Schatten im Garten
Schwabach - "Ein Platz an der Sonne" ist wirklich etwas schönes. Aber zu mindestens mir persönlich, wird es nach spätestens zwei Stunden zu warm und ich suche schattigere Plätzchen. Pflanzen geben tollen Schatten. Ihre Verdunstung kühlt, der Sauerstoffgehalt ist hoch und das Rascheln der Blätter im Wind lässt mich in den Sommer dösen. Da stört es auch nicht, wenn, wie letzten Sonntag, ein Amsel wunderbar singend, die Zeitung meiner Frau mit einem gezielten Abwurf unlesbar machte (hat mich eigentlich nie gestört, wenn das meiner Frau passiert ist :-)). Grün ist halt Leben:
Dach-Platanen - die natürliche Laube
Platanen sind seit Jahrzehnten in den Innenstädten beheimatet. Sie gelten als robuste, stabile Bäume. Sie sind eine der wenigen Baumarten, die man in einer Dachform kaufen kann. Dachform heißt, dass der Baum nicht normal in die Höhe gewachsen ist. Gärtner haben in viel Handarbeit die Triebe waagrecht angebracht. In vielen Innenstädten findet man groß angelegte Schattenbereiche mit solchen Bäumen (z.B. an einen meiner Lieblingsplätze in Dresden an der Elbe). Das solche Bäume wunderbare Schattenplätze gestalten lassen hat sich herumgesprochen. Auch in kleineren privaten Gärten kommen sie daher immer öfter zum Einsatz. Beim richtigen Pflanzabstand gibt es tolle Plätze für die Hängematte oder ein das Kaffeekränzchen an einem heißen Sommertag. Lauschige Biergartenstimmung im eigenen Garten.
Kopfweiden
An vielen feuchten Plätzen in Franken wurden früher Kopfweiden angebaut. Heutzutage ist Weidenflechten (dazu wurden die Triebe verwendet) in Deutschland eher unwirtschaftlich. Nichts desto trotz findet man noch einige Bäume dieser Weidenproduktion in der Natur. Die Kopfweiden sind keine spezifische Bezeichnung einer Weiden(Salix)-Art sondern eine Beschreibung der Wuchsform. Weiden wachsen sehr stark (2 - 3m pro Jahr) und lassen sich gut zurück schneiden. Durch den langjährigen Schnitt auf der gleichen Höhe entstehen diese stamm-verdickte Wuchsform. Obwohl Weiden so stark wachsen finde ich sie auch in kleinen Gärten toll: Jährlich wird im Herbst / Winter die Weide zurückgeschnitten. Das gibt Licht in der düsteren Jahreszeit. Im Laufe des Sommer, wenn es heißer wird, werden die Weiden immer größer und geben mehr Schatten. Eine jahreszeitlich, wachsende Schattierung. Toll. Aber wehe dem, der vergisst die Weiden zu schneiden, dann ist ein kleiner Garten sehr schnell Weidenland.
Schattige Eingänge - Hängeulmen
Bei uns in der Familie gibt es im Garten ein eindeutiges Erkennungsmerkmal: Eine Hängeulme, die ganz nah am Weg gepflanzt wird. Im Laufe der Jahre sind aus diesen Ulmen romantische Eingänge gewachsen. Man betritt durch ein grünes Portal den Garten. Wunderschön. Und wenn die Gärtner der Häuser mal wieder keine Zeit hatten Ihre Bäume zu schneiden (der Schuster hat die schlechtesten Schuhe), wird es bei und nach jedem Regen ein "ich muss mich bücken um nicht nass zu werden" Demutsschwelle. Trotzdem wunderschön und romantisch. Wir lieben diese Ulmen. So weit, dass auch unser Familiengrab von einem solchen Baum beschattet wird.
"Lebender Schatten im Garten" ist einfach toll. Ich hoffe, dass ich Ihnen ein paar Ideen und Anregungen für Ihren lauschigen Sommerplatz geben konnte.