Pflanzenpflege im Sommer
Schwabach - Ein Großteil der Franken hat blühende Kübelpflanzen oder Balkonkästen in seinem Garten oder auf seinem Balkon. Der dazugehörige „grüne Daumen“ klingt oft schwieriger als es tatsächlich ist. Wir geben anhand der häufigsten Pflegefehler ein paar einfache Tipps.
Gießen
Das Pflanzen Wasser benötigen ist klar. Tendenziell treten die meisten Gießprobleme ab Mitte Juli auf. An heißen Tagen schreien die Pflanzen nach Wasser. Trotz der Hitze vertragen die meisten Pflanzen ein kurzfristige Trockenheit viel leichter als zu nass. Wurzelschäden durch Staunässe sind im Sommer wirklich häufig. Betroffen sind alle geschlossenen Gefäße, Wasserspeicherkästen und Pflanzen, die in Untersetzern stehen.
Tipp: Erde immer erst austrocknen lassen, bevor gegossen wird. Wasserspeicher immer erst weitgehend leer werden lassen.
Düngen
Bei den meisten Erden (außer hochwertige Erde mit Langzeitdünger) reicht der enthaltenen Dünger bis Ende Juni aus. Wir empfehlen daher spätestens Mitte Juni das Nachdüngen anzufangen. Auch wenn die Industrie immer mehr Spezialdünger auf den Markt bringt, benötigen fast alle Pflanzen die gleichen Nährstoffe (in leicht unterschiedlichen Konzentrationen). Wir düngen in unserer Gärtnerei gut 800 verschiedenen Pflanzen mit zwei unterschiedlichen Düngern (einem Flüssigdünger und einem Langzeitdünger).
Unsere Erfahrung ist, dass viele Kunden sehr unregelmäßig düngen. Dafür wird beim Düngen lieber etwas mehr gegeben. Diese Streßdüngung schadet den Pflanzen. In jedem Fall sollte man sogenannte „Volldünger“ nehmen. Diese enthalten neben den Hauptnährstoffen auch Spurenelemente.
Tipp: Wer es einfach will, sollte Langzeitdünger nehmen. Disziplinierte Hobbygärtner können regelmäßige Flüssigdüngung durchführen (in den Gärtnereien wird bei jedem Gießen niedrig konzentriert Dünger dazugegeben). Von Mitte Juni bis Mitte August brauchen die Pflanzen am meisten Nährstoffe.
Rückschnitt
Alle Pflanzen blühen reicher, wenn man die verblühten Blüten abschneidet. Dadurch werden keine Samen angesetzt und die ganze Kraft geht in die Blüte und dem Wachstum. Fast alle Balkon- und Kübelpflanzen lassen sich auch radikal zurückschneiden. Bei heißem Wetter dauert es meistens nur 14 Tage, bis die Pflanzen sich davon erholt haben und wieder das Blühen anfangen.
Im Balkonkasten setzt ab Juli der Verdrängungswettbewerb der Pflanzen ein (nur die Starken überleben). Hier hilft ein dezentes Formieren, dass die Zusammenstellung der Pfanzen bis zum Herbst überlebt und gleich aussieht.
Tipp: Hin und wieder mit Messer und Rosenschere arbeiten ist bei fast allen Pflanzen empfehlenswert.
Pflanzenschutz
Je besser Düngung und Bewässerung klappt, desto weniger Schädlinge gibt es auf Pflanzen. Im Sommer treffen wir folgende Schädlinge:
- Spinnmilben: Diese „Miniinsekten“ lieben trockene, heiße Luft. Einfache Vorbeugung ist das Übersprühen der Blätter mit Wasser. Anfällig für Spinnmilben sind vor allem Oleander, Gurken im Gewächshaus und einige Citrusarten.
- Blattläuse: Blattläuse lieben Petunien, Fuchsien und viele andere Sommerblüher. In Garten und Freilandnähe ist es oft so, dass man einen leichten Befall tolerieren kann: Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen und Schwebfliegen freuen sich über das Blattlausangebot und beenden die Plage schnell wieder. Ein teil dieser nützlichen Insekten kann man auch in Gärtnereien kaufen (gerade Marienkäferlarven schauen toll aus und sind wirklich interessant).
An einem ungünstigen Standort sollte ein Spritzung erfolgen. Natürliche Pflanzenschutzmittel werden aus einer Chrysanthemenart oder dem Samen des Neembaumes gepresst. Diese Mittel helfen, sind aber unter Umständen nicht gut pflanzenverträglich. Daher auf keinen Fall überdosieren und nur an bedeckten Tagen spritzen. Noch leichter geht es mit (chemischen) Pflanzenschutzsticks. Diese werden einfach in die Erde gesteckt und wirken gut 4 Wochen.
- Schnecken: Gegen Schnecken kennen wir drei gängige Bekämpfungsarten:
Schneckenfallen (Bierfalle oder kommerzielle Lockstoffe)
Schneckenkorn auf Eisen III Phosphat. Natürlicher Wirkstoff. Dieses Schneckenkorn muss sehr breitflächig und verhältnismässig dicht gestreut werden. Es dauert etwas bis eine Wirkung sichtbar ist.
Schneckenkorn auf chemischer Basis. Hier reichen 6 - 10 Korn / m². Dafür lieber öfters streuen (alle Hersteller behaupten, dass die Mittel regenfest sind und trotzdem findet man sie nach zwei Niederschlägen nicht mehr). Nachteil: Es bleiben sichtbare Schleimspuren.
Tipp: Öfters die Pflanzen kontrollieren. Ein kleiner Befall lässt sich harmloser und schneller Bekämpfen.
Wir hoffen, dass Ihnen unserer Tipps helfen einen wunderschönen, blühenden Sommer zu erleben. Bei Problemen finden Sie in allen Gärtnereien kompetente, professionelle Hilfe.