Wohnungen für die Bundeswehr
Roth - Im Rother Ortsteil Pfaffenhofen sollen rund 200 Wohnungen für das Personal der neuen Offiziersschule der Luftwaffe in der Otto-Lilienthal-Kaserne entstehen.
Die bald fertiggestellte Offiziersschule der Luftwaffe in der Rother Kaserne hat hohen Bedarf an Wohnungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb will die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) auf einem 5,5 Hektar großen Grundstück im Rother Ortsteil Pfaffenhofen Wohnungen errichten. Der Stadtrat hat nun einstimmig beschlossen, dass Stadtbaumeister Wolfgang Baier bis Ende des Jahres einen Rahmenplan als Vorbereitung auf die Erstellung eine Bebauungsplans vorlegen soll. Die Kosten für alle Verfahren werden sich Roth und die Bundesrepublik Deutschland teilen.
Im Flächennutzungsplan ist das Gelände für „Wohnungsbau“ ausgewiesen. Gegenwärtig ist dort der Werkhof Regenbogen untergebracht. Nun sollen erst einmal die bedeutendsten Fragen im Zusammenhang mit dem Bau von bis zu 200 Wohnungen geklärt werden. „Verkehr, Entwässerung, Lärm und Verträglichkeit im Umfeld“, zählte Wolfgang Baier auf. „Wir wollen Antworten auf alle Fragen geben, die im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens auftauchen könnten“, sagte Baier.
Siegfried Schwab begrüßte die Absicht der BImA. „Das hat Potential für das gesamte Dorf“, war das Stadtratsmitglied aus Pfaffenhofen überzeugt. „Das bringt frisches Blut und Schwung in den Ortsteil“, so Schwab. Auf dem Grundstück sollen ausschließlich Wohnungen für das Stammpersonal der Offiziersschule entstehen, das dauerhaft dort wohnen soll. Ihre Studenten seien stets lediglich vorübergehend auf dem Kasernengelände untergebracht, hieß es. Sven Ehrhardt (SPD) sah ebenfalls eine Chance für den Ortsteil, gab aber zu bedenken, ob die Infrastruktur reiche. In Pfaffenhofen existiert ein Kindergarten sowie eine Grundschule. Nahversorgung gebe es überhaupt nicht, so Siegfried Schwab.
Der Werkhof Regenbogen ist ein großes Sozialkaufhaus, das 58 Arbeitsplätze für schwer vermittelbare Arbeitnehmer bietet. „Wir helfen Menschen, wieder in der Arbeitswelt Fuß zu fassen, bieten günstige, erstklassige Gebrauchtwaren für jedermann und entlasten die Umwelt durch unser Wiederverwertungskonzept“, schreibt der Trägerverein in einer Selbstdarstellung. „Bleibt das erhalten“, wollte Martin Winkler (Die Partei) wissen. „Die Stadtplanung könnte den Bestand berücksichtigen“, antwortete Wolfgang Baier. Was allerdings die BImA plane, das sei ihm nicht bekannt. Die Bundesbehörde erklärte auf Nachfrage, das Projekt befinde sich noch im Anfangsstadium. Die Flächenaufteilung innerhalb des Grundstücks stehe noch nicht fest. „Deshalb können wir derzeit keine verbindlichen Aussagen zur künftigen Nutzung des Werkhofs Regenbogen machen“, so die BImA-Pressestelle.
Im Rahmen der weiteren Planung erfolge derzeit eine artenschutzrechtliche Prüfung nach den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes. Dabei werden mögliche Auswirkungen auf geschützte Arten und Lebensräume untersucht. Gegebenenfalls werden erforderliche Maßnahmen zum Schutz von Flora und Fauna festgelegt und mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Ferner nimmt die BImA die Schadstoffbelastung des Gebiets in den Blick. Da es sich um eine ehemals militärisch genutzte Liegenschaft handele, schreibt die BImA, „ist grundsätzlich mit einem kontaminationsbedingten Mehraufwand zu rechnen“.