Michaelitag der 3. Klasse in der Waldorfschule
Wendelstein, Waldorfschule - Die Drittklässler der Freien Waldorfschule Wendelstein begaben sich auf den langen Weg vom Korn zum Brot.
Gemäß der alten Bauernregel „Um Michaeli in der Tat, gedeiht die beste Wintersaat!“ pflügten die Kinder der dritten Klassen am Michaelitag, dem 29.9.2017, mit einem Handpflug den Schulacker. Die Gartenbaulehrerin Renate Lange steuerte den Pflug; die Kinder legten sich ins Geschirr und zogen den Pflug als „zweibeinige Pferde“ Runde um Runde über den Acker. Als die Kräfte nachließen, stimmten die Kinder von selbst ihre Herbstlieder an und singend ging es gleich wieder besser weiter.
An den Tagen zuvor hatten sie den Acker in mühevoller Arbeit von Kraut, Gras und Quecken befreit. Nach einer zünftigen Brotzeit mit Kartoffelsuppe zogen je zwei Kinder drei Eggen durch die aufgeworfenen Erdschollen und vermischten die Erde mit frischem Humus, den andere Kinder und Väter in kleinen und großen Schubkarren antransportierten. Mit einem Säerspruch vertrauten sie Roggen- und Weizenkörner der dunklen Erde an. Vorsichtig wurden die Körnlein mit den Füßen festgestampft. Ganz zum Schluss baten sie um den Segen des Himmels für gutes Wachsen und Gedeihen.
Müde, doch erfüllt und glücklich gingen die Kinder an diesem Tag nach Hause. In den kommenden Wochen und Monaten werden sie beobachten, was aus der Saat wird. Vor den Sommerferien soll geerntet werden. An Michaeli im nächsten Jahr wird gedroschen, gemahlen und gebacken. Ob es kleine oder große Brötchen werden?
Auf alle Fälle wissen sie schon jetzt die Arbeit der Bauern sehr zu schätzen!