STANDPUNKT
Wendelstein - Mit einer Baumschutzverordnung wäre das nicht passiert
Am Richterhaus in Röthenbach bei St. W. sollen acht Doppelhaushälften, sowie ein Einfamilienhaus entstehen. Für diese Planung ist eine Bebauungsplanänderung notwendig, da hier ursprünglich ein Gemeindezentrum der katholischen Kirche geplant war. Diese Bebauungsplanänderung liegt zurzeit öffentlich aus, um Bedenken, Änderungen oder Vorschläge der Bevölkerung einarbeiten zu können.
Bisher ist der Radweg von Röthenbach nach Wendelstein von einer Baum- und Heckenreihe geschützt gewesen. Diese schützt vor allem die privaten Grundstücke vor Einblick. Jetzt wurde im Vorfeld der Baugrund schon mal gerodet, aber nicht nur das private Grundstück, sondern auch auf öffentlichem Grund. Kannte, oder wollte der Eigentümer oder der Investor seine Grundstücksgrenzen nicht kennen, da er davon ausgeht, dass ein Grundstück ohne Bäume besser zu vermarkten ist?
Fakt ist: Dieser Rodung fielen der gesamte Bewuchs, Bäume, darunter auch Eichen bis auf eine einzige Baumgruppe der Motorsäge zum Opfer. Diese Rodung war weder dem Umweltbeauftragten der Gemeinde Wendelstein, noch offensichtlich der Gemeindeverwaltung bekannt gemacht worden. Ist der Umweltbeauftragte nur noch das grüne Feigenblatt der CSU?
Hätte sich der Gemeinderat, insbesondere CSU und Freie Wähler im Herbst nicht vehement gegen die vom Bund Naturschutz geforderte Baumschutzverordnung gestemmt, so hätte der Grundstückseigentümer die Rodung bei der Gemeinde beantragen müssen. So hätte die eine oder andere Eiche erhalten werden können und insbesondere der Heckensaum. Was wir nun haben ist eine 'lost-lost' Situation für Bürger und Natur. Die zukünftigen Doppelhausgrundstücke hätten schon eine dichte Eingrünung zum Radweg gehabt, der heimischen Tierwelt wäre ein Lebensraum erhalten geblieben und die Radfahrer und Fußgänger könnten weiterhin auf dem grünen, blühenden Weg von Röthenbach zur Verbindungsstraße nach Wendelstein gelangen.
Schade, dass ein weiterer Grünstreifen, der einen Ort so lebenswert macht, der Motorsäge zum Opfer fallen musste. Aber mit CSU und Freien Wählern ist Natur einfach nicht zu erhalten.
Im Auftrag von
BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN OV Wendelstein