Nürnberger Wirtschaftsreferentin beim Kornburger Bürgerverein
Kornburg - Andrea Heilmaier kündigt digitalisierte Nahversorgung an.
KORNBURG Eine Änderung des bayerischen Ladenschlussgesetzes wird es in absehbarer Zeit ermöglichen, in Kornburg ein angemessenes Geschäft für die Nahversorgung in dem Nürnberger Stadtteil zu errichten. Das hat die Nürnberger Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier beim Neujahrsempfang des Kornburger Bürgervereins angekündigt. Dabei wird es sich um einen voll digitalisierten Kleinstsupermarkt ohne Automaten und Personal mit 150 Quadratmeter Fläche handeln. Voraussetzung dafür sei, ihn sieben Tage pro Woche durchgehend zugänglich halten zu können. „Das war in Bayern bisher aufgrund des Ladenschlusses nicht möglich“, so Heilmaier.
Bürgervereins-Vorsitzende Martina Staufer hatte die Nürnberger Wirtschaftsreferentin vor allem eingeladen, damit sie dieses örtlich brisante Thema aufgreifen kann. Denn in Kornburg ist gegenwärtig nicht erfüllt, was die Stadtverwaltung für alle Nürnbergerinnen und Nürnberger anstrebt. „Eine Möglichkeit der Nahversorgung in einer Entfernung von 600 Metern“, so Heilmaier. Dafür fehle es derzeit vor allem an einem Grundstück mit ausreichender Größe, so die CSU-Politikerin. „Denn ein echter Supermarkt braucht mindestens 500 Quadratmeter Ladenfläche und Parkplätze, um bequem und komfortabel zu sein.“
Ebenso nahm Heilmaier Stellung zur weiteren Entwicklung des kornburger Gewerbegebiets. So gebe es seit Dezember bereits eine Vereinbarung zwischen einem Wohlfahrtsverband und der Stadt, dass auf einem 8000-Quadratmeter-Grundstück am Bruckweg ein „Sozialkompetenzzentrum“ mit stationärer Pflegeeinrichtung und Kindertagesstätten entstehen soll. Für weitere Ansiedlungen auf einem benachbarten Areal mit einem Hektar Größe sei man in Verhandlungen, so Heilmaier. Mit Blick auf die Nürnberger Innenstadt betonte die Wirtschaftsreferentin die großen Chancen durch den Erwerb des ehemaligen Kaufhofs. „Wir wollen die Innenstadt entwickeln, deshalb wird es eine Studie geben, was dort möglich und leistbar ist“, erklärte Heilmaier. Daran werden sich auch die Messe, die Hochschulen und die IHK beteiligen.
Martina Staufer übte heftige Kritik an der Stadt Nürnberg. Ihrer Meinung zufolge wird dort zuviel über die Köpfe der Kornburgerinnen und Kornburger hinweg entschieden. „Mit uns redet meist keiner“, sagte die Bürgervereins-Chefin. „Oft erfahren wir aus der Zeitung von Veränderungen, die uns betreffen“, so Staufer. Ihre konkrete inhaltliche Kritik an der Jura-Leitung durch Kornburg und der Erhöhung des Wasserpreises durch die Schwarzachgruppe um 100 Prozent führte zu einem kleinen Austausch, bei dem drei Nürnberger Stadtratsmitglieder und der Erste Bürgermeister Schwanstettens, Robert Pfann, als Vorsitzender des Wasserzweckverbands das Wort ergriffen.
Stadtratsmitglied Dieter Goldmann (SPD) aus Worzeldorf verwies darauf, dass es ihm gelungen sei, mit seinem Kornburger Kollegen Harald Dix (SPD) einen Termin mit der Regierung Mittelfrankens zu erreichen. Dabei werde die Behörde erklären, warum die Führung der Leitung südlich Schwabachs nicht ins Raumordnungsverfahren aufgenommen worden sei. Der Nürnberger SPD-Vorsitzende Nasser Ahmed erklärte, er unterstütze dieses Vorgehen seiner beiden Fraktionskollegen. „Ich will, dass die Rechte der Bürgerinnen und Bürger gewahrt werden“, erklärte er und betonte zugleich, dass die großen Parteien in Nürnberg zusammenarbeiten, um den Einfluss extremer Ränder zu verhindern. Andreas Krieglstein, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Nürnberger Stadtrat, kündigte eine Veranstaltung zur Entwicklung der Kornburger Mitte an.
Zur Erhöhung der Wasser-Grundgebühr von 54 auf 108 Euro erklärte Robert Pfann, dass der Zweckverband von 2017 bis 2024 gut 29 Millionen Euro in Ausbau und Instandsetzung der Betriebsanlagen investieren musste. Insbesondere das habe die Fixkosten erhöht, die hauptsächlich über die Grundgebühr gedeckt werden. Der Freistaat habe eine Förderung von 9,8 Millionen Euro bewilligt, davon aber erst 2,3 Millionen Euro überwiesen.