Nachnutzung Waldhalle – Ergebnisoffen?
Wendelstein - Beitrag und Standpunkt der Umwelt und Verkehrsinitiative zum Bebauungsvorschlag des Wendelsteiner SPD Vorstandes.
Der veröffentlichte Beitrag zur Nachnutzung des Waldhallengeländes durch den SPD Ortsvorstand (Aprilausgabe S.74/75) hat uns überrascht.
Ein Austausch der Standpunkte mit dem SPD-Vorstand fand am 13.05.24 statt. Wir, die Initiative, stehen einer Bebauung des Geländes, egal womit, sehr kritisch gegenüber. Es geht uns nicht um das Für und Wider von sozialem oder altersgerechtem Wohnungsbau. Das ist hier nicht die Frage.
Es ging und geht uns um die Lage des Grundstückes und die verkehrstechnische Anbindung. Diese Anbindung wird sich durch den Bau der beiden Hallen nicht verbessern, sondern verschlechtern, weil mehr Verkehr durch die drei Straßen fließen wird. Alle in unseren Bürgerbegehren vorgebrachten Argumente zur Verkehrsanbindung sind nicht widerlegt, ganz im Gegenteil! Das neue Verkehrskonzept für den Markt Wendelstein schlägt eine Verkehrsberuhigung der Erlen- und Fichtenstraße vor. Verkehrsberuhigung durch mehr Bewohner und mehr Verkehr in der Erlenstraße? Wie soll das gehen? Wo sollten die Neubürger parken?
Der SPD Vorschlag zielt auf eine Nachverdichtung ab und daraus folgt eine Zunahme des Verkehrs, genau das wollen wir und 1860 andere Personen nicht.
Gemeindliche Vermögenswerte vernichten?
Bei einer Nutzung des Geländes als Grünanlage, Badeweiher oder Spielplatz würden gemeindliche Vermögenswerte vernichtet, ist im SPD Artikel zu lesen.
Hat eine Grünanlage oder Spielplatz keinen Wert für die Allgemeinheit? Ist Natur wertlos?
Welche Luft wollen wir atmen, wenn Bäume keinen Sauerstoff mehr produzieren, wenn in der Sommerhitze kein Wald mehr Kühle spendet? Bei allem Verständnis für die angespannte Wohnungslage halten wir dieses Argument für unangebracht. Warum? Weil Natur einen Wert hat, der nicht in EURO zu messen ist.
Es ist nicht mehr zeitgemäß, Ökonomie vor Ökologie zu stellen.
Wir wünschen uns ein ergebnisoffenes Verfahren beim kommenden Workshop zur Nachnutzung der Waldhalle.
Wir wünschen uns vor allem, dass die Bevölkerung sich hier beteiligen kann und dass der Workshop ergebnisoffen ist. Bisher sind 38 Vorschläge eingegangen, die meisten (2/3) favorisieren eine Renaturierung. Wir wollen als Bürger ernst genommen werden, auch wenn wir mit Vorschlägen kommen, bei denen sich bei einigen Politikern die Augen verdrehen.
Die Beteiligung der Bürger an der Gestaltung ihrer Heimat ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie. Nehmen Sie die 1860 Menschen ernst, die sich gegen den zunehmenden Verkehr und die Flächenversiegelung ausgesprochen haben.
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