Riesige Nachfrage beim Kartoffelmarkt
Röttenbach - Der größte Kartoffelmarkt jemals lockte gut 5000 Menschen in den Südwesten des Landkreises Roth. 70 Anbieter schufen in Röttenbach die Grundlage für ein munteres Marktgeschehen. Händler sehr zufrieden.
Im Landkreis Roth existieren 175 landwirtschaftliche Betriebe, die Kartoffeln anbauen. Dort sind 39 verschiedene Sorten der tollen Knolle im Angebot. Doch die Klimaerwärmung bedroht diese Vielfalt. „Die Dürre im Juni hat den Ertrag verringert“, sagte Ingrid Bär. „Die Ernte bei den Frühkartoffeln war sehr schlecht, der Ertrag bei den späteren Kartoffeln war unterdurchschnittlich“, erklärte die Leiterin des Amts für Ernährung, Landwirtschaften und Forsten in Roth während der Eröffnung des Kartoffelmarkts in Röttenbach. „Zufriedenstellende Erträge waren ausschließlich mit Bewässerung zu erreichen“, so Bär.
Da war es gar nicht so schlecht, wie Erster Bürgermeister Thomas Schneider feststellte, dass es im Verlauf des Samstags durchaus mehrmals kräftig geregnet hat. In Röttenbach selbst gebe es zwar sehr wenige Betriebe mit Kartoffeln, so das Gemeindeoberhaupt. „Aber auch sie leiden unter der veränderten Regenverteilung“, sagte Schneider. „Hier hat es im Frühjahr stark geregnet, dann folgte eine lange Dürreperiode.“ Daran sei die Vegetation in hiesigen Breiten nicht angepasst „Deshalb hat die Qualität der Kartoffeln gelitten“, so Schneider.
Trotz dieser eher kritischen Situation waren Stimmung und Atmosphäre bei der 24. Auflage des Kartoffelmarkts auf dem Festplatz der Gemeinde Röttenbach erneut bestens. Offiziellen Schätzungen zufolge kamen zwischen 5000 und 6000 Besucher, um einzukaufen, Kartoffel-Spezialitäten zu genießen und sich über Anbau sowie Verwendung von Kartoffeln informieren zu lassen. Das Motto des Markts war voll erfüllt: „Informatives, Innovatives und Kulinarisches.“
Am Stand des Landwirtschaftsamts im Festzelt konnte man beispielsweise nicht nur sämtliche Sorten des Landkreises bestaunen. Vier waren auch zum Probieren im Angebot. „Das ist der große Vorteil des Kartoffelmarkts“, erklärte Tomas Schneider, „dass bei schlechtem Wetter das Zelt mit Information bereitsteht, sodass dort nicht nur Essen und Trinken möglich ist.“ Das große Interesse an den Info-Angeboten unter Dach und Fach bestätigte diese Vermutung. Außerdem dominierte im Zelt das ehrenamtliche Engagement vieler Röttenbacher Vereine. Gemeinsam mit jenen unter freiem Himmel machten die örtlichen Organisationen den Markt zu einem deutlichen Symbol des lokalen Zusammenhalts.
Der Kartoffelmarkt ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Gemeinde Röttenbach und des Landkreises Roth. In diesem Jahr hat er einen Rekordwert erreicht. „70 Teilnehmer mit Informationen, kulinarischem und einem bunten Warenangebot sind so viel wie noch nie“, sagte Landrat Ben Schwarz bei der Eröffnung und nannte den Markt „ein Schaufenster der Vielfalt regionaler Produkte“. Das Angebot deckte ein breites Spektrum ab. Besonders bunt waren die Kürbisse der Familie Hussendörfer aus Aurau, aber auch die großen Vogelhäuschen von Helga Klein aus Neusitz ein paar Meter weiter. Alle Händler zeigte sich zufrieden mit Umsatz und Kundenwerbung.
Dass der Röttenbacher Kartoffelmarkt großes Ansehen im gesamten Landkreis und darüber hinaus genießt, machte die Liste der Ehrengäste deutlich. Die Eröffnung haben zahlreiche Erste Bürgermeister und Bürgermeister sowie Kreisräte aus den Landkreisen Roth und Weißenburg verfolgt. Die Vertreter verschiedener Behörden hatten es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, dem Markt ihre Reverenz zu erweisen.
Dabei kamen sie auch in Sachen „Unterhaltung“ voll auf ihre Kosten. Schließlich ist es Tradition beim Kartoffelmarkt, dass Prominente bei einem Kartoffel-Wettbewerb gegeneinander antreten. Diesmal galt es, unter Beweis zu stellen, wer die besten Chips macht. Sieger wurde Roths Erster Bürgermeister Andreas Buckreus. Er setzte sich gegen die Spalter Hopfenkönigin Nina Salbaum, den Röttenbacher Kaplan Wolfgang Hagner und Architekt Max Wenzel durch. Lediglich mit dem Salz meinte es Buckreus zu gut. „Die Chips könnten in der Ostsee gute Dienste leisten, denn dort geht der Salzgehalt immer mehr zurück“, kommentierte Bürgermeisterkollege Thomas Schneider die Überwürzung ein wenig bissig.
Weitere Seiten zum Thema:
