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Vom Ifflandhaus zum Boutiquehotel

Schwabach - Ein Kleinod in Schwabachs Innenstadt erwacht zu neuem Glanz. Im Gebäude, in dem zuletzt viele Jahre lang die Iffland Druckerei zu finden war, tut sich einiges. Die Sanierungsarbeiten sind in vollem Gange und die Eröffnung Anfang 2024 rückt nun in greifbare Nähe.

Die meier Redaktion spricht mit Sylvia Lehmann, die zusammen mit ihrem Sohn Fabian vor knapp einem Jahr die Ausschreibung um den Pachtvertrag für sich gewinnen konnte.

In enger Abstimmung mit der GEWOBAU begleitet die Unternehmerin, die sich als Betreiberin des Schwans in Schwanstetten bereits einen hervorragenden Namen in der Gastronomielandschaft gemacht hat, nun die aufregende Bauphase des Schwabacher Prestige-Objektes.

Die Begeisterung, die sie für dieses faszinierende Objekt mitbringt, merkt man Sylvia Lehmann deutlich an.

Mehrmals in der Woche ist das Mutter-Sohn-Gespann auf der Baustelle in der Nürnberger Straße 2-4 vor Ort. Sie messen aus, planen die Themenzimmer, fertigen Schablonen für Möbel und Equipment und kommen so dem Traum zum „Goldschläger Boutiquehotel“ jedes Mal ein Stückchen näher.

„Meist sind wir so vertieft in die Planungen, dass wir über diese schöne Aufgabe hinweg, alles um uns herum vergessen“, verrät uns Sylvia Lehmann schmunzelnd. An einem Freitagnachmittag waren die beiden sogar im alten Sandsteingemäuer eingeschlossen und mussten eine Lücke im Gebäude finden, um über das Baugerüst nach draußen zu klettern.

Begonnen hat alles damit, dass die Stadtverantwortlichen einen Berater aus der Hotellerie suchten,

der mit der Sanierung und dem Betrieb eines Hotelobjektes im historischen Ambiente bereits wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Diese holten Sylvia Lehmann mit ins Boot. Sie sagte ihre Unterstützung zu und präsentierte das bereits seit Jahren erfolgreich funktionierende Konzept ihres Schwanstettener Hotel- und Gastronomieobjektes „Der Schwan“.

Nach der Beratungs- und Konzeptionsphase folgte die Pächterausschreibung und die Gastronomin aus Schwanstetten entschloss sich kurzerhand dazu, selbst daran teilzunehmen, da ihr das historische Gebäude und seine Wiederbelebung zwischenzeitlich ans Herz gewachsen war. Am Ende setzte sie sich mit ihren Ideen gegen etliche andere Bewerber erfolgreich durch. „Dass es so kommt, war nicht vorherzusehen“, sagt Frau Lehmann, doch nun ist sie sich sicher, dass alle Zeit und Kraft gut investiert sind.

Je weiter die Arbeiten an Fassade und den Innenräumen voranschreiten, umso deutlicher wird, um welch beeindruckendes Bauwerk es sich da handelt.

Stück für Stück legt die GEWOBAU in den Innenräumen das Sichtfachwerk frei und die Arbeiten der Steinmetze bringen herrliche Sandsteinwände hervor. Ein prächtiges, denkmalgeschütztes Barockhaus mit viel Geschichte steht dort seit 1735 an der Schwabacher Fleischbrücke und es hat mit seiner Substanz viele spannende Geschichten zu erzählen. Schließlich gehörte es damals sogar zum Besitz der berühmten Ribot'schen Seifenfabrikantenfamilie. Und ein Teil des Hauses, der noch aus dem 17. Jahrhundert, vor der großen Wasserflut, erhalten blieb, weist darauf hin, dass dort auch Färber mit ihrer Zunft tätig waren. Nicht umsonst hat sich neben dem Namen „Ifflandhaus“ auch der Name „Alte Farb“ hartnäckig gehalten.

„Für ein Hotel bringt das Objekt tolle Voraussetzungen mit“, schwärmt Sylvia Lehmann.

Da das Gebäude ursprünglich als Miethaus mit Gemeinschaftsanteil errichtet wurde, gibt es dort schon von Beginn an lange Gänge mit etlichen kleineren Wohneinheiten. Perfekt für einen Beherbergungsbetrieb.

Das neue Hotel wird sich – neben der Besonderheit des Gebäudes – auch durch besondere Ausstattung und die exzellente Innenstadtlage abheben und darf deshalb die Bezeichnung „Boutiquehotel“ tragen. Sylvia Lehmann wird es mit ihrem Sohn als Hotel garni führen, also ein Hotel mit Frühstücksangebot. „Eine eigene Gastronomie“, gibt sie zu bedenken, „würde in Schwabach wenig Sinn machen, da es rund herum bereits viele ausgezeichnete Lokale gibt, die die Ansprüche der Gäste gut erfüllen können“. 27 Zimmer wird das Goldschläger-Hotel anbieten. Helle, großzügig bemessene Räume, teils als Suiten oder Juniorsuiten und sogar 3 Serviced-Appartements können nach der Eröffnung gebucht werden.

Neben der Sanierung des ehemaligen Ifflandhauses wird parallel auch die nebenan liegende frühere „Silberne Kanne“ mit in den Hotelkomplex integriert.

Dort, wo in früheren Tagen Schulschwänzer und Kartelbrüder so manche glückliche Stunde verbracht haben,

werden nun bald Gäste aus nah und fern nächtigen und frühstücken. Die beiden Gebäude wurden im Erdgeschoss miteinander verbunden, damit später Hotelgäste trockenen Fußes vom einen Gebäudeteil in den anderen wechseln können. Durch diese Verbindung entstand außerdem eine charmante, schmale Frühstücksterrasse.

Auch die „Silberne Kanne“ zählt zu Schwabachs historischen Häusern und steht auf geschichtsträchtigem Boden. Bei den Bauarbeiten wurde eine alte, jüdische Mikwe – ein traditionelles jüdisches Tauchbad – freigelegt, das mutmaßlich zum Wohnhaus eines wohlhabenden, jüdischen Bürgers gehörte. Um die Entdeckung dauerhaft sichtbar zu machen, wird bei den Bauarbeiten über der Mikwe ein Glasboden eingelassen, der einen Blick auf den überraschenden Fund erlaubt.

Ein elegantes Stadthaus mit viel Geschichte und individuellem Style,

das hat Sylvia Lehmann besonders an diesem Projekt gereizt. Doch ohne die Unterstützung ihres Sohnes wäre der Betrieb eines zweiten Hotels für sie nicht denkbar. Fabian Lehmann unterstützt seine Mutter seit knapp 4 Jahren in der Führung des Schwans. Der gelernte Speditionskaufmann hat sich zu dem Wechsel in die Hotellerie aus dem Gefühl heraus entschieden: „Weil's einfach gut zu mir passt“. Mittlerweile ist er mit jeder Faser in die Aufgaben hineingewachsen. Was ihn besonders auszeichnet, ist seine echte Liebe zu den Menschen. Beste Voraussetzungen also, um in Schwabach ein neues „Goldstück“ zu etablieren.

Von: Anja Albrecht (meier Redaktion), Mittwoch, 19. April 2023 - Aktualisiert am Mittwoch, 10. Mai 2023
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