× Archiv der gedruckten Ausgaben Erscheinungstermine & Redaktionsschluss Auflage, Verbreitungsgebiet, Zustellung Artikel / Termine Einreichen Ansprechpartnerin Redaktion Mediadaten / Preisliste Ansprechpartner für Gewerbe Newsletter abonnieren
× Für Gewerbe Beratung anfordern Ansprechpartner für Gewerbe Ihre Werbung auf meier-magazin.de Kostenloser Brancheneintrag Newsletter abonnieren
Für alle Besucher*innen Erstanmeldung Kommentar schreiben Newsletter abonnieren Kleinanzeige einreichen
Infos für Vereinigungen Infos für Künstler*innen
Artikel & Termine einreichen Neu! Galerie
Ansprechpartnerin (Redaktion)

Was wir von Rose Blumkin lernen können

Finanztipp - „Wenn die Börsenspekulation leicht wäre, gäbe es keine Bergarbeiter, Holzfäller und andere Schwerarbeiter. Jeder wäre Spekulant.“ - André Kostolany

Genauso ist es! Viele Menschen in Deutschland halten Aktien für spekulativ und denken, man kann mit ihnen sehr viel Geld in kurzer Zeit gewinnen oder verlieren. Das vergangene Jahr war für Anleger nicht leicht. Mancher traut sich daher nicht, in diesen unsicheren Zeiten weiteres Geld in Aktien und Investmentfonds anzulegen. Die negativen Erfahrungen beruhen meistens jedoch auf einem Mangel an Erfahrung und falschen Erwartungen an die Aktienanlage. Aktien sind eine hervorragende Geldanlage. Als Anleger können sie mit ihnen langfristig ein Vermögen aufbauen und es vor Inflation schützen. Aber es gilt dabei einige Fallstricke zu beachten und gravierende Fehler zu vermeiden. Manche Irrtümer über Aktien halten sich hartnäckig, obgleich die Fakten eindeutig eine andere Sprache sprechen. Was sind die häufigsten Fehler?

Der Anlagehorizont ist zu kurz
Wir wissen zwar, dass Aktienanlagen langfristig sind, betrachten jedoch oft nur den kurzfristigen Erfolg. Langfristig werden sich die Aktienkurse so entwickeln, wie die zugrunde liegenden Unternehmen und deren Gewinne. Kurzfristig wird dies jedoch überlagert von Faktoren, wie der Marktpsychologie, Kursprognosen und volkswirtschaftlichen Rahmendaten. Erfolgreiche Investoren verzichten auf kurzfristige Trading-Geschäfte, um ihr Risiko zu minimieren. Sie investieren von vornherein langfristig.

Der Glaube, die Zukunft lässt sich vorhersagen
Die Zukunft ist ungewiss! Wir Menschen glauben jedoch, die Vergangenheit lässt sich fortschreiben. Das Morgen kann besser oder schlechter aussehen - wir wissen es nicht! Es wird auf alle Fälle anders als vermutet! Beispiele dafür gibt es genug: Corona, der Krieg von Russland gegen die Ukraine sowie bahnbrechende neue Erfindungen. Alles ist möglich! So wie sich die Zukunft nicht vorhersagen lässt, lassen sich auch Aktienkurse nicht prognostizieren! Vielmehr braucht es Regeln und Grundsätze, an denen wir uns orientieren können.

Timing
Die Konsequenz aus den beiden Punkten ist ein Verzicht auf das Markttiming, den Versuch durch geschickte Käufe und Verkäufe besser als der Markt abzuschneiden. Wir Menschen haben in uns ein Verlangen, uns zu vergleichen und besser als andere zu sein. Leider funktioniert das am Aktienmarkt nicht dauerhaft. Es lohnt sich nicht auf die Gewinner der Vergangenheit zu setzen. Immer wieder zeigt sich, dass die Gewinner morgen nicht die Sieger von gestern sind. So schwer es uns fällt: Wir müssen uns von diesem Denken lösen und unsere langfristigen Ziele im Blick behalten.

Auf der Suche nach spektakulären Geschäftsmodellen
Viele Anleger suchen nach den Geschäftsmodellen der Zukunft. Sie suchen nach Tesla 2.0 und der nächsten Apple. Das kann gut gehen, meistens klappt es leider nicht. Welche Technologie sich wann durchsetzen wird, kann niemand vorhersagen. Daher sind Technologiaktien so beliebt. Irgendwo in den Bereichen der künstlichen Intelligenz und den erneuerbaren Energien muss die Zukunft doch zu finden sein. Dabei übersehen wir die überaus erfolgreichen Unternehmen in den klassischen Branchen wie Konsumgüter und Nahrungsmittel, Gesundheit und Energieversorgung.

Ein Beispiel dafür ist Rose Blumkin, eine amerikanische Unternehmerin russischer Abstammung. Sie baute den Nebraska Furniture Mart in Omaha auf, das seinerzeit das größte Einrichtungshaus der USA war. Blumkin hat nie eine Schule besucht und war Analphabetin. Auch besaß sie keine kaufmännische Ausbildung. Sie kompensierte ihre Defizite mit kaufmännischem Geschick und ihrem guten Gedächtnis. Mit ihrer einzigen Filiale erwirtschaftete sie 1983 einen Jahresumsatz von 100 Millionen US-Dollar bei einem Vorsteuergewinn von 15 Millionen US-Dollar. Das Beispiel von Rose Blumkin zeigt eindrucksvoll, dass ein erstklassig geführtes Unternehmen mit einem normalen Geschäftsmodell langfristig erfolgreicher sein kann als ein durchschnittliches Unternehmen in einer Wachstumsbranche. Wir müssen nicht nach den Sternen greifen, solide Grundsätze reichen völlig aus. „Sell cheap and tell the truth, don‘t cheat nobody and don‘t take no kickbacks.“ - das war das Motto von Rose Blumkin.

Wertpapiere kaufen ohne sie zu verstehen
Die Kapitalmärkte bieten eine Vielzahl von Instrumenten mit enormen Gewinn- und Verlustmöglichkeiten bis hin zum Totalverlust. Dazu gehören Optionsscheine, Hebelprodukte und Kryptowährungen. Auch Produkte mit Nachschusspflichten werden immer wieder angeboten. Mein Tipp: verzichten Sie auf den Einsatz dieser Instrumente, deren Funktionsweise Sie nicht vollständig verstehen. Bauen Sie vielmehr ein solides, diversifiziertes Depot mit konservativen Werten auf! Für die meisten Anleger, die ruhig schlafen und erfolgreich investieren möchten, die bessere Wahl! - „The stock market is a device for transferring money from the impatient to the patient.“ (Warren Buffett)                                        

 

Von: Wolfgang Juds (CREDO Vermögensmanagement GmbH), Sonntag, 19. Februar 2023 - Aktualisiert am Freitag, 24. Februar 2023
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »CREDO Vermögensmanagement GmbH« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/credo

Weitere Seiten zum Thema:

Empfehlen Sie diesen Artikel:

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.