Madame Tricots kalorienarme Delikatessen
Schwabach - Im Alter von sechs Jahren fing Dominique Kähler Schweizer (66) alias «Madame Tricot» an zu stricken. Heute steht für sie die Freude am Kreieren von dreidimensionalen Delikatessen im Vordergrund. Auf der Handarbeits-Messe in Köln, haben ich 2016 und 2017 ihre Kreationen bewundert und Fotos mitgebracht.
Schon als kleines Mädchen griff die gebürtige Französin zu Nadeln und Wolle. Ihre Lehrmeisterin war ihre Großmutter. Aber erst im Rahmen ihrer Facharztweiterbildung zur Psychiaterin begann Madame Tricot, fast täglich mehrere Stunden lang zu stricken. Sie brauchte eine Beschäftigung um im Hörsaal nicht einzuschlafen. Stricken sei für sie eine Art Meditation gewesen, sagt Dominique Kähler Schweizer. „Wenn ich stricke, gibt es in meinem Kopf keinen Platz mehr für andere Gedanken.“
Während sie an einem Abend 2012, entspannt strickend, im TV einem Fernsehkoch zusah, wie er einen Fisch zubereitete, dachte sie sich: warum nicht einmal einen Fisch stricken. Gedacht – gestrickt! Das Ergebnis überzeugte sie und ihre Töchter. So hat Madame Tricot ihre Passion gefunden. Unter ihren flinken Händen entstehen kleine Kunstwerke von Delikatessen aber auch ganze Metzgereien oder Käsetheken.
Gestrickt wird ohne jeglichen Plan oder Anleitung. Nur der eigenen Inspiration folgend weiß Madame Trikot zu Beginn nie genau was am Ende herauskommt. Ein Schweinskopf mit Kraut und Rüben oder eine einfache Cervelat-Wurst.
Das Spontane und Unperfekte ist ihr dabei wichtig. Die Natur ist auch nicht symmetrisch und in der Realität ist keine Wurst gleich.
Madame Tricot mag die Provokation. Das Nette und Brave ist ihr zu langweilig. Sie sucht in ihrer Kunst nach dem Makabren, dem Abgründigen, dem Verderblichen.
Das Buch ist bei artist@madametricot.ch
für Fr. 32.- (€ 28.-) Portofrei erhältlich