Strauß-Medley beim 25. Kornburger Kirchenkonzert
Kornburg - Alexander Ilg präsentierte bei der 25. Auflage seines Orgelkonzerts in Kornburg eine frische und sehr unterhaltsame Mischung eigener Kompositionen und legendärer Strauß-Klassiker.
Johann Strauß Sohn ist als „Walzerkönig“ in die Musikgeschichte eingegangen. Geboren ist er am 25. Oktober 1825, also fast auf den Tag genau vor 200 Jahren. Grund genug also für den Wendelsteiner Komponisten und Musiklehrer Alexander Ilg das 25. Kornburger Kirchenkonzert gewissermaßen als „Strauß-Medley“ zu gestalten. „Die heitere Orgel im 3/4-Takt“ hat große Werke des Wiener Meisters mit Kompositionen seines Wendelsteiner Nachfolgers verbunden, der den Geist des Meisters aufgreift und weiterführt. Eine Hommage, die den Schwung der Wiener Musik mit fränkischer Bodenständigkeit verknüpft.
Ilg hat eine große Affinität zu Strauß und positioniert sich mit seinen eigenen Kompositionen als lokaler Erbe der Wiener Walzer-, Polka- und Marsch-Tradition, der er fränkische Prägung verleiht. Mitunter wird Ilg „als fränkischer Strauß“ bezeichnet, der Tradition lebendig hält, ohne sie zu kopieren.
Ilg gibt seinen Kompositionen Namen, die den Charme der Wiener Nostalgie repräsentieren, versieht sie aber mit fränkischem Twist. Sowohl der „Donauwellen-Marsch“ als auch die „Stephandsdom-Polka“ zeichnen sich durch eine fröhliche Leichtigkeit aus, die Heimatverbundenheit und Gemeinschaftsfreude vermittelt. Eine Besonderheit, die Ilgs Musik zugänglich und inklusiv macht. Die Melodien wirken wie eine Brücke zwischen der romantischen Tanzkultur des 19. Jahrhunderts und moderner Musik: Lebendig, einprägsam und ohne Pathos. Ilg schafft Stücke, die soziale Bindung repräsentieren. Die Orgel transportiert ihre ausgeprägte fränkische Emotionalität ebenso authentisch wie ergreifend.
Ausgesprochen witzig wird es, als Ilg ein ohnehin bereits heiteres Strauß-Stück humorvoll auf den Arm nimmt. „Zum Kuckuck mit dem Tritsch-Tratsch“ integriert den Vogel-Ruf in die gleichnamige Polka. Als Kontrastprogramm bietet Alexander Ilg den „Ägyptischen Marsch“, den Strauß zur Eröffnung des Suezkanals komponiert und der Weltruhm erlangt hat.
Strauß’ Werke atmen häufig kosmopolitische Eleganz. Ilg gelingt am Ende seiner Darbietung in der Kornburger Kirche „Maria Königin“ eine prächtige Gegenüberstellung, wenn er seinen phänomenalen „Naschmarkt-Walzer“ in die Strauß-Monumentalen „An der schönen blauen Donau“ und „Radetzkymarsch“ einbettet. Ein ganz wunderbares Trio, das dem Publikum jede Menge Schwung und Heiterkeit mit auf den Heimweg gibt. Der Naschmarkt gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Wiens. Er bietet mit mehr als 170 Marktständen, Geschäften und Lokalen ein spektakuläres kulinarisches Angebot, das Ilg in seiner Musik erfahrbar macht.
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