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„Mit dem Rad zur Arbeit - das ist wie Urlaub“

Wendelstein - Meik Walker radelt seit 2013 regelmäßig zum Job – er fühlt sich seitdem so wohl wie nie

  • Meik Walke

    Meik Walke
    © Klaus Tscharnke

Nein, es gab kein Schlüsselerlebnis. Und nein, es begann auch nicht von jetzt auf gleich. Vielmehr ließ sich Meik Walker viel Zeit, um sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, künftig häufiger mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Heute kann sich der 48 Jahre alte Einzelhandelskaufmann freilich kaum noch vorstellen, den Weg zu seinem Arbeitsplatz in Fürth ausschließlich mit seinem Auto zurückzulegen. Rund zwei Mal die Woche radelt er die 23 Kilometer einfache Strecke mit seinem Trekking- oder Sportrad, im Sommer oft sogar noch häufiger. An der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ von ADFC und AOK beteiligt er sich dieses Jahr bereits zum sechsten Mal.

Seinen „inneren Schweinehund“ muss der gebürtige Nordhesse, der 2012 in Wendelstein eine neue Heimat gefunden hat, dabei nur noch selten überwinden. Zu ausgeprägt sind die positiven Signale, die sein Körper inzwischen nach Tausenden von Kilometern Radpendeln aussendet: „Ich fühle mich heute gesünder als noch vor ein paar Jahren. Die häufige Fahrt zur Arbeit macht Spaß und hinterlässt immer ein gutes Gefühl. Und wenn ich heute abends nach Hause komme, fühle ich mich fitter als nach dem Pendeln mit dem Auto“, erzählt Walker, der sich inzwischen auch bei einer örtlichen Radinitiative, den „Wendelsteiner Alltagsradlern“ engagiert.

Dabei war die Lust des Wendelsteiners am regelmäßigen Radeln anfänglich gering. Seine Leidenschaft galt eher dem Motorradfahren. Also entschied er sich nach seinem Umzug nach Wendelstein, seinen Arbeitsplatz in einem Fürther Möbelhaus öfters mal mit seiner Maschine anzusteuern. Die Ernüchterung folgte jedoch rasch: „Es gab einfach keine schöne Motorradstrecke nach Fürth. Und wo immer ich fuhr, steckte ich als Motorradfahrer genauso im Stau wie mit dem Auto. Das hat irgendwann keinen Spaß mehr gemacht. Gleichzeitig sah ich, wie viele Radfahrer am Stau vorbeifuhren.“ Der verheiratete drahtige 48-Jährige besann sich aufs Radfahren.

Anfangs allerdings hatte Walker „großen Respekt“ vor der Distanz. Auf dem Weg von und zur Arbeit insgesamt 46 Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen – das erschien ihm zunächst unvorstellbar. Er entschied sich für eine Kombination aus Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln: „Anfangs fuhr ich mit dem Rad bis zur U-Bahnhaltestelle Langwasser-Süd und nutzte die U-Bahn für die Fahrt bis nach Fürth. Von dort fuhr ich dann die restlichen Kilometer mit dem Rad“, erzählt Walker. „Ich begann dann, aus der U-Bahn immer früher auszusteigen, bis ich zumindest den Rückweg komplett ohne U-Bahn zurücklegte“, berichtet er. „Seit 2017 lege ich die Strecke – Hin- und Rückweg – komplett ohne U-Bahn zurück.“

Verbissen sieht der hagere Brillenträger das Radpendeln dennoch nicht: Wenn er sich mal nicht in Form fühlt oder es schon am Morgen stärker regnet, zögert er nicht, in sein Auto zu steigen. Von dunklen Regenwolken am Morgen lässt er sich freilich nicht gleich beirren: „Meine Erfahrung ist, es regnet viel seltener als man denkt“. Denn im Grunde genommen, bedauert er jeden Tag, den er nicht zur Arbeit radeln kann. Dazu mache ihm Radfahren inzwischen einfach zu viel Spaß. „Wenn ich morgens am Alten Kanal lang fahre und Nebel über dem Wasser aufsteigt und absolute Ruhe herrscht – dann habe ich das Gefühl, ich bin nicht auf dem Weg zur Arbeit, sondern im Urlaub“, schwärmt Walker.

Dass sich selbst Menschen mit weitaus kürzeren Pendelstrecken als er dieses Glück entgehen lassen, kann er heute nur noch schwer verstehen. Klar, die Fahrt mit dem Auto sei bequemer

– daher erfordere der gelegentliche Griff zum Fahrrad Überwindung. Sein Rat: „Einfach mal anfangen. Sie werden sehen, wie gut Sie sich dabei fühlen werden. Am Anfang reicht es, einmal die Woche zur Arbeit zu radeln. Man muss sich natürlich mehr Zeit für den Weg zur Arbeit nehmen. Und am Anfang muss es auch nicht gleich das ganz tolle Rad sein, auch wenn es mit einer guten Ausrüstung natürlich mehr Spaß macht“, erläutert der radbegeisterte Wendelsteiner. „Man braucht eine gewisse Motivation und man muss es wollen.“ Als Lohn winkten Fitness, Gesundheit und natürlich auch das gute Gefühl, etwas für Umwelt und Klimaschutz zu tun.

Bericht und Foto von Klaus Tscharnke

Von: Norbert Wieser (Pressesprecher), Montag, 20. April 2020 - Aktualisiert am Mittwoch, 22. April 2020
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Markt Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/markt-wendelstein
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