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Raumordnungsverfahren für die Juraleitung

Kornburg, Katzwang, Kleinschwarzenlohe - Viele kritische Stellungnahmen aus Kornburg an die Regierung von Mittelfranken

  • Strommasten

    Strommasten
    © Jelena Schramm freigegeben für die ÖDP Kornburg

Zusammen mit der SPD und dem Bürgerverein haben wir der Bevölkerung in Kornburg empfohlen, zur geplanten Aufrüstung der Strom-Bestandstrasse im Rahmen des Raumordnungsverfahrens Stellung zu nehmen. Sehr viele Menschen sind unserer Aufforderung gefolgt und auch zahlreiche Vereine und Gruppen in Kornburg haben ihre Bedenken zur aktuellen Planung geäußert. Wir bedanken uns bei allen, die sich hier eingebracht haben. Schließlich betrifft die Planung unseren Ort Kornburg ganz massiv.

Für uns als ÖDP Kornburg steht fest, dass für die neue Juraleitung einige Festlegungen getroffen wurden, die wir für höchst bedenklich halten.

Die Bestandsleitung soll zu einer Hochspannungsleitung ausgebaut werden, ohne dass bisher jemand der Bevölkerung erklären konnte, warum mehr als die zehnfache Leistung übertragen werden soll als mit der alten Leitung. Da wir bisher keine Stromausfälle haben, halten wir die Argumentation für unwahr, es gehe um die regionale Energieversorgung.
Mit unglaubwürdigen Aussagen kann man keine Infrastrukturprojekte durchsetzen. Ohne eine saubere Begründung wirkt die aktuelle Planung als eine reine Geldanlage für Stromhandel und Konzerne, die Strom quer durch Europa schieben und dadurch ihre Gewinne maximieren. Das hat nachvollziehbar nichts mit einer Energiewende zu tun. Der politische Schaden würde immens sein.

Die Aufrüstung der Stromleistung würde dazu führen, dass in Kornburg mehrere Hundert Wohngebäude in einen Bereich kommen, der vom Bundesamt für Strahlenschutz als gesundheitlich bedenklich angesehen wird. Die geplante Führung der neuen Trasse direkt südlich der A6 und damit etwa 100 Meter von der ersten Häuserreihe in Kornburg entfernt ist rücksichtslos. Im Verfahren wird als Vorteil der neuen Trasse genannt, dass die Menschen ja schon durch die Autobahn belastet wären und deshalb die schädlichen und hässlichen Strommasten nicht mehr ins Gewicht fallen. Das ist eine bodenlose Unverschämtheit und wird nur noch übertroffen durch eine Gesetzgebung, die derartige Projekte durchwinkt. Das Schutzgut Mensch spielt in der aktuellen Planung nur eine nebensächliche Rolle.

Die Auswirkungen bei Realisierung der aktuellen Planung auf unseren Ort wären katastrophal. Ein Viertel der Menschen Kornburgs würde in einem Bereich leben, der von der elektromagnetischen Strahlung negativ beeinflusst wird, ohne dass man sich selbst in der eigenen Wohnung dagegen schützen kann. Auch im Nachbarort Kleinschwarzenlohe wären zahlreiche Haushalte betroffen. Kleinschwarzenlohe hat eine ganz enge Verbindung zu Kornburg und viele Gruppen (zum Beispiel beide Kirchengemeinden und mehrere Chöre) kooperieren über Gemeindegrenzen hinweg. Die aktuelle Planung erzeugt verunsicherte und frustrierte Menschen. Das wird negative Auswirkungen auf alle Gruppierungen in den beiden Orten nach sich ziehen. 

Zwischen Kornburg und Katzwang liegt eine Kulturlandschaft, die bisher weitestgehend von Gewerbegebieten und sonstigen Verschandlungen verschont geblieben ist. Die kleinstrukturierte Landschaft mit vielen Blühflächen bietet Auskommen für zwar wenige, aber motivierte Landwirte im Süden Nürnbergs. Die angedachte Aufrüstung der Leitung wird durch die Erdverkabelung ein großes und unansehnliches Bauwerk mitten in diese Landschaft setzen. Hier wird unsere Heimat nachhaltig geopfert und das lehnen wir entschieden ab.                          

Zusammengefasst ergibt sich folgendes:

1. Es fehlt bisher eine nachvollziehbare Begründung für die Notwendigkeit des Ausbaus der Trasse.

2. Eine angemessene Berücksichtigung des Schutzgutes Mensch bei der Planung ist nicht zu erkennen.

3. Die von der Maßnahme benachteiligten Menschen und Orte müssten ohne Entschädigung die Nachteile tragen und könnten zusehen, wie andere damit viel Geld verdienen.

Angesichts dieses Sachstandes verlangen wir eine Offenlegung der finanziellen Gewinner dieser Planung. Leider partizipieren Politiker und Parteien indirekt durch Posten oder Spenden von den Unternehmen, die hier enorme Gewinne einfahren. Parteifunktionäre in Aufsichtsräten von großen Energiekonzernen und Sponsoring von Parteitagen durch selbige Konzerne sind leider (noch) nicht verboten.

Von: Hans Anschütz (1. Vorsitzender), Dienstag, 13. Juli 2021 - Aktualisiert am Freitag, 16. Juli 2021
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »ÖDP - Ortsverband Kornburg« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/oedp-kornburg

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