Unter einer einfachen Zeltplane diente ein »Sandwich« aus Stroh, Kuhhäuten und Schafsfellen als Schlafunterlage. Die Nacht verging sehr schnell, denn nach Lagerfeuer und Stockbrot erzählte die Tierpflegerin Manuela noch viele 'Wolfsgeschichten', bei der alles Wissenswerte rund ums Thema Wolf vermittelt wurde. Das Rudel von derzeit 30 Tieren wird angeführt vom Leitwolf und der Leitwölfin. Alle Tiere sind miteinander verwandt. Es handelt sich also um eine Art Großfamilie, bei der es immer wieder zu Rangeleien und 'Zurechtweisungen' kommt, was von den Kindern live beobachte werden konnte. Es werden jedoch nie Rudelmitglieder ernsthaft verletzt oder gar getötet. Der beeindruckende »Gesang« des Rudels, das Wolfsgeheul, ist kilometerweit zu hören und dient hauptsächlich der Reviermarkierung. Schon früh morgens in der Dämmerung wurden Kinder und ihre Betreuer von diesem schaurig-schönen Klangereignis geweckt.

Nach dieser tollen Nacht bei den Wölfen und einem ausgiebigen Frühstück in der Morgensonne, begaben sich die Kinder und Jugendlichen auf Entdeckungstour durch den Wildpark. Unter fachkundiger Begleitung konnten die Jugendgruppe Wildkatzen beim Jagen, sowie Eulen und Geier auf der Ausschau nach Beute beobachten und zusehen wie ein Hütehund eine Herde Schafe begleitet. Des Weiteren trafen wir auf Polarfüchse, Elche, putzige Waschbären (welche allerdings gar nicht so gut für das natürliche Gleichgewicht in Deutschland sind) und noch vieles mehr.

Am Nachmittag wurde das Gelernte in einer Gelände-Rallye mit Fragen zu den Bewohnern des Parks vertieft.

Die Eltern verbrachten den Tag bei bestem Herbstwetter mit einer Wanderung rund um Bad Mergentheim mit seinem prächtigem Deutschordenschloss.

Gegen Abend ging es zum zweiten, außergewöhnlichen Nachtquartier: der »Koboldburg«. Ein Ort zum Spielen und Toben mit insgesamt 6 Türmen, in denen übernachtet werden kann. Über dem Feuer brutzelte unser Abendessen und auch diese Nacht wurde aufregend. Anstatt der Wölfe hielt uns diesmal ein brunftiger Hirsch mit lautem Geröhre wach. Ein weiteres eindrucksvolles Hörspiel begleitet vom »kuitt-kiwitt« des Waldkauz-Weibchens.

Am Sonntagvormittag wurden nochmal Wolf, Luchs und Bär genauer mit einem Tierpfleger unter die Lupe genommen. Neben dem Wettrennen mit zwei Braunbären und dem Versuch mit den Augen eines Luchses zu sehen, gab es abermals viel Wissenswertes über den Wald und seine Bewohner zu hören. Nach dem Mittagessen ging es mit tollen Eindrücken und viel neuem Wissen über Natur und Umwelt zurück nach Hause.