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Naturnahe Gärten

Schwabach - Gärten sind Lebensraum, Klimaanlage und können wertvolle Ressourcen für unsere Umwelt sein. Oft ist das Ergebnis der Gärten weit weg von den Erwartungen an einen naturnahe Garten. Wir haben fünf häufige Fehler und fünf gute Tipps zur Umgestaltung zusammengetragen.

  • auch der Gärtner vermoost ...

    auch der Gärtner vermoost ...
    © Blumen Schwarz

  • dichte Staudenpflanzung

    dichte Staudenpflanzung
    © Blumen Schwarz

  • so machen Steinmauern Freude

    so machen Steinmauern Freude
    © Blumen Schwarz

  • wild und pflegeleicht

    wild und pflegeleicht
    © Blumen Schwarz

  • Naturgarten im Herbst

    Naturgarten im Herbst
    © Blumen Schwarz

Fünf häufig Fehler bei der Umstellung zu naturnahen Gärten:

Der Rasen wird nicht mehr geschnitten. Eine blühende Sommerwiese ist ein Traum und meistens hat sich über Jahre, abgestimmt auf den Schnittzeitpunkt, langsam die Sommerwiese entwickelt. Aus unserer Erfahrung geht das in normalen (Klein-)Gärten nicht oder nur sehr selten. Es fehlt der Platz (Blumenwiese auf 50m² ist einfach zu wenig), die Zeit und die natürliche Umgebung (Samen etc).

Stauden und Gehölze werden mit zu großem Abstand gepflanzt. Die Bepflanzung dauert Jahre bis sie zusammenwächst. Auch wenn Erde durchaus als Gestaltungselement gesehen werden kann, ist jeder freie Platz eine Einladung für Wildkräuter. Und meistens säen sich Pflanzen an, die man dort eben nicht haben will oder kann.

Es werden stark wachsende Wildpflanzen gepflanzt. So schön heimische und große Wildpflanzen auch sind. In den meisten Gärten fehlt dafür der Platz. Auch wenn für viele Obstbäume als Hochstamm das Maß der Dinge sind, benötigt man dafür schon Grundstücke ab 1000m². Ähnlich verhält es sich mit vielen, schönen Wildkräuter (wer schon einmal Habichtkraut gepflanzt hat und danach Ärger mit allen Nachbarn bekommen hat, weiß wovon ich rede).

Kies schafft Lebensräume. Kiesbeete sind nur Lebensräume, wenn sie mit passenden Pflanzen ausgestattet werden und sauber angelegt werden. Eine dünne Schicht Kies erhöht nur den Pflegeaufwand. Ein Kiesbeet ohne ausreichende Bepflanzung ist in erster Linie ein enormer Wärmespeicher, der die Temperatur spürbar erhöht.

Blüten werden abgeschnitten. Viele Stauden und einjährige Blütenpflanzen säen sich selbst im akzeptablen Maß aus. Ein Rückschnitt nach der Blüte verhindert dies. Der Reiz eines naturnahen Gartens, dass die Natur selbst zur Gestaltung beiträgt geht damit verloren.

Im Gegenzug dazu geben wir auch gerne fünf positive Tipps für naturnahe Gärten:

Einjährige Sommerblumen jährlich neu aussäen. Optimal ist dies, wenn man jedes Jahr einen anderes Stück (z.B. Rasen) nimmt, dort nicht schneidet und die Sommerblumen aussät. Im Folgejahr wandert die Sommerblumenwiese weiter und das ursprüngliche Stück wird wieder mitgemäht. Dadurch vermeidet man, dass immer nur die gleichen (starken) Blumen überleben und blühen.

Kleinwüchsige und Zwergsorten verwenden. Auch wenn viele Pflanzen züchterisch bearbeitet wurden, sind sie wertvoll für Bienen, Insekten oder Vögel. Obst in Form von Schmaler Spindel eignet sich auch für kleinste Gärten. Zwergformen von Eichen (z.B. die Sumpfeiche) können auch in einem Reihenhausgarten wachsen, Storchschnabel kann auch mit schwach wachsenden Arten gepflanzt werden … Und da die meisten Tiere und Insekten nicht lesen können und nicht wissen, dass diese Pflanzen nicht heimisch sind, stört es sie auch überhaupt nicht ...

Pflanzenschutz reduzieren. Im Freien und im eigenen Garten kann man einen ziemlich entspannten Pflanzenschutz betreiben (im Gegenzug zum Zimmer oder Gewächshaus, wo sich die kleinste Blattlaus in kürzester Zeit tausendfach vermehrt). Für uns sind die Kriterien zum Pflanzenschutzeinsatz im Garten so:

die Pflanze geht kaputt

Menschen sitzen in der Nähe und es ist einfach eckelig (Läuse auf dem Stück Kuchen ist sicherlich nichts für Veganer).

Im eigenen Garten haben unsere Rosen jedes Jahr im Juni Blattläuse. Jedes Jahr im Juli, wenn der zweite Flor langsam austreibt, sind die Blattläuse weg. In den vier Wochen dazwischen vermehren sich die natürliche Blattlausfeinde so stark, dass ein Eingreifen nicht nötig ist. Ohne Raupen keine Schmetterlinge … ein Eingreifen ist nur nötig, wenn es von der Pflanze nichts mehr übrig bleibt.

Vorhandene Kiesbeete bepflanzen. Kiesbeete lassen sich oft, ähnlich wie bei einer Dachbegrünung, mit trockenresistenten Stauden und Gehölzen bepflanzen. Damit schafft man Raum für Pflanzen, erhöht die Attraktivität für Kleintiere und reduziert (!) den Pflegeaufwand. Auf einem bepflanzten Kiesbeet stört es nicht wenn etwas Laub auf dem Kies liegt. Reine Kiesbeete schauen schon beim kleinsten Blättchen ungepflegt aus. In bepflanzte Kiesbeeten schaut es natürlich und gut aus, wenn sich langsam Moos zwischen dem Kies bildet oder der Kies leicht versandet.

Vielfalt pflanzen. Wir erleben oft die „drei Pflanzen Gärten“ (Rasen, Thuja und rote Geranien auf der Terrasse). Generell haben wir weder gegen Thuja noch gegen Rasen und schon gar nicht gegen rote Geranien etwas. Aber die Eintönigkeit der Pflanzung reduziert die Naturnähe enorm. Ein dichtgepflanztes Staudenbeet benötigt deutlich weniger Pflege als eine Rasenfläche. Bidens (die Goldmarie) in einjähriger Bepflanzung schafft Nahrung für Bienen und Insekten. Wir möchten Mut zur Vielfalt machen.

Von: Heino Schwarz, Donnerstag, 16. Juni 2016 - Aktualisiert am Montag, 27. Juni 2016
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Blumen Schwarz« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/blumen-schwarz
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