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Wendelsteiner BN klar gegen ICE Standort Muna Nord

Wendelstein - Hauptthema während des ersten Treffens der BN Ortsgruppe Wendelstein nach der Sommerpause war aus aktuellem Anlass die mögliche Ansiedelung des ICE Werks im Bereich der ehem. MUNA im Bannwald zwischen Röthenbach St.W., Feucht und Langwasser. In einer Pressemitteilung hatten sich CSU Mandatsträger Volker Bauer MDL und Bundestagskandidat Ralf Edelhäuser eindeutig für den Standort ausgesprochen. Damit erhört sich die Wahrscheinlichkeit, dass von den 3 verbliebenen Standorten neben Jägersee und Harrlach das Gebiet südlich des Gewerbeparks Nürnberg-Feucht-Wendelstein in das Raumordnungsverfahren kommt. Im Vorfeld hatte bereits der Wendelsteiner Gemeinderat einstimmig für dieses Areal votiert.

Die BN Ortsgruppe hält keinen der drei noch diskutierten Standorte für geeignet, auch wenn die grundsätzliche Notwendigkeit eines weiteren ICE Ausbesserungswerkes im Sinne der Verkehrswende anerkannt wird. "Ja, wir wollen mehr Verkehr auf die Schiene bringen und dafür brauchen wir die nötige Infrastruktur, aber es kann doch nicht sein, dass jedes Mal, wenn Flächen fehlen oder zu teuer sind, Ausnahmen vom Bannwaldschutz gemacht werden. Im Bayerischen Waldgesetzt ist doch klar geregelt, dass Bannwald nur gerodet werden darf, wenn zwingende Gründe des Gemeinwohls vorliegen. Es gibt aber keinen zwingenden Grund dieses Riesen Werk mitten im Bannwald zu bauen", stellt der Vorsitzende der Ortsgruppe, Stefan Pieger, eingangs klar. „Der Bannwald um Nürnberg hat eine große Bedeutung u.a. für das Nürnberger Stadtklima und muss erhalten bleiben. Schlimm genug, dass schon oft Ausnahmen gemacht wurden, z.B. für Autobahn, Sandabbau, Gewerbe und demnächst wohl auch neue Hochspannungstrassen – alles Flächen, die sich im Sommer enorm aufheizen und den verbleibenden Waldstücken zu schaffen machen“, bestätigte ein anwesender Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten.

Wenn jetzt auch noch ein ICE Werk plus Muna-Kompletträumung (wie es der Wendelsteiner Gemeinderat in Unwissenheit darüber was eine Sanierung tatsächlich bedeuten würde, voreilig beschlossen hat) hinzukommt, wird sich das Waldklima im Nürnberger Süden weiter verschlechtern und noch mehr Bäume die den Hitze- und Trockenstress nicht länger aushalten absterben.  

Es geht aber nicht nur um den Bannwaldeingriff – der einer der Größten in der Geschichte des Nürnberger Reichswalds wäre, sondern auch um den Artenschutz. In den letzten Jahrzehnten haben sich auf dem alten Militärgelände viele selten Arten angesiedelt und Zuflucht gefunden. Hierfür müssten unzählige und aufwändige Artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt werden, unabhängig vom enormem Flächenbedarf für Bannwald-Ausgleichsflächen.

Dabei ist nicht einmal klar, ob die Komplettsanierung der MUNA überhaupt möglich ist. Wurden doch erst vor ein paar Jahren mit Millionenaufwand Sanierungsmaßnahmen durchgeführt und nach Risikoabwägung die Giftgaskartuschen dort belassen, wo sie tief in der Erde vergraben sind. Warum sollte heute möglich und sinnvoll sein, was Experten vor wenigen Jahren erst als zu riskant bewerteten?

Im Verlauf der Diskussion ergaben sich noch weitere Argumente gegen einen Standort MUNA. So wird befürchtet, dass durch die Ansiedelung des Werkes eine Siedlungsbrücke zwischen Feucht und Wendelstein/Nbg. Langwasser entstehen könnte, weitere Gewerbeansiedlungen folgen würden und durch eine Straßenanbindung zur Zollhausstraße noch mehr LKW Verkehr die Abkürzung zur B2 über Wendelstein und Kleinschwarzenlohe nutzen werden.
Eine große, vermutlich berechtigte Sorge ist die Zunahme der Lärm- und Lichtverschmutzung im Nürnberger Süden, von denen vor allem die Feuchter und Röthenbacher betroffen wären. Selbst heute hört man schon Rock-Im-Park, oder das Norisring-Rennen in großen Teilen von Wendelstein. Das sind aber nur wenige Tage im Jahr. Das ICE-Werk lärmt 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag.

Der BN Wendelstein will nun über die Kreisgruppe Roth und den Landesverband über weitere Schritte und Einflussmöglichkeiten beraten, mit dem Ziel die Bahn dazu zu bewegen ihre Planungen zu überarbeiten. Ein kleineres Werk muss möglich sein und die Standortsuche, vorzugsweise auf Brachflächen, neu gestartet werden.

Von: Stefan Pieger (1.Vors.), Donnerstag, 09. September 2021 - Aktualisiert am Montag, 04. Oktober 2021
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bund Naturschutz in Bayern e.V. - Ortsgruppe Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/bn-wendelstein

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