Trend Bio & Recycling – Neuheiten von der H&H Köln
Schwabach - Das Gleichgewicht der Erde ist zerstört und das Klima verändert sich rasend schnell. Überschwemmungen und Dürren sind die Folge. Da die Sorge um die Umwelt sowie das Wohlergehen der Menschen in der Zukunft zunimmt, sind viele Unternehmen bestrebt, ihre Prozesse nachhaltiger zu gestalten.
Ganz freiwillig ist der längst überfällige Sinneswandel der Industrie sicher nicht. Der Druck einer wachsenden Anzahl bewusster denkenden Konsumenten ist wahrscheinlich die wahre Triebfeder für dieses Umdenken. Immer mehr Verbraucher interessieren sich dafür, wie und wo ihre Produkte hergestellt werden, und zwingen Händler und Marken so, verantwortungsvoller zu produzieren und eine ethische Haltung einzunehmen. Durch eine junge Bewegung wie „Fridays for Future“ scheint die Notwendigkeit eines Wandels im Lifstyle auch für die Modeindustrie denkbar.
Bei meinem Weg durch die Messehallen der H&H (Handarbeit & Hobby) in Köln war dieser Trend überall zu erkennen. Im Zentrum dieses Wandels stehen biologisch einwandfreie Materialien und recycelte Rohstoffe. Bei fast allen deutschen, bzw. europäischen Herstellern warb man mit bekannten ÖKO-Siegeln für einen Teil seine Ware. Wolle von artgerecht gehaltenen, optimal betreuten Schafen, Baumwolle aus kontrolliertem Anbau, handgepflückt und frei von Pestiziden. Von allen Plakaten lächelten mir nur glückliche Schafe entgegen. Ziemlich einsam dagegen standen die Hersteller aus Fernost hinter ihren Verkaufstresen mit Synthetik-Garnen.
h&h goes green war das Motto
Die Menschen interessieren sich mehr und mehr für die Herkunft und Art der Herstellung der von ihnen konsumierten Güter. Der Trent geht zu regional und ökologisch aber auch der Recycling-Aspekt wird immer wichtiger. So fand ich eine Knopfkollektion zu 95% aus recycelten Materialien wie Leder, Papier, Hanf, Kokos ja sogar Kaffee, bestehend. Alles Reste, die bei der Fertigung anderer Produkte übrigbleiben und eigentlich Abfall wären. Das Rohmaterial einer anderen Kollektion wird komplett aus Plastikabfall im Meer gewonnen. An den Stränden gesammelt schafft es sogar noch Arbeitsplätze. Bestellt habe ich auch Nähgarne aus recycelten Getränkeflaschen. So werden Ressourcen gespart und „Abfällen“ eine zweite Chance gegeben.
Passend zum Thema gab es auch einen spannenden Beitrag im Lifetalk in Halle 3 mit Inga Kälber der Mitbegründerin des Projekts „Zero Waste Deutschland“ mit 1000Tips zur Müllvermeidung. Sowie die Nachhaltigkeits-Aktion Make me Take me der Initiative-Handarbeit:
Im Rahmen dieser Aktion sollen bis Ende des Jahres 10000 nachhaltige Taschen entstehen und an alle verteilt werden, die bereit sind, dafür künftig auf Plastiktüten zu verzichten. Kostenlose Anleitung auf https://filart.de/cm3/anleitungen/83-make-me-take-me
Bleibt zu hoffen, dass dieser Trend sich fortsetzt und auch vom Endverbraucher entsprechend honoriert wird. Dann ist in Zukunft sicher noch Vieles möglich.
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