Vor fünfundzwanzig Jahren, am 15. Mai 1992, eröffnete im mittelfränkischen Roth die Kulturfabrik. Ein erstaunliches Veranstaltungshaus, das sofort in Optik und Programm gleichermaßen auf sich aufmerksam machte. Der Bau war damals eine echte Pionierleistung. Es war das erste Projekt dieser Art in Bayern. Aus einer alten Fabrikhalle der in Roth beheimaten, heute weltweit agierenden Leonischen Drahtwerke, LEONI, machte der Münchner Architekt Klaus Molenaar für eine kleine, 25.000 Einwohner zählende Kreisstadt ein großes, modernes, offenes Kulturhaus, das bis heute in Form, Funktion und Inhalt besticht. Die Stadt investierte damals in eine, für eine mittlere Kommune ungewöhnlich mutige Kulturunternehmung, mit der sie bis heute erfolgreich ist. 

Freuen können sich die Rother und ihre Gäste über ihr Haus bei den vielen verschiedenen Veranstaltungen, die in den Jubiläumswochen von 27. April bis 5. Juli 2017 auf dem Spielplan stehen: Von Konzerten, Kabarett, Lesungen, Ausstellung und Theater für Kinder ist dann für jeden etwas geboten, besonders auch im Mai:

Konzert
Mi, 3. Mai, 19 Uhr: Akkordeonale 2017
Bei der Akkordeonale 2017 treffen bayerische Bandoneon-Grooves auf temperamentvollen Jazz aus La France, alte russische Volksweisen mit junger Seele begegnen den melodiösen Rhythmen Madagaskars, begleitet von atmosphärischem Folk aus Schottland mit Geige, Harfe und Gesang. Das Ganze wird zusammengewebt mit niederländischer Klangästhetik von Festivalinitiator und Komponist Servais Haanen, der sich für die 9. Auflage des „Internationalen Akkordeon Festivals“ diese besondere Mischung ausgedacht hat. So entfaltet sich auch in diesem Jahr der besondere Charme des Akkordeons im prallen musikalischen Reichtum von traditionell bis zeitgenössisch, folkloristisch, exotisch, klassisch und jazzig mit dem bayerischen Bandoneonspieler Stefan Straubinger, der jungen russischen Virtuosin Alevtina Nikitina, dem temperamentvollen Laurent Derache aus Frankreich, Madagaskars Herzschlag Rinah Rakotovao, mit atmosphärischem Folk aus Schottland von Twelfth Day und dem Meister der feinen Klänge, dem Niederländer Servais Haanen.

Konzert
Fr, 5. Mai, 20 Uhr: Beau Pluto „The Liberation“ – CD-Präsentation
Die Klassik hat ein neues Gesicht, und es kommt aus Roth: Beau Pluto präsentiert seine CD „The Liberation" im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums der Kulturfabrik. Es war ihm eine Herzensangelegenheit, denn hier stand er mit acht Jahren zum ersten Mal auf der Bühne. Neben unzähligen Klavierwettbewerben und Konzerten national sowie international kehrt er auch immer wieder gerne in die Kulturfabrik zurück. Beau Pluto nimmt den Zuhörer mit auf eine Reise, die viele persönliche Elemente enthält und gleichzeitig eine Einladung ist, sich seiner eigenen Vergangenheit zu stellen. Das Album enthält sorgsam ausgewählte Juwelen der Klassik, darunter Bach, Rachmaninoff, Chopin und Beethoven, und wird sowohl Klassikliebhabern als auch Klassik-Neulingen gefallen.

Konzert
So, 7. Mai, 15 Uhr: Theater Die Bühne „Schatzschneiders neue Liebe“
In Kooperation mit der Kulturfabrik präsentiert das „Theater Die Bühne“ unter Leitung von Intendant Werner Hoffmann mit „Schatzschneiders neue Liebe“ eine brandneue musikalische Komödie.
Eine herzhafte Story wie aus dem echten Leben: Ein verwitweter Polizist (Hannes Seebauer) aus Roth und eine einsame Rother Hausfrau (Michaela Domes) treffen sich über eine Zeitungsannonce. Auf einer Bahnreise nach Hamburg inklusive Musicalbesuch soll sich zeigen, ob es für die beiden eine gemeinsame Zukunft geben kann. Er wünscht sich hauptsächlich endlich einmal wieder ein richtiges Mittagessen auf den Tisch, sie sucht eigentlich einen Beschützer, einen starken Mann mit Kunstinteresse. Ob die beiden sich arrangieren?
In weiteren humorvollen Rollen:
Kammerschauspieler Pius Maria Cüppers, Stefan Lorch, Tajana Raj (Oper Stuttgart) und die Chansonette Helen Jordan.
Musikalisch umrahmt wird das Stück von Christian Reuter am Flügel (Oper Nürnberg) und dem Starviolonisten, „Teufelsgeiger“ Ferenc Babari.

Ausstellung
13. Mai bis 5. Juni: Achim Weinberg „Blüte Kern Kokon“
Explodierende Farbenpracht, sinnliche Wahrnehmbarkeit und klare Аsthetik:
Im Spannungsfeld Natur und Kunst erschafft Achim Weinberg Arbeiten von Tiefe und Schönheit. Blütenstaub, Trauben, Honig, Milch und Blütenblätter – der Nürnberger Künstler stellt organische Substanzen in den Mittelpunkt seines Schaffens, die als solche nicht sofort erkennbar sind, deren Natur jedoch sofort spürbar ist.
Im Zentrum der Schau stehen Werke, in denen die Fotografie als künstlerisches Ausdrucksmittel eine zentrale Rolle spielt. Um welche künstlerische Technik es sich bei den Bildern genau handelt, ist aufgrund der farblichen Brillanz und außerordentlichen Tiefenräumlichkeit mit dem bloßen Auge kaum auszumachen. Weinbergs Werke sind ein „Sehgenuss an Schönheit und Ausgewogenheit und berühren gleichsam grundmenschliche Themen“ wie die Kunsthistorikerin Ulrike Rathjen schreibt.
Eröffnet wird die Ausstellung in der Kulturfabrik am Freitag, den 12. Mai 2017 um 19.30 Uhr.
Jeder ist herzlich willkommen.
Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 9 bis 15 Uhr, donnerstag bis 17 Uhr,
samstags/sonntags 14 bis 18 Uhr

Konzert
Sa, 20. Mai, 20 Uhr: Martin Kälberer „Suono – morgenland“
Ein einzigartiges Hörerlebnis sind die Konzerte des großen Klangmeisters Martin Kälberer. Nach Schmidbauer und Pollina konzentriert sich der Musiker nun wieder auf seine ganz eigenen Klangdimensionen von elegischen bis pulsierenden Pianoklängen bis zu weitangelegten Soundlandschaften aus Perkussionsinstrumenten und Metallklangkörpern. Wer Martin Kälberer bereits auf der Bühne erleben konnte, weiß, dass dieses Multitalent es versteht, immer wieder zu überraschen und zu fesseln. Das Ergebnis seiner solistischen Arbeiten sind das Doppelalbum „Suono“ (ital.: Klang, ich spiele) sowie die EP „morgenland“. „Suono“ ist eine Kombination aus elegischen, pulsierenden, aber auch entspannenden Piano-Stücken, und einer multiinstrumentalen Reise durch die Klangdimensionen von Metall. „morgenland“ ist eher der intuitive Griff in den großen Malkasten. So mischen sich Piano, präpariertes Piano, Hang, weitere Metallklangkörper, Vibrandoneon, Perkussionsinstrumente aller Art mit Martin Kälberers Stimme.

Konzert
Di, 23. Mai, 20 Uhr: Konstantin Wecker – AUSVERKAUFT
Das Konzert von Konstantin Wecker „Solo am Flügel“ ist bereits ausverkauft.

Programmübersicht für Mai 2017 
Mi, 3. Mai, 19 Uhr, Konzert, Akkordeonale, Internationales Akkordeon Festival
Fr, 5. Mai, 20 Uhr, Klavierkonzert, Beau Pluto, „The Liberation” – CD-Präsentation, Eintritt frei
So, 7. Mai, 15 Uhr, Musikalische Komödie, „Schatzschneiders neue Liebe”, Theater Die Bühne
13. Mai bis 5. Juni, Ausstellung, Achim Weinberg, „Blüte Kern Kokon“, Die Kamera als Werkzeug, Eintritt frei, Eröffnung: Fr, 12. Mai, 19.30 Uhr
Sa, 20. Mai, 20 Uhr, Konzert, Martin Kälberer, „Suono – morgenland”
Di, 23. Mai, 20 Uhr, Konzert, Konstantin Wecker, „Solo am Flügel”, AUSVERKAUFT