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Verein zur Erhaltung und Förderung der Wendelsteiner Hausbrauerkultur e.V.

Wendelstein - Herr Uwe Ursprung als erster Vorstand und Herr Uwe Holm als zweiter Vorstand des Vereins zur Erhaltung und Förderung der Wendelsteiner Hausbrauerkultur e.V. stehen im Interview Rede und Antwort*

  • v. l. die beiden Vorsitzenden U. Holm und U. Ursprung sowie M. Mändl

    v. l. die beiden Vorsitzenden U. Holm und U. Ursprung sowie M. Mändl
    © Johannes Mändl

  • Herzblut

    Herzblut
    © Martin Mändl

Welche Ziele verfolgt der Brauverein?
Zweck des Vereins ist die Pflege des Brauchtums fränkischer Hausbrauerkunst und ihrer Traditionen, sowie der Erwerb und die Erhaltung historischer Braugerätschaften. Wir möchten die Öffentlichkeit informieren und teilhaben lassen am Handwerk des Brauens und natürlich am Bier selbst.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, sich im Brauverein Wendelstein zu engagieren?
Wir haben beide seit Jahren zuhause gebraut, jeder für sich alleine. Als wir bemerkt haben, dass wir mit unserem Hobby nicht alleine sind, haben wir beschlossen das Brauen auch anderen nahezubringen und haben Anfang 2020 den Verein gegründet.

Was uns vereint ist die Begeisterung für Bier, die wir gerne weitergeben möchten. Beim Wein ist es üblich, über Geschmacksnoten wie Johannisbeere, grüner Apfel, Pfirsich, Mandarine etc. zu sprechen, aber wie und wonach schmeckt eigentlich Bier?

Bier ist – leider – oft etwas, das man beiläufig konsumiert, ohne sich groß Gedanken zu machen, was drinsteckt. Für viele ist es ein billiges Massenprodukt. Selbst gebrautes Bier ist lebendig, unfiltriert und, in Maßen getrunken, auch gesund. Wir möchten das Bewusstsein dafür wecken, wie Bier schmecken kann, welche Vielfalt möglich ist. Wir stellen immer wieder fest, je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto mehr schmeckt man im Bier.

Was wir weiter vermitteln wollen, ist Wertschätzung für handwerkliche Arbeit bei der Herstellung von Lebensmitteln, insbesondere beim Bier. So betrachtet sind wir Teil der Slow-Food-Bewegung. Auch wenn heute sehr viele Brauereien in Franken mit oftmals jahrhundertelanger Geschichte und Brautradition nicht mehr existieren, ist Franken immer noch eine Hochburg der handwerklichen Braukunst mit großer Biervielfalt. So schmeckt in jeder Brauerei das Bier ein wenig anders, und gerade das macht für uns den Reiz aus.

Wir experimentieren viel und gerne, feilen an den Rezepten und freuen uns bei jedem Sud auf das Ergebnis, in dem wir die Mühe und den Aufwand glauben auch zu schmecken. Als Verein wünschen wir uns, diese Begeisterung für unser kreatives Hobby zu teilen, den Menschen zu zeigen, wie vielfältig Bier sein kann.

Welchen Mehrwert hat die Gemeinde durch Ihre Arbeit?
Zunächst einmal gutes Bier. Ein regionales, handwerklich hergestelltes Bier aus regionalen Produkten. Wir verwenden Zutaten aus der Region, besonders freuen wir uns über unser Wendelsteiner Wasser, das tatsächlich ein tolles Brauwasser ist.

Im Rückblick auf das letzte Jahr – was konnte umgesetzt werden?
Das große Highlight war die Wendelsteiner Kirchweih, bei der wir erstmals unser (Rot-)Bier ausschenken durften. Das war ursprünglich nicht geplant, im Gespräch mit dem Heimatverein entstand die Idee, mit unserem Bier auf der Wendelsteiner Kirchweih präsent zu sein. Geholfen hat uns da natürlich die Zusammenarbeit mit der Neumarkter Glossner Bräu. So konnten wir unser Rotbier in den benötigten Mengen nach unserem Rezept bei Glossner brauen.

Das war für uns völliges Neuland und wir sind begeistert, mit welchem Engagement unsere Mitglieder dabei waren. Von den Kirchweihbesuchern und vielen anderen haben wir zudem viel positives Feedback zu unserem Rotbier bekommen. Zwar wurde Rotbier in Franken schon im Mittelalter gebraut, war zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten und wurde vor wenigen Jahren von einigen fränkischen Brauereien wiederentdeckt. Trotzdem handelt es sich um ein Nischenprodukt mit insgesamt geringem Marktanteil, ist also nicht unbedingt jedermanns Sache.

Was planen Sie für die Zukunft?
Wir wollen langsam weiterwachsen, unsere Begeisterung mit anderen teilen. Es ist noch einiges im Ideenspeicher. So würden wir z.B. gerne Biertastings, also eine Art Bierproben, veranstalten, um Interessierten die Nuancen nicht nur unserer Biere näherzubringen. Auch an Brauseminare ist gedacht, dafür fehlen uns allerdings noch geeignete Räume. Die nächste Kirchweih ist natürlich auch ein Thema. Schließlich wollen wir unser Brau-Equipment weiter ausbauen und so unsere brauhandwerklichen Möglichkeiten verbessern. Auch würden wir gerne unsere Palette an Sorten erweitern, neue Biere kreieren. Schon mit dem Rotbier ist es uns gelungen, ein eher nicht sehr verbreitetes Bier auf der Kirchweih erfolgreich zu präsentieren.

Was wünschen Sie sich von der Wendelsteiner Verwaltung und den Marktgemeinderäten?
Wirklich wünschen würden wir uns einen geeigneten Raum, in dem wir als Verein Bier brauen können. Unser Ziel ist es, kleine Feste beliefern zu können, unser Bier auf einzelnen Veranstaltungen ausschenken und verkaufen zu dürfen. Davon abgesehen freuen wir uns, wenn wir auf gemeindlichen Veranstaltungen unser Bier präsentieren dürfen.

Vielen Dank Herr Ursprung und Herr Holm, dass Sie meine Fragen so offen beantwortet haben.

Das Interview führte Martin Mändl, Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein

*Aus Gründen der Lesbarkeit wird das Geschlecht im Text verallgemeinert formuliert - versteht sich aber für divers/männlich/weiblich. Wir bitten, dies zu berücksichtigen.

Kontakt:
1. Vorstand Uwe Ursprung: 0151 20121000
2. Vorstand Uwe Holm: 09129 / 82 05
E-Mail: brauverein-wendelstein@online.de
www.brauverein-wendelstein.de
Facebook: Brauverein Wendelstein, Instagram: brauverein_wendelstein

Von: Martin Mändl (Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein), Montag, 29. August 2022 - Aktualisiert am Mittwoch, 31. August 2022
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bündnis 90 / Die Grünen - Ortsverband Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/gruene-wendelstein

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