Papillomviren: Themenschwerpunkt der Bayerischen Impfwoche
Landkreis Nürnberger Land - Die sexuell übertragbaren Papillomviren können bei Frauen und Männern Krebs auslösen. Eine Impfung vor dem Aufnehmen sexueller Kontakte bietet einen guten Schutz vor einer Infektion. Die 6. Bayerische Impfwoche vom 18. bis 24. Juli hat daher diese Impfung zum Schutz vor Krebs zum Themenschwerpunkt.
Das Humane Papillom-Virus, kurz HPV, wird durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch beim Sex übertragen. Die Erreger gelangen über kleinste Verletzungen der Haut oder über die Schleimhäute in den Körper, die Verwendung eines Kondoms schützt hier, anders als bei vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, leider nicht zuverlässig. Fast alle Frauen und Männer stecken sich im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit HPV an. Die meisten Infektionen verlaufen ohne Krankheitszeichen und daher unbemerkt, aber manche der über 200 bekannten HPV-Virentypen können Feigwarzen im Genitalbereich verursachen oder – sehr viel ernster – Zellveränderungen verursachen, die Krebs auslösen können. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 6.250 Frauen und rund 1.600 Männer an Krebs, der durch eine HPV-Infektion verursacht wurde, bei Frauen ist dies meist Gebärmutterhalskrebs, bei Männern Krebs im Mund- und Rachenbereich sowie an After und Penis.
Die HPV-Impfstoffe schützen nahezu hundertprozentig vor einer Infektion mit in den Impfstoffen enthaltenen HPV-Typen und können somit diesen Krebs verhindern. Die anfangs nur an Mädchen gerichtete Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission gilt seit Juni 2018 auch für Jungen. Das empfohlene Impfalter ist zwischen neun und 14 Jahre, auf jeden Fall vor der Aufnahme sexueller Kontakte. Denn die Impfung schützt nur, wenn sie vor der Infektion erfolgt. Versäumte Impfungen sollten so früh wie möglich nachgeholt werden, etwa bis zu einem Alter von 17 Jahren. Es sind in der Regel zwei Impfungen mit einem Abstand von fünf Monaten notwendig.
Die 6. Bayerische Impfwoche des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege und der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) findet vom 18. bis zum 24. Juli statt. Ihr Schwerpunkt ist diese Impfung gegen das Humane Papillomvirus und eine Aufklärungskampagne über die damit einhergehenden Krankheiten und deren Prävention.
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