Neujahrs-Klausurtagung des Ortsverbands Wendelstein – BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN
Wendelstein - Am Dreikönigstag 2018 fand sich der Ortsverband von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN wieder zu seiner traditionellen Neujahrs-Klausurtagung zusammen. Ziel war, die gemeinsame Arbeit der letzten Jahre zu reflektieren und die Ziele und Anliegen für das kommende Jahr festzulegen. Die hohe Beteiligung der Ortsverbandsmitglieder zeigte wieder das große Interesse an den Aufgaben und das hohe Engagement, das jeder Einzelne einbringt.
Zunächst hieß es, das Wahljahr noch einmal Revue passieren lassen. Der Vorsitzende des Ortsverbandes Boris Czerwenka dankte den Mitstreitern für ihren großen Einsatz während des Wahlkampfs und stellte die - vor allem für unsere Region – sehr guten Ergebnisse noch einmal vor. „Nach der Wahl ist vor der Wahl“ gab er zu bedenken und bat um weitere gute Mithilfe bei der Vorbereitung des Volksbegehrens „Betonflut stoppen“, sowie den in Kürze anstehenden Wahlen für Bezirks- und Landtag.
Thema war aus gegebenem Anlass, der Vorentwurf zum Flächennutzungsplan und die Bauprojekte in der Gemeinde. Insbesondere die vom Ortsverband bereits kritisch beleuchteten Flächen waren Gegenstand lebhafter Diskussionen. Auch die Tatsache, dass die Anliegen der Bürger aus dem Workshop zum Flächennutzungsplan beim Vorentwurf fast völlig ignoriert wurden, führte zu Unmut und der Frage, welche Prioritäten denn die Gemeinde setzen will. Gemeinderätin Carolin Töllner sagte zu recht, dass „solche Splittersiedlungen wie beispielweise das neue Hörnlein-Areal die Landschaft zersiedeln“. Es bestand Einigkeit darüber, dass man seitens BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN alle Möglichkeiten ausschöpfen möchte, um solche Wildwüchse möglichst zu verhindern und für die Zukunft Voraussetzungen zu schaffen, damit so etwas gar nicht mehr möglich ist.
Aus ebenfalls gegebenem Anlass – große Teile des Gemeindegebietes standen während der Klausurtagung unter Wasser – wurde die ständig fortschreitende Versiegelung von Flächen in Bayern/Franken und natürlich auch im Gemeindegebiet besprochen. Hier sieht der Ortsverband als ersten Schritt in die richtige Richtung das Volksbegehren, das von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN zusammen mit der ödp, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) sowie dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) angestoßen wurde und als Ziel hat, den Flächenverbrauch zunächst zu begrenzen. Erfreut informierte Boris Czerwenka die Mitglieder darüber, dass der Bund Naturschutz das Volksbegehren nun ebenfalls unterstützt. Die fruchtbare Zusammenarbeit, die hier im „Kleinen“ immer funktioniert hat, soll nun landesweit den Schulterschluss in das Anliegen Minderung des Flächenfraßes bringen. Für uns hier gilt es, in Zukunft möglichst wenige Flächen neu zu versiegeln und auch die Renaturierung von Grundstücken ernsthaft zu erwägen, um Wendelstein schön und lebenswert zu erhalten.
Auch das Thema „Sozialer Wohnungsbau“ wurde wieder behandelt, denn nach wie vor fehlen in Wendelstein bezahlbare Mietwohnungen. Seit Jahren fordert BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN ein klares Konzept FÜR solche Wohnungen. Die Grünen setzen sich dafür ein, dass in der Gemeinde hier ein Umdenken entsteht.
Ein Punkt der den Grünen zusehends Sorgen bereitet, sind die Veränderungen im Stadtbild, die sich durch Mauern um Grundstücke und fehlende Grünstreifen um Industriebauten, sowie plötzlich nicht mehr vorhandene Bäume auf Parkplätzen zeigen. Städtebauliche Konzepte anderer Gemeinden und Städte zeigen, dass die Gemeinde hier erheblichen Spielraum hat, den sie aber aktuell nicht zu nutzen weiß oder bereit ist zu nutzen. BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN will sich auch im Jahr 2018 dafür einsetzen, dass die Gemeinde ihre Spielräume besser nutzt, um ein gefälliges Ortsbild und möglichst viele Grünflächen und Bäume zu erhalten oder neu zu schaffen.
Ein leidiges Thema ist auch der Lärmschutz in Röthenbach, das wieder mal thematisiert werden musste. „Der Lärm wird immer unerträglicher“ so der Betroffene Martin Mändl. Viele andere Röthenbacher sehen das ganz ähnlich und fühlen sich in dem Punkt von der Gemeinde in Stich gelassen. BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN wollen sich weiter dafür einsetzen, dass die Gemeinde sich noch intensiver bei den zuständigen Stellen für den Lärmschutz einsetzt und ggfs. auch selbst Maßnahmen zum Schutz Ihrer Bürger ergreift.
Zum Schluss war die landes- und bundesweite Politik noch einmal Thema. „Wir haben ein anstrengendes Wahljahr hinter uns und weitere vor uns“ so der Vorsitzende des Ortsverbandes Boris Czerwenka, „und sind von den Bürgern mit ihren Stimmen mehr als belohnt worden für unser Engagement. Das ist uns ein Auftrag auch in Zukunft auf die Interessen und Sorgen der Bürger zu hören und mit ihnen an einem lebenswertes Umfeld arbeiten“. Zuletzt dankte Boris Czerwenka allen Teilnehmern für ihre engagierte und konstruktive Mitarbeit.