Nur scheinbar unscheinbar: Lewisia
Schwabach - Der Frühling steht vor der Tür. In unseren Gewächshäusern blüht und duftet es. Viele Frühlingsblüher fangen mit dem ersten Blütenflor an: neue Primelsorten, frühe Bergenien, ausgefallene Tulpen und Lenzrosen – sie alle legen sich schon mächtig ins Zeug.
Und mitten darin steht ein scheinbar unscheinbares Pflänzchen, das früher als Bitterwurz bekannt war, ein Name, der auf die pfahlartigen, verdickten Wurzeln zurück geht. Ihr anderer Name, „Porzellanblümchen“, erfasst die Schönheit dieser Pflanze deutlich besser. Sie ähneln unserer heimischen Hauswurz (Sempervivum) und sehen wie diese außerhalb der Blühperiode eher unscheinbar aus, auch wenn ihre aparten Blattrosetten ihren ganz eigenen Reiz haben. Lewisia, so der Handelsname des Porzellanblümchens, sind aber „Zugreiste“: ihre Heimat ist Kalifornien.
Trotzdem sind sie bei uns winterhart. Sie vertragen trockene Ecken und mögen keinerlei Staunässe. Dadurch halten sie sich auch dauerhaft in Natursteinmauern, Kiesbeeten oder trockenen Ecken an der Hauswand. Bei Pflanzung in das normale Staudenbeet sollte man aufpassen, dass der Boden gut durchlässig und nicht zu kalkhaltig ist - was in Mittelfranken meistens der Fall ist. Im Zweifelsfall ein wenig lockere Rhododendronerde mit einmischen. Porzellanblümchen vertragen gut Dünger. Bei mehrjähriger Pflanzung sollte man das nicht vergessen. Lewisia lassen sich übrigens sehr leicht teilen. Alternativ funktioniert auch die Aussaat. Hier braucht man nur eine ruhige Hand, weil das Saatgut sehr fein ist. Bei älteren Samen empfiehlt sich eine Kaltkeimer-Behandlung, das heißt, die Aussaat erfolgt im Freien bereits im Herbst oder Saatschalen mit den Samen werden einige Wochen in den Kühlschrank gestellt, um die Keimung zu induzieren.
In der Schale, im Blumenkasten oder im Kübel vor der Haustür sind Porzellanblümchen ein robuster Frühlingsblüher mit wenig Gießanspruch. Im Handel sind momentan hauptsächlich Kreuzungen aus verschiedenen Unterarten von Lewisia cotyledon. Wir ziehen die Sorte Rainbow. Sie blüht sehr lange und lässt sich im Gewächshaus vorkultiveren - ansonsten wäre in Mittelfranken der natürliche Blütenbeginn im Freiland Mitte bis Ende April. Trotz der Gewächshausanzucht halten die Blüten leichte Minusgrade gut aus und sind im März und April ausreichend frosthart. Lewisia starten mit wenigen Blüten und geben dann einen wunderschönen Blütenteppich.
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