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Nicht die Herkunft zählt, sondern der Mensch

Zukowo - Polen - Wendelstein zu Gast in Zukowo

  • © Marc Teufel

Trikommunale Partnerschaft. Eigentlich zwei langweilige Worte, die man auf den ersten Blick gar nicht richtig einordnen kann. Und doch verbirgt sich dahinter so viel: Partnerschaft und Freundschaften über Ländergrenzen hinweg, Volksverständigung auf ganz hohem Niveau, gelebtes Europa. Wendelstein bildet zusammen mit den Städten Saint Junien aus Frankreich und Zukowo aus Polen eben genau dieses Dreigestirn. Ein Dreierbund der vor knapp 18 Jahren durch Wendelsteins ehemaligen Bürgermeister Wolfgang Kelsch begründet wurde.

Immer wieder gibt es Möglichkeiten zum Austausch:
Egal ob man sich einfach nur gegenseitig besucht, sich kulturell austauscht, zusammen Sport betreibt oder gemeinsam Musik macht. Diese trikommunale Partnerschaft ermöglicht es allen Bürgern Brücken zu bauen, über Landesgrenzen hinweg Freundschaften zu schließen, sich auszutauschen und unser schönes „Haus Europa“ mit echtem Leben zu erfüllen.

Dieses Jahr ging das dann ungefähr so:
Mehr als 30 Radler (aus Wendelstein und Saint Junien) starten in Wendelstein unter dem Motto „Rallye in die Kaschubei“ und radeln weit über 1000 Kilometer von Wendelstein nach Zukowo in Polen. Respekt. Zu diesem Anlass bot die Gemeinde auch eine 5-tägige Busfahrt nach Polen an, an der sich unsere Gugge natürlich mit Freude beteiligte. Wir sind sehr freundlich aufgenommen worden und beim Empfang im Rathaus zu Zukowo nahm sich der Bürgermeister dann ganz viel Zeit für uns. Er erzählte von der Stadt, der Region im Allgemeinen und der Kaschubei im Besonderen. In diesem Zusammenhang erwähnte der Bürgermeister auch, wie wichtig es in diesen Zeiten ist, dass wir zusammenstehen, Brücken zueinander bauen und nicht nur bis zu unseren Landesgrenzen denken. Nicht die Herkunft zählt, sondern der Mensch.

Speziell zum Empfang der Radler wurde in kleines Fest veranstaltet, wobei natürlich auch die Gugge aufspielte. Sehr schön auch zu sehen, dass dem einen oder anderen Radler beim Einfahren auch eine Träne über die Wange floss und wie uns gesagt wurde, auch weil die heimatlichen Guggen-Klänge sie so freudig empfingen.

An den Folgetagen gab es Kulturprogramm pur, unsere polnischen Freunde führten uns durch Zukowo, durch Danzig, ja selbst auf der Busfahrt von Danzig in die Seestadt Sopot wurden wir über das Mikrofon des Busses mit Informationen über die Geschichte Danzigs und Polens versorgt. Hoch interessant, fundiert und spannend vorgetragen.

Auch wenn bei dieser Fahrt der Spaß nicht zu kurz kam, zeigt dieser Text, dass eine Wendengugge auch nachdenklichere Töne anstoßen kann. Und das ist in Zeiten wie diesen auch bitter nötig, denn wo so viele Menschen unser Land und Europa immer mehr in Frage stellen, sind Veranstaltungen wie sie im Rahmen der trikommunalen Partnerschaft angeboten werden eine ideale Möglichkeit um neues Vertrauen zu unseren Freunden im europäischen Ausland und auch in unsere Politik aufzubauen. Probieren Sie die trikommunale Partnerschaft doch einfach mal aus – es lohnt sich!

Herzlichst Ihr

Marc Teufel
Posaunist in der Wendengugge

 

Von: Marc Teufel (Posaunist der Wendengugge), Donnerstag, 20. September 2018 - Aktualisiert am Mittwoch, 26. September 2018
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Faschingsgesellschaft Grün-Weiß Wendelstein e.V.« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/gruen-weiss-wendelstein
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