu erhalten, gibt es vielfältige Trainingsmöglichkeiten. Jede Hundehalterin und jeder Hundehalter kann sich ein geeignetes Programm, mit dem sie/er gut zurechtkommt, aussuchen.

Zieht der Hund – stehen bleiben. Befindet er sich wieder auf gleicher Höhe mit dem Zweibeiner und ist die Leine wieder locker – loben und weitergehen. Ist die Leine stramm, läuft Frauchen oder Herrchen rückwärts und mit dem Gesicht zum Hund, bis der wieder auf gleicher Höhe ist. Loben – und vorwärts an lockerer Leine weiterlaufen. Wenn der Hund erneut zieht: Wieder stehen bleiben und mit der Zunge schnalzen (Klicker im Mund!), einladende Körperhaltung. Der Hund kommt gerne zurück – dann loben oder Leckerchen geben und weitergehen.

Leinenzug: 180-Grad-Drehung, bis der Hund auf gleicher Höhe läuft, dann wieder eine 180-Grad-Drehung und weiter in der vorgesehenen Richtung gehen. Will der Hund »nach vorne«, läuft die Hundeführerin oder der Hundeführer gegen ihn und mit einer 360-Grad-Drehung weiter geradeaus.
Am besten ist es, nicht nur geradeaus zu laufen, sondern Link-Rechts-Wendungen, Vorwärts- und Rückwärtsgehen, 180- Grad-Wendungen oder 360-Grad-Drehungen immer wieder einfließen zu lassen. Beliebt sind auch »Achter« laufen. Der Hund orientiert sich am Menschen und hat keine Zeit für interessantere Dinge.

Leinenimpuls: Keinesfalls ein Leinenruck, der dem Hund die Luft abdrückt. Hat der Hund schon etwas gelernt, ist er mit dem kleinen Finger lenkbar. Gibt der Hundeführer oder die Hundeführerin dann einen Impuls, tut es nicht weh!
Die »Königsdisziplin« ist das Laufen ohne Leine direkt am Menschen. Der Hund macht jede Bewegung, jede Kehrtwendung, jede Laufänderung automatisch mit. Das Ganze unter Ablenkung. Das sind dann echte Dream-Teams! Trainieren und erlernen kann das jedes Mensch-Vierbeiner-Team. Es ist nur eine Frage der Zweibeiner-Disziplin.
Vorteilhaft ist eine Grundausbildung gleich zu Beginn eines Hundelebens, damit Worte wie »Fuß« frühzeitig eine Bedeutung bekommen. Bitte nicht »Bei Fuß« – denn Beifuß ist ein Gewürz

Vielleicht möchten Sie an unserem 14-tägigen Hundetraining (keine Welpen) auf dem Hundeplatz in Nürnberg-Kornburg teilnehmen?

Voraussetzung ist eine Vereins-Mitgliedschaft und ein Jahresbeitrag zum Training. Wünschen Sie nähere Informationen – beim Verein hilft man Ihnen gerne weiter.

geschaeftsstelle@therapiehunde-deutschland.team oder Telefon 0911.884008

 

Von: Sabine Beck, Samstag, 16. April 2022 - Aktualisiert am Mittwoch, 20. April 2022
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Therapiehunde Deutschland e.V. « finden Sie unter: www.meier-magazin.de/therapiehunde

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