× Archiv der gedruckten Ausgaben Erscheinungstermine & Redaktionsschluss Auflage, Verbreitungsgebiet, Zustellung Artikel / Termine Einreichen Ansprechpartnerin Redaktion Mediadaten / Preisliste Ansprechpartner für Gewerbe Newsletter abonnieren
× Für Gewerbe Beratung anfordern Ansprechpartner für Gewerbe Ihre Werbung auf meier-magazin.de Kostenloser Brancheneintrag Newsletter abonnieren
Für alle Besucher*innen Erstanmeldung Kommentar schreiben Newsletter abonnieren Kleinanzeige einreichen
Infos für Vereinigungen Infos für Künstler*innen
Artikel & Termine einreichen Neu! Galerie
Ansprechpartnerin (Redaktion)

Von Trampeltieren und Moorlöchern

Tierkunde hautnah für die Klasse 4b der Freien Waldorfschule Wendelstein - Ergänzend zur Tierkunde besuchten wir den Nürnberger Tiergarten und das Deusmauer Moor.

  • Klasse 4b der Feien Waldorfschule Wendelstein im Deusmaurer Moor

    Klasse 4b der Feien Waldorfschule Wendelstein im Deusmaurer Moor

  • wadentiefe Wanderung durchs Moor

    wadentiefe Wanderung durchs Moor

  • auf den Spuren der Biber

    auf den Spuren der Biber

Im Tiergarten gingen wir bequem auf schön angelegten Wegen von Gehege zu Gehege und beobachteten aus sicherer Entfernung große und kleine, wilde und harmlose Tiere. Großes Vergnügen hatten wir gleich zu Beginn unserer Entdeckungstour an den Pavianen, die sich munter stritten und kreischend jagten. „Wie bei uns!“, meinte ein Mädchen lapidar. „So schlimm sind wir nicht!“, konterte ein Junge. Zu der viel diskutierten Lagune der Delfine kamen wir gerade zur Fütterungszeit. Die eleganten Meerestiere zeigten viele Kunststücke und schienen stets zu lachen. Begeistert waren alle von den Tierkindern wie dem tapsigen Trampeltier, den flinken Zicklein, den drolligen Ferkeln. Der geschickte Pillendreher hatte es vielen sehr angetan. Fasziniert beobachteten sie, wie der kleine Käfer eine große Dungkugel kopfüber und rückwärts laufend unermüdlich durch die Gegend schob, um sie dann zu vergraben. „So eine Ausdauer müsste man haben“, bemerkte ein Kind bewundernd. „Vieles können Tiere tatsächlich besser als wir“, stimmten viele zu. Nach einem vergnüglichen Ziegenfüttern waren einige Kinder bei der Pause am Spielplatz kaum von der „Krokodil-Schaukel“ wegzubekommen. Auf dem Rückweg kamen wir bei den Eisbären vorbei. Vera zeigte uns ihre Tauch- und Schwimmkünste, doch zum Glück waren wir außer Reichweite ihrer kräftigen Pranken. Kaum zu glauben, dass Eisbären winzig klein sind, wenn sie auf die Welt kommen. Ganz erfüllt von vielen schönen Eindrücken machten wir uns mittags auf den Heimweg, immer noch picobello sauber.

Ein paar Tage später wandelten wir im Deusmauer Moor auf den Spuren frei lebender Biber. Josef Guttenberger vom Bund Naturschutz führte uns im Gänsemarsch durch Feuchtwiesen mit hohen Brennnesseln und einer Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Wohl dem, der Gummistiefel, lange Hose und langärmliges Oberteil anhatte. Mit vielen Ahs, Ohs, Ihs stapften wir quatschend durch ein sumpfiges Feld und schon bald hatten einige Schlamm und Wasser unter und in den Schuhen. Aufregen war zwecklos; es ging einfach immer weiter. Zum Glück an etwas trockeneren Stellen bekamen wir interessante Infos. Wir erfuhren, dass das Deusmauer Moor ein Niedermoor sei, das aus tief liegenden Quellen gespeist werde. Durch den kalkreichen Boden wachse alles schnell nach. Früher sei die Mahd als Futter und Einstreu für die Tiere verwendet worden; heute diene das regelmäßige Mähen mit Spezialgeräten der Moor-Pflege. Als wir meinten, das Schlimmste geschafft zu haben, versenkte Herr Guttenberger einen Stab von etwa 140 cm Länge in einem Moorloch direkt neben uns. Oh weh, der war aber schnell weg. Gut auf den Weg zu achten, war nun für alle selbstverständlich. Entlang der Schwarzen Laaber entdeckten wir immer wieder Biberrutschen und auf dem Fluss gab es einige Biberstaudämme. Die Biber selbst zeigten sich nicht und wunderten sich gewiss über die Ruhestörung in ihrer paradiesischen Idylle. Die Vögel ließen sich in ihrem vielstimmigen Gesang nicht stören. Viele Wasservögel, alle Spechtarten und Eisvögel gebe es hier, hieß es. Durch das Totholz mit vielen Insekten sei der Tisch für die Vögel stets reich gedeckt. Durch die geschlossene Pflanzendecke trage das Moor zum Klimaschutz bei, doch auch das Moor selbst müsse geschützt bleiben. Am Ende unserer abwechslungsreichen Wanderung bestaunten wir einen kräftigen Biberstaudamm und eine höher gelegene Biberburg. Mit einem Gedicht bedankten und verabschiedeten wir uns. Josef Guttenberger war wirklich ein sehr freundlicher, geduldiger und kompetenter Führer.

Er ist ein sehr geschickter Architekt, der sich jedoch gerne versteckt.
Ohne Axt kann er Bäume fällen, gerne sitzt er auf seiner Kellen.
Seine Burg kann riesig sein, doch lässt er keine Feinde rein.
Munter ist er in der Nacht, bei Tag er nur selten erwacht.
Eisiges Wasser macht ihm nichts aus, er reibt sich Fett auf die Haut.
Nase und Ohren kann er verschließen, taucht er hinunter in die Tiefen.
Pflanzen sind seine Speise, er holt sie sich auf seine Weise.
Für den Winter legt er sich einen Vorrat an, damit er immer etwas essen kann.
Seine Zähne wachsen ständig nach, so trifft ihn auch kein Ungemach.
Auf seine Kinder passt er gut auf, die Kleinen setzt er auf die Kelle drauf.

Sabine Zäpfel und Klasse 4b
Mai/Juni 2019

Von: Sabine Zäpfel (Klassenlehrerin), Donnerstag, 13. Juni 2019 - Aktualisiert am Mittwoch, 19. Juni 2019
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Waldorfschulverein Wendelstein e.V.« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/waldorfschule-wendelstein
Empfehlen Sie diesen Artikel:

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.