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Wir trauern um Johnny Hechtel

Nürnbergs Musikszene und die der gesamten Metropolregion ist um einen ihrer großen Musiker ärmer geworden. Im allzu jungen Alter von nur 66 Jahren ist Johnny Hechtel am 7. September nach langer Krankheit gestorben.

  • Johnny Hechtel

    Johnny Hechtel
    © Charly Fischer für Stefan Kunz

Als Gründungsmitglied und Mitglied der berühmten „Frankenbänd“, als Sänger und Gitarrist, Liedermacher und Liederbuchautor war er weit über Nürnberg und die Region hinaus bekannt und geschätzt. Vorher spielte er unter anderem in der Band „The Heartbreakers.

In den vielen Auftritten der Frankenbänd und anderer Bands, in vielen anderen Veranstaltungen und in den vielen alljährlichen Konzerten spielte und sang er sich mit seinen Liedern und Melodien in die Herzen seiner Zuhörerinnen und Zuhörer hinein. Johnnys künstlerisches Repertoire umfasste neben einer reichen Palette fränkischer und Nürnberger Lieder auch eine Fülle englischer und amerikanischer Songs und Melodien. Besonders schätzte er wohl Bob Dylan, dem er eigene Konzertabende widmete.

Gerne, doch auch traurig und bewegt, erinnere ich mich an einige dieser und anderer Lieder, mit denen er mich und uns Alle anlässlich der Feier meines 60. Geburtstags im katholischen Pfarrheim Kornburg begeisterte.

Zu den bekanntesten Titeln seiner Konzerte und Liederabende in der Metropolregion Nürnberg gehörten „Broudwärschd-Karpfm-Gniedla“, "Ich bin mein Vadder sei Bou", „Liebesfreud und Liebesleid“, „Lieder aus dem Nürnberger Liederbuch“, „Wer den Sport hat ...“, „Weihnachten um jeden Preis“ und „Johnny Hechtel singt Bob Dylan“.

Auch mit Auftritten bei einigen Konzerten des Sängerkreises oder anderer Chöre eroberte er die Herzen des Publikums.

Leider musste Johnny wegen seiner schweren Krankheit seine letzten in diesem Jahr geplanten Konzerte absagen. Sein Wunsch, wieder auf die musikalische Bühne zurückkehren zu können, blieb leider unerfüllt.
Es war mir eine Ehre, immer seine Konzerttermine veröffentlicht haben zu dürfen und Besuche seiner Konzerte gehörten zu den ganz besonderen kulturellen Erlebnissen – Konzerte mit Kontakt zum Künstler sind schon etwas Besonderes.

Was viele nicht wissen: Als Sohn einer Landwirtsfamilie in Pillenreuth geboren, fühlte er sich auch der Bewahrung der Schöpfung verbunden und betrieb schon biologische Landwirtschaft, als dies noch lange nicht allgemeiner Usus war. Auch in der SPD setzte er sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt und für eine bessere, friedvolle und sozial gerechte Welt ein.

Zu seinen großen Hobbies gehörte auch das urwüchsige Reisen mit kleinem Gepäck und Zelt mit seiner lieben Frau Anneliese, mit der er seit 24 Jahren verbunden war. Bis nach Amerika und in viele andere außereuropäische Länder führten die Reisen. Es ist schön, dass sich beide in diesem Jahr noch den Traum eines zweimonatigen Langzeiturlaubs in Teneriffa erfüllen konnten. Für einen weiteren künftigen Urlaub hatte sich Johnny eigens eine Gitarre gekauft, die in Teneriffa blieb. Leider konnte es nicht mehr dazu kommen.

Johnnys allzu früher Tod, der am Schluss vielleicht für ihn eine Erlösung war, lässt uns sehr traurig zurück, doch mit allem Guten, was er getan hat, mit den schönen Liedern und Melodien, die er uns geschenkt hat und womit er so vielen Menschen Freude bereitet hat, wird er in unserer Erinnerung und in unseren Herzen weiter leben.

Seiner Frau, seiner Familie und Allen, die um ihn trauern, gilt meine und unsere tief empfundene Anteilnahme. "Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt, geht nicht verloren“, sagte Albert Schweitzer einmal und in diesem Bewusstsein wünsche ich allen, die um ihn trauern, Trost und Kraft und ein Lächeln auf dem Gesicht, wenn wir an ihn denken.

Von: Stefan Kunz (früherer Kornburger Ortssprecher), Mittwoch, 30. September 2015 - Aktualisiert am Freitag, 02. Oktober 2015
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