× Archiv der gedruckten Ausgaben Erscheinungstermine & Redaktionsschluss Auflage, Verbreitungsgebiet, Zustellung Artikel / Termine Einreichen Ansprechpartnerin Redaktion Mediadaten / Preisliste Ansprechpartner für Gewerbe Newsletter abonnieren
× Für Gewerbe Beratung anfordern Ansprechpartner für Gewerbe Ihre Werbung auf meier-magazin.de Kostenloser Brancheneintrag Newsletter abonnieren
Für alle Besucher*innen Erstanmeldung Kommentar schreiben Newsletter abonnieren Kleinanzeige einreichen
Infos für Vereinigungen Infos für Künstler*innen
Artikel & Termine einreichen Neu! Galerie
Ansprechpartnerin (Redaktion)

Typisch Mai: der Waldmeister

Region - Heute kennt man ihn eigentlich nur noch in Form von Wackelpudding oder Ahoibrause, früher war er Zutat in der Bowle, die bei keinem Tanz in den Mai fehlen durfte. Aber was ist Waldmeister eigentlich?

Waldmeister ist ein kleines Pflänzchen aus der Gattung der Labkräuter, die durch ihre außergewöhnliche Blattstellung unverwechselbar sind. „Quirlständig“ heißt diese in der Fachsprache und das bedeutet: die langen schmalen Blätter sind ringsherum um den Stängel angeordnet. Waldmeister ist eine typische Waldpflanze, die es schattig liebt. Zur Blütezeit riecht man ihn oft, bevor man ihn sieht. Das besondere  Aroma geht auf Cumarin zurück, einen Stoff, der zum Beispiel auch im Sellerie und in Zimt vorkommt.

Heute wird Waldmeister in der Küche wieder entdeckt, zu Sirup, Süßspeisen, Torten und Eis verarbeitet, als Öl für Salate angesetzt oder als Tee getrunken. Wer keine Plätze im Wald kennt bekommt das Kraut zur Saison (April bis Juni) auf Wochenmärkten, oder die Pflänzchen für den eigenen Garten im Handel. Auch die Aussaat gelingt, schattige Plätze zum Beispiel unter Bäumen sind ideal, in den Boden eingearbeitetes Buchenlaub liebt der Waldmeister. Ernten sollte man ihn idealerweise noch vor der Blüte oder die blühenden Pflanzen extra sparsam verwenden – sie enthalten besonders viel Cumarin, was im Überfluss zu Kopfschmerzen und Benommenheit führen kann oder bei grober Überdosierung über lange Zeit gar zu Leberschäden.

Sekt oder Selters

Bevor man die Bowle ansetzt lässt man den Waldmeister zwei Tage leicht anwelken, mindestens aber über Nacht. Erst dann entfaltet er sein volles Aroma. Auf einen Liter Flüssigkeit nimmt man etwa drei Gramm Waldmeister, bindet die Stängel zu einem kleinen Sträußen und hängt dieses Kopfüber in ein Gefäß mit einem Liter Weißwein. Will man nur ein leichtes Aroma reichen schon zehn Minuten, will man es etwa kräftiger lässt man das Sträußchen 20 Minuten ziehen. Erst kurz vor dem Servieren gibt man einen Liter Sekt hinzu – das Mischungsverhältnis kann man aber auch variieren, je nachdem, ob mehr oder weniger Blubber in der Bowle gewünscht ist. Für Variationen kann man Erdbeeren hinzu geben oder statt Weißwein Apfelsaft verwenden, in der alkoholfreien Variante ersetzt man einfach den Sekt durch Selters und kann zum Beispiel zum Abrunden noch eine Zitronenscheibe zugeben. Und um noch einmal auf das Thema Cumarin zurück zu kommen: wegen einem oder zwei Gläschen Waldmeisterbowle ein oder zwei Mal im Jahr braucht man sich wirklich keinen Kopf machen.

Von: Kristin Wunderlich ( Dipl. Biologin), Samstag, 13. April 2019 - Aktualisiert am Montag, 26. Oktober 2020
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »meier® Magazin / Redaktion« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/redaktion

Weitere Seiten zum Thema:

Empfehlen Sie diesen Artikel:

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.