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Unterwegs auf dem Südschwarzwaldradweg

Schwanstetten - 5-Tage Rad- und Wandertour

Unterwegs auf dem Südschwarzwaldradweg (Mehrtagesradtour v. 21.09.-25.09.2015)

Den Schwung aus den Bergen mitnehmen.
Regnerisch, kühl und unbeständig, das war die Prognose für unsere Mehrtagesradtour. Mit dementsprechend gemischten Gefühlen trifft sich eine größere Gruppe von Rad – und Hybridefahrern, unterstützt von einigen Wanderern hinter der MZH in Schwanstetten.Ziel war der erstmals Anno 2008 urkundlich erwähnte Südschwarzwaldradweg der in Hinter-zarten startet. Dieser Radweg zeichnet sich dadurch aus, dass er ohne nennenswerte Steigungen als Rundtour um den gesamten Naturpark Südschwarzwald herumführt und auch grenzüberschreitend die Schweiz und Frankreich (Elsass) berührt. Natürlich gibt es in einem abfallenden Höhenprofil ab – und an kleinere Erhebungen, denn in der Natur ist nichts gleich und gerade, das hat uns schon Friedhelm Hundertwasser so gelehrt.

Montag (der Tag Anreise)
Nach der Verladung in einen supermodernen Radanhänger pünktliche Abfahrt in Schwan-stetten. Bei wunderschönem Wetter! und durch eine wunderschöne bereits beginnende Herbstlandschaft erreichen wir problemlos unser Ziel in Hinterzarten.Familienzusammenführung, Ausladen und Überprüfen der Räder, Suche nach dem richtigen Einstieg, das waren die nächsten Aktivitäten. Endlich erfolgt der Startschuss. Gleich mit einer leichten Steigung ab dem Bahnhof geht es auf den Hochflächen des Südschwarzwaldes Richtung Titisee. Ja geht denn bei uns keiner mehr arbeiten? Heftiger Touristenrummel am Seeufer und in der Ortschaft, wir müssen höllisch aufpassen, dass wir keinen Fußgänger erwischen und dass wir keine Radwegmarkierung überfahren. Schließlich erreichen wir wieder ruhiges Gelände, auf schöner Radstrecke geht es nach Neustadt bis uns eine Baustelle mit Umleitung von unserer Route abbringt.
Schlechte Ausschilderung der Umleitung in Neustadt und dem Bauchgefühl folgend stehen wir plötzlich vor einer Schnellstraße mit dem Hinweisschild „nur für PKW“. Es wird eine Runde Kreisverkehr ausgegeben, dann zurück bis wir ins Tal der „Gutach“ kommen, das nach Lenzkirch führt. Auf schöner Strecke mit abschließender Steigung wird der „Bähnleradweg“ erreicht der über Lenzkirch nach Bonndorf führtLeider haben wir kurz vor Lenzkirch unsere erste Reifenpanne die uns etwas in Zeitverzug bringt. Vor Ort bleiben nur die Fachleute und die Mechaniker, der Rest der Gruppe fährt weiter zum Marktplatz von Lenzkirch. Aus Zeitgründen wird beschlossen hier abzubrechen und den Bus anzufordern. Michi unser Fahrer war über diese Maßnahme „not amused“, denn er stand mit seinem Bus schon an unserem Zielort in Bonndorf. Die Fahrt zurück war deshalb so problematisch, denn er musste durch einige Baustellen mit sehr langer Ampelschaltung, wahrscheinlich hätten wir mit dem Rad auch nicht länger gebraucht. Schließlich erreichen wir doch noch unseren „Landgasthof Kranz“ in Riedböhringen, unserem Basisquartier. Das Abendessen fand mit etwas Verzögerung statt.

Dienstag (der Tag der großen Abfahrt)
Im Industriegebiet von Bonndorf finden wir einen geeigneten Abladeplatz und weisen gleichzeitig unsere Wanderer ein, die über Boll runter in die Wutachschlucht (auch Grand Canyon des Schwarzwalds genannt) absteigen um dort zur Schattenmühle zu wandern, wo die Mädels mit den Bollenhüten warten. Die Radgruppe startet in Richtung Lindenbuck und dort über kleinere Steigungen nach Lausheim zu kommen. Jetzt beginnt eine gigantische Abfahrt. Über den Weilergraben geht es kurz vor Grimmelshofen in das eindrucksvolle Tal der Wutach, wir rasen durch 180 Millionen Jahre Erdgeschichte bis hinab nach Stühlingen, müssen uns dabei aber sehr auf unsere Fahrt konzentrieren. 16 km Abfahrt, bei Eggingen hauen wir die Bremse für eine kleine Pause rein, kommen direkt vor einer Schnapsbrennerei zum Stehen. Leider ist es für ein Stamperl noch zu früh, die Bäuerin hätte gerne eines ausgeschenkt. Auf landschaftlich schöner Strecke radeln wir weiter, jetzt durch das flache Tal der Wutach. Wir begleiten den Fluss bis kurz vor Waldshut, hier mündet die Wutach in den Rhein. Etwas überrascht schauen wir in den Rhein rein. In Waldshut werden gerade Erdgasleitungen verlegt, über eine vorbildlich ausgeschilderte Umleitung im Vergleich zu Neustadt wird man durch das Industriegebiet gelotst, bis wir wieder auf die Originalroute kommen. Es gibt in den Gemeinden eben Solche und Solche. Auf der Suche nach einem Café und einem geeigneten Parkplatz kommen wir bis nach Laufenburg und werden am Edeka-Markt fündig. Nach Kaffeepause und Radverladung eine schöne Heimfahrt durch den Südschwarzwald.

Mittwoch (der Supergau)
Heute tritt die Schlechtwetterprognose in Kraft. Heftiger Starkregen in der Nacht, der Nebel hängt fast bis zu den Hausgiebeln und immer wieder Regen. Das ist das schlimmste was einem Radtourenführer passieren kann, beim Frühstück beschließt der Krisenstab die heutige Etappe ausfallen zu lassen. Jeder nutzt die Zeit auf seine Art und Weise. Der eine schläft, andere machen etwas Sightseeing in der Ortschaft, kleinere Grüppchen wagen sogar kleinere Wanderungen. Am Nachmittag ist ein Termin in Blumberg für den Besuch des Eisenbahnmuseums der Sauschwänzlebahn angesagt. Unsere Fahrt mit der Sauschwänzlebahn ist ja erst am letzten Tag, jetzt lernen wir aber schon die ganzen Einrichtungen in Form von Exponaten aus früherer Zeit und mit Video Vorführungen kennen. Danach Treffpunkt bei Jim Knöpfle.  Jim Knöpfle (mit der Augsburger Puppenkiste weder verwandt noch verschwägert) ist in der Gegend eine sehr bekannte Bäcker– und Konditorei mit einer riesigen Auswahl an Kuchen und Torten (mehrfach prämiert), darunter auch die berühmte Schwarzwälder–Kirschtorte. Um auf Nummer sicher zu gehen, reservieren wir gleich bei der jungen, blonden Torten-fachverkäuferin Plätze und Tortenstücke für den letzten Tag, was sie uns auch gerne bestätigte. Somit hat dieser Sch…tag auch noch einen Sinn.

Donnerstag (der Tag der langen Anfahrt)
Leider zwingt uns der gestrige Ausfalltag zu taktischen Maßnahmen. Wir lassen die Schweiz und das Elsass links liegen und wollen bei Weil am Rhein aufsetzten. Das bescherte uns natürlich einen sehr langen Anfahrtsweg, worunter unsere Wanderer leiden mussten. Endlich haben wir in Weil am Rhein einen günstigen Parkplatz zum Abladen gefunden. Auf einem lokalen Radweg kommen wir am Yachtclub wieder auf unsere Route, bei herrlichem Radwetter geht es auf sehr schöner Strecke am Rhein entlang. Auf Höhe von Neuenburg zweigt die Route vom Rhein ab und in Neuenburg finden wir am Marktplatz ein geeignetes Café für eine Pause. Es gibt ganz selten auf den Fernradwegen Hinweisschilder wie man aus einer Stadt wieder auf die richtige Fährte kommt. So auch hier in Neuenburg, unbeabsichtigt sind wir auch an einer Abzweigung vorbei gefahren, erreichen aber über Müllheim eine direktere Strecke nach Bad Krozingen, wo wir uns mit Michi treffen wollen. Über Heiters-heim wird unser Ziel erreicht, kurzer Funkverkehr mit unserem Fahrer, er wartet bereits am Busbahnhof auf uns. Mit einer wunderschönen Fahrt durch den nördlichen Teil unseres Rundkurses findet dieser Tag einen herrlichen Ausklang.

Freitag (der Tag der Sauschwänzlebahn und Heimreise )
Michi hat heute fast einen Feiertag, denn die Ladeklappe bleibt geschlossen. Heute geht es nur bis Blumberg für die Fahrt mit der berühmten Sauschwänzlebahn, die kein Besucher im Südschwarzwald versäumen sollte. Die heutige Museumsbahn wurde 1870 in sehr schneller Bauzeit errichtet. Sie diente als strategische Bahnlinie um schnell Truppen und Waffen (Kanonenbahn) an die französische Grenze zu bringen. Auf ca. 25 km geht es über vier Viadukte, durch sechs Tunnels und sie überwindet eine Höhe von 230 Metern. Im Inneren eines Berges windet sich der Zug durch den zweitgrößten Kehrtunnel Europas, deshalb auch der Name Sauschwänzlebahn. Man soll das Leben ja in „vollen Zügen“ genießen, voller Spannung stehen wir am Bahnsteig in Blumberg. Die Dampflok ist bereits angekoppelt zischt und faucht und steht sozusagen unter Volldampf, dann geht es los. Auch heute wieder schönes Wetter, so können wir die vorbeiziehende Landschaft aus einer anderen Perspektive betrachten. Auf Grund der vielen Kehren kann man den Kirchturm von Blumegg von verschiedenen Seiten betrachten und es ist schon etwas schwierig mit der Orientierung.  Endstation ist Weizen, hier wird die Lok wieder für die Rückfahrt hochgerüstet und umge-hängt. Diesen Aufenthalt kann jeder für sich zu ein er kleinen Pause nützen. Auf der Rückfahrt geht es jetzt in ständiger Steigung nach oben, der Heizer schippt kräftig nach, so erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt in Blumberg. Die junge blonde Tortenfachverkäuferin hat Wort gehalten, bei Jim Knöpfle waren für die DAV-Ortsgruppe genügend Plätze und Tortenstücke reserviert, wir genießen den Aufenthalt bis es dann heißt: alles Einsteigen zur Heimfahrt. Ein heißer Tipp war die Empfehlung vom Gasthof „Zur Linde“ in Neuhöflein bei Heilsbronn für unser Abschlussessen. Schnitzel so groß wie K.- deckel, für die Schlachtplatte wird gleich die Alufolie mitgeliefert und auch sonst war alles in Ordnung. So gemästet erreichen wir unseren Heimathafen Schwanstetten. Wenn wir auch nicht das volle Programm erfüllen konnten, zurückblicken können wir trotzdem auf schöne Radtourentage in einer landschaftlich herrlichen Gegend, vor allem mit besserem Wetter als vorhergesagt. Leider sind unsere Wanderer nicht ganz auf ihre Kosten gekommen, da müssen wir in Zukunft etwas nachlegen. Mit unserem Basisquartier dem Hotel-Gasthof „Kranz“ in Riedböhringen hatten wir einen Glücksgriff gemacht, sehr gute Küche, freundliches Personal und auch sonst war das ganze Ambiente in Ordnung.

Vielen Dank an dieser Stelle an unsere Organisatoren Ursula und Klaus, die doch immer wieder sehr viel Mühe und Zeit für so eine Tour aufbringen müssen.

Jürgen (Burgis)

Von: Gerhard Gründler (Pressewart), Samstag, 05. Dezember 2015 - Aktualisiert am Mittwoch, 09. Dezember 2015
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Deutscher Alpenverein Sektion Schwabach, Ortsgruppe Schwanstetten« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/dav-schwanstetten
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