Mitten im August
von Luca Ventura, erschienen im Diogenes Verlag
Luca Ventura nimmt den Leser mit auf eine sommerliche Reise nach Süd-Italien, durch die Region Kampanien mit ihrer Hauptstadt Neapel und auf die nur ca. 30km Luftlinie entfernte Insel Capri. Dabei schafft er es mit seiner detailgetreuen Schilderung der neapolitanischen Plätze und Straßen sowie der Umgebung auf und rund um Capri, das typisch italienische Urlaubsflair nachhause ins Wohnzimmer zu holen, sodass man regelrecht meint, die Pinien und Pfirsiche in den Obstgärten riechen zu können.
La dolce far niente? Weit gefehlt. Der junge Polizist Enrico Rizzi, der mit seinen Eltern auf Capri lebt, bekommt es mit seinem ersten Mordfall zu tun: ein Mann wird, mit mehreren Messerstichen übersät und mit nichts als seiner Kleidung am Leib, in einem Boot an den felsigen Strand angespült und wirft viele Fragen auf. Die wichtigsten davon sind, was wohl die Zeugin zu verbergen hat, die ihn gefunden hat und wo sich seine Freundin Sofia befindet, die seit dem Vorfall spurlos verschwunden zu sein scheint. Bei seinen Ermittlungen wird Rizzi mit der Arroganz seiner neapolitanischen Kollegen konfrontiert, die ihn als kleinen Inselbeamten auf Capri sehen und nicht ernst nehmen. Mit seiner Hartnäckigkeit und der Unterstützung seiner neuen Kollegin, Antonia Cirillo, schafft es der sympathische Rizzi, sich nach und nach Respekt zu verschaffen, auch wenn ihm dies den ein oder anderen Ärger einbringt...
Zwei große Themen in dem Roman sind der Klimaschutz und die damit in Verbindung stehende Umweltpolitik, die der Autor auf spannende und lehrreiche Weise in der Geschichte verpackt und damit, quasi wie nebenbei, einen Bezug zum aktuellen Weltgeschehen herstellt, der zum Nachdenken anregt. Alles in allem ein gut zu lesender, mitreißender Roman - gerne mehr davon!
Simone Weiß
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