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Wir berichten wie gewohnt aus dem Gemeindeleben.

Wendelstein - Marktgemeinderat (2. März 2023) und Repaircafe am 4. März 2023 - Am 2. März 2023 tagte der Marktgemeinderat. Auf der Tagesordnung stand die Umsetzung großer Projekte wie einkommensgerechter Wohnungsbau in Kleinschwarzenlohe und das millionenschwere Bauvorhaben um das Areal der Waldhalle in Großschwarzenlohe mit insgesamt fünf Einzelprojekten: Ersatzneubau der Waldhalle, Bau einer Mehrzweckhalle, Erweiterungsbau der Grundschule, Bau einer Containeranlage sowie Bau eines viergeschossigen Seniorenzentrums der AWO.

  • v.l. die grünen Marktgemeinderäte C. Töllner, B. Czerwenka und M. Mändl; hinter der Kamera: E. Kühnlein

    v.l. die grünen Marktgemeinderäte C. Töllner, B. Czerwenka und M. Mändl; hinter der Kamera: E. Kühnlein
    © grüner OV Wendelstein

Aus dem Kreis der anwesenden Bürger kam die Frage, ob eine Bürgerbeteiligung für die Nutzung des Areals der alten Waldhalle angedacht sei. Bürgermeister Langhans teilte mit, dass er zwar eine Beteiligung der Bürger in Aussicht gestellt habe, dies aber durch die Anfrage der AWO, die dort eventuell ein Pflegeheim bauen möchte, überholt sei. Dies zeigt uns wieder einmal, dass Bürgerbeteiligung nicht wirklich gewünscht ist und Ideen von Investoren ohne große Reflektion realisiert werden.

In der Folge ging es um den kommunalen Wohnungsbau Brunnerhof, Kleinschwarzenlohe. Dort sollen 21 Wohnungen und 35 Stellplätze entstehen. Dabei sind Fotovoltaikanlagen auf Dachflächen und den Carports vorgesehen, die Häuser sollen in Holzständerbauweise mit Holzfassaden und im KfW 40 Standard errichtet werden.

Die Baukosten ohne Grundstück betragen nach aktueller Vorstellung 8,69 Mio. EUR. Die Fertigstellung ist für Sommer 2025 avisiert. Frau MGR Töllner wies daraufhin, dass die Gemeinde dringend einkommensgerechten Wohnraum braucht und sprach das Thema Einsparmöglichkeiten an.

Marktgemeinderat Mändl lenkte die Aufmerksamkeit auf die Finanzplanungen der Jahre ab 2024, hier sind zusätzliche 600.000 EUR an Kreditaufnahmen, zusätzlich zu den bereits geplanten, vorzusehen. Schließlich stimmte der Marktgemeinderat einstimmig für das Projekt, auf Nachfrage von MGR Mändl sicherte der Planer auch zu, Einsparmöglichkeiten zu prüfen.

Als nächstes wurde über das sogenannte öffentliche Zentrum Großschwarzenlohe debattiert. Die Vielzahl der Vorhaben macht eine (neue) Löschwasserringleitung notwendig. Daneben sollen Abwasser- und Stromleitungen sowie Breitbandanschlüsse und ein Nahwärmenetz verlegt werden. Damit sollen die neuen Waldhallen, die künftige Nutzung des Geländes der alten Waldhalle, die Containeranlage sowie der Erweiterungsbau Grundschule Großschwarzenlohe versorgt werden. Die Übergangscontainer sind dabei nicht für die Klassen gedacht, die jetzt in die Grundschule gehen. Diese behalten Ihre Klassenzimmer. Vielmehr geht es darum, die Schulkindbetreuung nach der Schule, den sogenannten kooperativen Ganztag, umzusetzen und dafür die Container zu nutzen, bis der Anbau fertiggestellt ist.

Danach wurden die beiden neuen Waldhallen (eine Sport- und eine Kulturhalle) im Entwurf vorgestellt. Außer der Sporthalle, einer Einfeldhalle, die dringend für den Schul- und Vereinssport gebraucht wird, ist eine Kulturhalle vorgesehen, die max. 330 Personen fassen soll. Für beide Hallen zusammen sind 85 Stellplätze geplant. Die Fertigstellung soll 2025 erfolgen, die Kostenschätzung liegt aktuell bei 15,58 Mio. EUR ohne die Kosten des Grundstücks.

Über die Finanzierung scheiden sich die Geister. Während Bürgermeister und die Mehrheit des Rates für das Projekt die Rücklagen der Gemeinde aufbrauchen und zusätzlich mehrere Millionen EUR Schulden machen wollen, warnte MGR Czerwenka genau davor, dass der Gemeinde das Geld dann für andere Projekte, wie beispielsweise den Neubau oder die Sanierung des Feuerwehrhauses Wendelstein, das Geld fehlen würde. Auch auf die zusätzliche Versiegelung von bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen wies er hin.

Ebenfalls in Großschwarzenlohe, auf dem Grundstück der alten Waldhalle, würde die AWO gerne ein vierstöckiges Pflegeheim etwa 100 Betten errichten. Zum Vergleich, das evangelische Gemeindezentrum direkt nebenan, mit der Arche, durfte nur einstöckig gebaut werden. MGRin Töllner wies unter anderem darauf hin, dass die Verkehrssituation an dieser Stelle völlig unzureichend sei. Insbesondere bestünde weder eine ÖPNV Verbindung, noch könnten die vorhandenen Straßen Busse oder zusätzlichen Lieferverkehr aufnehmen. Auch müsste der Waldkindergarten dem Pflegeheim weichen. Aber der Bolzplatz könne bleiben, so das Versprechen des Bürgermeisters. Dennoch beschloss der Rat mit 14 gegen 9 Stimmen die Änderung des Bebauungsplanes und des Flächennutzungsplanes vorzubereiten.

Schließlich diskutierte der Rat noch über die Aufstellung eines Verkehrskonzeptes für das Areal um das neue Zentrum Großschwarzenlohe. Darüber, dass das Verkehrskonzept notwendig ist, um zu klären, ob und ggf. wie die vorhandenen Straßen den zusätzlichen Verkehr aufnehmen sollen, waren sich alle Räte einig. Warum der Rat mit den Stimmen von CSU und FW Anfang des Jahres 2020 den Antrag von SPD und GRÜNEN, genau dieses Verkehrskonzept zu erstellen, abgelehnt hat, mochte der Bürgermeister nicht erklären. Ebenso wenig, warum von denselben Fraktionen im Jahr 2022 der Antrag der GRÜNEN, diese Themen zum Gegenstand des bereits beauftragten Verkehrskonzeptes zu machen, abgelehnt wurde.

Am 4. März fand in den Räumen der evangelischen Kirche in Wendelstein erstmals ein sogenanntes Repaircafe statt. Dabei reparieren freiwillige Bastler*innen Geräte, die anders nicht mehr zum Laufen zu bringen sind. Vertreten waren unter anderem ein Diaprojektor, zwei Staubsauger und ein Bügeleisen. Zwar nicht alles, aber vieles konnte repariert werden, für manches müssen erst Ersatzteile bestellt werden. Der Dank gilt allen Freiwilligen und Frau Pfarrerin Büttner, die das Projekt organisiert hat. Für die Zukunft ist geplant, das Repaircafe mehrmals im Jahr zu wiederholen. Wer sich also mit handwerklichem oder organisatorischem Geschick einbringen mag, ist herzlich willkommen.

Weil wir hier leben.

Martin Mändl
Sprecher der Fraktion BÜNDNIS/90DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein,
Direktkandidat für den Bayerischen Landtag im Stimmkreis Roth

 

 

Von: Martin Mändl (Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein), Donnerstag, 09. März 2023 - Aktualisiert am Montag, 13. März 2023
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bündnis 90 / Die Grünen - Ortsverband Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/gruene-wendelstein

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