Die Gemeinde hat in den letzten Jahren eine Reihe von außergewöhnlichen Investitionen in die gemeindliche Infrastruktur, sowie in zahlreiche Bauunternehmungen getätigt. Wichtige Entscheidungen für die Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinde wurden getroffen. Dennoch bleiben diese Maßnahme die Summe von Einzelprojekten und es fehlt der Gemeinde der rote Faden und das Leitbild für eine zukunftsfähige Entwicklung.

Inzwischen hat sich die Infrastruktur auch der Nachbargemeinden verändert. So rücken Ortsgrenzen mit Neubaugebieten näher zusammen und eine Profilschärfung erscheint zunehmend wichtiger. Unter dem Druck auch des demographischen Wandels und der zunehmenden Anteilnahme von Bürgerinitiativen, die in der Gemeinde Mitentscheiden wollen, bei gleichzeitiger Politikverdrossenheit, erscheint eine Neuausrichtung der langfristigen Gemeindeplanung unabdingbar, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Es gilt ein Konzept für einen Gemeindeentwicklungsplanes zu erstellen, bei dem nicht nur gemeindlichen Gremien entscheiden, sondern im Vorfeld der Entscheidung auch die Einbindung der Bevölkerung, sowie Vereine, Verbände und der Industriebetriebe stattfindet. Ein Gemeindeentwicklungsplan geht dabei viel weiter als es ein Flächennutzungsplan kann. Er stellt die Vorstellungen, Ziele und Maßnahmen als Zielkatalog und Maßnahmenkonzept insbesondere für bestimmte Themenbereiche (z.B. In ökologischer, demografischer energetischer, sozialer, baulicher, infrastruktureller, kultureller, gewerblicher Hinsicht) dar. Er behandelt damit alle Facetten des gemeindlichen Zusammemlebens.

Baut man ein Haus, hat man zuerst ein Bild im Kopf, wie es fertig aussehen soll - eine Vision, ein Leitbild. Anschließend plant man die Details und prüft Statik, Preis und Rahmenbedingungen. Danach legt man die einzelnen Aufgaben für Architekten, Bauarbeiter und Handwerker fest (Entwicklungsplan). Wer einfach drauflos baut, ohne zu wissen, wie das fertige Haus aussehen soll und welche Arbeitsaufträge dafür nötig sind, wird wahrscheinlich auch ein Haus bekommen. Es wird aber hinten und vorne nicht zusammenpassen, hält wahrscheinlich nicht lange, für viele Bewohner wird es ungeeignet sein und keiner fühlt sich darin wohl.

Wir müssen bei der Entwicklung unserer Gemeinde genauso eine Zielvorgabe machen. In einem moderierten Prozess soll für Wendelstein ein Zukunftskonzept erarbeitet werden. Der daraus entstehende Gemeindeentwicklungsplan soll der Wendelsteiner Politik und Verwaltung mindestens für die Zeit bis 2030 als Handlungsrichtlinie und als Orientierungsrahmen dienen.

„Die Idee hinter dieser Sache ist nicht neu, viele Gemeinden haben solch einen Gemeindeentwicklungsplan erarbeitet“ sagt Dr. Benjamin Waldmann, Sprecher der SPD Fraktion, „ Es ist eine Chance fernab von Klientenpolitik und dem nötigen Tagesgeschäft, das Entwicklungspotential von Wendelstein gesamtheitlich zu betrachten, Impulse in den einzelnen Ortsteilen mit der Bevölkerung zu entwickeln und neue, integrative Wege zu gehen. Dabei können nur alle gewinnen“.