× Archiv der gedruckten Ausgaben Erscheinungstermine & Redaktionsschluss Auflage, Verbreitungsgebiet, Zustellung Artikel / Termine Einreichen Ansprechpartnerin Redaktion Mediadaten / Preisliste Ansprechpartner für Gewerbe Newsletter abonnieren
× Für Gewerbe Beratung anfordern Ansprechpartner für Gewerbe Ihre Werbung auf meier-magazin.de Kostenloser Brancheneintrag Newsletter abonnieren
Für alle Besucher*innen Erstanmeldung Kommentar schreiben Newsletter abonnieren Kleinanzeige einreichen
Infos für Vereinigungen Infos für Künstler*innen
Artikel & Termine einreichen Neu! Galerie
Ansprechpartnerin (Redaktion)

Rehkitze brauchen unseren Schutz

Region - Ehrenamtliche Drohnenpiloten retten Rehkitze vor den Mähmaschinen. Appelle an Hundebsitzer und Spaziergänger.

  • Rehkitz

    Rehkitz
    © Jessica Schmidt - Biologin

Im Mai / Juni werden meist 2 (selten 1 oder 3) Kitze geboren, das Gewicht eines Neugeborenen liegt bei ca. 1 kg. Eine  hohe Wiese ist für das Reh der ideale Raum um den Nachwuchs abzulegen. Oftmals findet man die Kitze auch in den Kornfeldern. Zwischen den hohen Gräsern und dem langen Getreide sind die kleinen Kitze kaum sichtbar für Feinde. Die Rehmutter besucht die Kitze auch nur zum Säugen, um nicht die natürlichen Feinde auf die Spur der Jungtiere zu locken. Deshalb findet man oftmals auch 2 Kitze der gleichen Mutter an zwei verschiedenen Plätzen gut versteckt im hohen Gras.

Wird ein Rehkitz gefunden, so hat es einen angeborenen Schutzreflex, indem es sich fest auf den Boden drückt um vom Menschen oder von Fressfeinden nicht gesehen zu werden.

Zu der Rehfamilie gehören auch hier - Vater, Mutter und Kind. Der männliche Vertreter wird Rehbock genannt, das weibliche Reh Ricke oder Geiß. Das Junge, das die ersten drei Monate deutlich an seinen weißen "Bambi-Flecken" zu erkennen ist, nennt man Kitz.

Das Rehkitz wird mindestens 6 Monate von der Mutter gesäugt, solange sollte es auch Ersatzmilch bekommen, falls es durch Menschenhand aufgezogen wird.

Mit Drohnen leben retten.

Das Frühjahr ist für den Rehnachwuchs eine besonders gefährliche Zeit. Die Rehe verstecken sich im hohen Gras. Sie ducken sich bei Geräuschen, da sie kein Fluchtverhalten kennen. So werden sie von den Mähmaschinen meist schwer verletzt oder gleich getötet. So sterben jährlich tausende von Rehkitze. Sie können sich so gut verstecken, dass man sie meist nicht einmal sieht, wenn sie nur einen halben Meter von einem entfernt liegen. In den letzten Jahren haben sich ehrenamtliche Helfer bewährt, die vor dem Mähen durch Wiesen und Felder gehen, um nach Rehkitzen zu suchen. Noch besser sind allerdings Drohnen, die man jetzt einsetzen kann, um Jungtiere zu retten.

Im Frühjahr sind die Rehkitzretter täglich viele Stunden im Einsatz. Die Drohnenpiloten suchen nach roten Wärmepunkten. Haben sie einen roten Punkt gefunden, muss alles ganz schnell gehen. Sie rennen ins hohe Gras und werden von den Drohnenpiloten navigiert. Handelt es sich um ein Jungtier, können die Helfer das Tier in Sicherheit bringen.

Mittlerweile gibt es auch eine Rehkitzretter-Plattform für Landwirte, Jäger und Drohnenpiloten. Der Landwirt kann auf der Karte sein Feld einzeichnen und seinen geplanten Mähtermin eintragen. Der Drohnenpilot wird dann informiert und rückt mit den freiwilligen Helfern an. Auf der Plattform können sich zudem auch zuständige Jagdbeauftragte registrieren, auch sie werden dann bei einem anstehenden Mähtermin benachrichtigt.

Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgerüstet sind, haben sich als effektivste Möglichkeit erwiesen, um Rehkitze aufzuspüren und zu retten. Leider kommen sie in Deutschland noch nicht flächendeckend zum Einsatz, da diese Drohnen sehr teuer sind. Um den Einsatz dieser Technik und somit den Tierschutz zu unterstützen, werden diese speziellen Drohnen nun vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.

Auch wenn die Drohnen nun gefördert werden, so arbeiten alle Drohnenpiloten und deren Helfer weiterhin ehrenamtlich. Wenn immer mehr Landwirte mit Jagdpächtern, Drohnenpiloten mit ihren vielen ehrenamtlichen Helfern zusammen arbeiten, wird es möglich sein, immer mehr Rehkitze vor dem sicheren Tod zu retten.

Appell an Hundebesitzer und Spaziergänger

Liebe Hundebesitzer, bitte lassen Sie ihre Hunde zurzeit nicht frei laufen. Sehr viel tödliche Bissverletzungen erfolgen durch frei laufende Hunde. Der Respekt vor der Natur sollte auch für Hundebesitzer selbstverständlich sein.

An alle Spaziergänger in Wald und Flur: Nicht jedes Rehkitz muss gerettet werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, rufen Sie den Tierschutz an, oder den Revierpächter. Seine Telefonnummer kann man auch  über die örtliche Polizei erfragen. Aber fassen Sie das Kitz nie an, seine Mutter wird es möglicherweise nicht mehr annehmen.

Tierschutzverein-Noris e.V.
Cottbuser Str. 12, 90453 Nürnberg 
Tel.: 0911-63 23 207
Mobil: 0178-88 32 530
TSV-Noris@gmx.de , www.tierschutzverein-noris.de

Spendenkonto:
IBAN: DE19 7606 0618 0003 2988 84
BIC: GENO DEF1 N02
Bank: Raiffeisenbank Nürnberg eG

Von: Heli Ditterich (Tierschutzlehrerin), Donnerstag, 10. Juni 2021 - Aktualisiert am Mittwoch, 16. Juni 2021
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Tierschutzverein-Noris. e.V.« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/tierschutzverein-noris-ev

Weitere Seiten zum Thema:

Empfehlen Sie diesen Artikel:

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.