Seit 1985 ist der „WEISSE RING e.V.“ wichtiger Partner der Polizei
Wendelstein - „Schirmherr“ Innenminister Joachim Herrmann und Bürgermeister Werner Langhans eröffneten Aktionstag in Wendelstein
Wendelstein - Knapp 400 Außenstellen hat der „WEISSE RING e.V.“ als ehrenamtliche Institution zur Unterstützung von Gewaltopfern in Deutschland - auch im Landkreis Roth und fürs Stadtgebiet Schwabach gibt es eine. Diese blickt heuer aufs 40-jährige Bestehen im Landkreis Roth zurück und feiert ihr Jubiläum mit mehreren Aktionstagen in den Landkreisgemeinden, auch um ihre Ziele wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Zu dem in Wendelstein kam als Schirmherr und Ehrengast Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und nutzte den Besuch zum Danksagen an den Verein für dessen Verdienste und zur Gratulation. An weiteren Aktionen gab es zudem eine Informationsbörse mit Partnerorganisationen und das altersgerechte Theaterstück „Pfoten weg“ als Präventionsprojekt für Kinder und Eltern.
In den Räumen des Wendelsteiner Jugendtreffs war „volles Haus“ zu Beginn des Aktionstages, als Bayerns Innenminister Joachim Herrmann als „Schirmherr“ persönlich die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnete. Für ihn sei es ein schönes Gefühl, dem „WEISSEN RING“ zu 40 Jahren Außenstelle im Landkreis Roth und in Schwabach zu 35 Jahren gratulieren und danken zu dürfen. Der Verein übernehme eine wichtige Aufgabe als ehrenamtliche Institution zur Betreuung von Gewaltopfern. Wo die Polizeiarbeit dienstlich endet, beginnt das Engagement des „WEISSEN RING`s e.V.“ zur weiteren Betreuung von Opfern von Gewalttaten oder sexueller Gewalt.
„Ich habe großen Respekt vor der Arbeit dieses Vereins und seiner Mitglieder und unsere Polizei arbeitet seit langem sehr gut mit dem „WEISSEN RING e.V.“ zusammen“ würdigte er die Verdienste der Gastgeber und weiterer Sponsoren, die diesen und die weiteren Aktionstage im Landkreis bis zum April organisieren. Wie weitsichtig das Arbeitsfeld des „WEISSEN RING e.V.“ bis heute ist, zeige auch die heutige Veranstaltung: Das Theaterstück „Pfoten weg“ habe die sexualisierte Gewalt gegen Kinder als altersgerechtes Thema und sensibilisiere hoffentlich sowohl die Familien wie auch die Erziehungsberechtigten im Kindergarten- und Grundschulbereich.
Prävention wird in einer mediengeprägten Welt immer wichtiger
Wendelsteins 1. Bürgermeister Werner Langhans dankte als weiterer Schirmherr und Sponsor dem „WEISSEN RING e.V.“ ebenso für dessen umfangreiches Engagement. Gerade der immer stärker mediengeprägte Alltag mit einer Bild- und Informationsflut für Kinder und Jugendliche mache es immer wichtiger, hier auch kritisch im Vorfeld öffentlich auf Prävention hinzuweisen. Er freute sich unter den Ehrengästen zudem MdL Volker Bauer und Bürgermeisterkollegen aus dem Landkreis zu sehen, denn die Prävention müsse in der Familie und in den Gemeinden beginnen - allein im Markt Wendelstein kann diese Aktion eine Zielgruppe von 800 Kindern erreichen.
Als Leiter der Außenstelle Roth-Schwabach des „WEISSEN RING e.V.“ gab Anton Krach anschließend den Dank für die Glückwünsche wie für die finanzielle Unterstützung des Projekts „Pfoten weg“ gern an die Ehrengäste und beide Schirmherren zurück. Und wenn für manche das Ziel der Opferbetreuung nach einer Gewalttat und die Prävention „weit voneinander entfernt“ sehen - sein erster Betreuungsfall nach Übernahme dieser Außenstellenleitung war ein sexueller Missbrauch an einem Mädchen und das habe sich bei ihm tief eingeprägt. Gerade deshalb - um Zeichen dafür zu erkennen und zu reagieren - gehört aus seiner Sicht auch Prävention mit zum Vereinsziel.
Für die Familien mit Kindern gab es als Höhepunkt des Aktionstages das Theaterstück „Pfoten weg“ von Irmi Wette und ihrer „FigurenZauberei“ und ergänzend dazu in einem Raum des Jugendtreffs ein „Katzenbasteltisch“ sowie die Möglichkeit sich als Katze schminken zu lassen. Im großen Café-Raum konnten sich die Besucher aller Altersgruppen an einem Büchertisch über altersgerechte Literatur zum Thema Prävention informieren. Der „WEISSE RING e. V.“ hatte dort zudem eine Informationsbörse organisiert, mit Partnern wie der Polizei, dem Frauenhaus in Schwabach, dem „Jungenbüro“ im „Schlupfwinkel“ Nürnberg sowie Sportvereinen, mit Broschüren, Faltblättern und Beratungsangeboten an den Informationsständen. (jör/WR)
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