meier Magazin - April 2019 / 20 Jhg.

82 Immobilien Bausparkasse Schwäbisch Hall AG Besser wetterfest So finden Bauherren ein sicheres Grundstück Davon träumt so mancher Bauherr: Das eigene Haus direkt am Fluss oder mit unverbaubarer Aussicht aufs umliegende Tal. Was bei blauem Himmel wie ein Wohntraum aussieht, kann bei extremen Wetterla- gen allerdings schnell zumAlptraumwerden. Gefah- ren durch Überschwemmung, Sturm, Hitze oder Starkregen sollten Bauwillige daher schon bei der Grundstückswahl berücksichtigen. Architekt Sven Haustein von der Bausparkasse Schwäbisch Hall er- klärt, nach welchen Kriterien Bauherren die Beschaf- fenheit des Grundstücks prüfen sollten. DirekteWasserlage: Im Zweifel lieber im Urlaub genießen In Deutschland haben Starkregenereignisse in den vergangenen Jahren zugenommen. Auch fern der Küsten und Flüsse besteht Hochwasser- und Über- schwemmungsgefahr. Die Erfahrung zeigt: Selbst kleine Bäche oder Rinnsale können bei starken Re- genfällen zu reißenden Strömen anwachsen. Beson- ders bei Grundstücken in Mulden- oder Hanglage steigt das Risiko, dass Grundwasser ins Haus eintritt. Planen Bauherren, die künftige Immobilie in solch einem Risikogebiet zu errichten, müssen strenge Vor- gaben und Auflagen eingehalten werden – wenn die Baugenehmigung überhaupt erteilt wird. Die kon- kreten Maßnahmen, beispielsweise den Zwang zum Verzicht auf einen Keller, legen die Kommunen und Bauämter fest. „Ob eine Gefährdung des Traum- grundstücks besteht oder in Zukunft entstehen könnte, sollten Bauwillige bei der Kommune anfra- gen“, empfiehlt Haustein. „Auch Geologen geben über das Baugrundgutachten in der Regel Auskunft über die Grundwasserverhältnisse.“ Die Umgebung näher unter die Lupe nehmen Häuser, die auf einer Freifläche oder einer Erhöhung stehen, bieten Sturm undWind optimale Angriffsflä- che. Vor allem Böen und Fallwinde können tückisch sein, denn sie wirken bis zu viermal so stark auf das Gebäude ein wie der Sturm selbst. Entscheiden sich Bauherren für ein sturmgefährdetes Grundstück, sollte die sturmsichere Planung anfälliger Bereiche wie Fassade oder Dach von vornherein eingeplant werden. Haustein rät: „Vor Beginn der Bauarbeiten sollten außerdem die Bäume auf dem Grundstück geprüft werden. DieWindrichtungen und alle Baum- bestände am besten in den Bauplan einbeziehen.“ Mit grünem Daumen gegen die urbane Hitze Dicht besiedelte Stadtgebiete haben einen entschei- denden Nachteil: An heißen Sommertagen steigt die Hitzebelastung für Gebäude und Menschen beson- ders stark. Durch die dichte Bebauung – häufig ohne Grünflächen – entstehen sogenannte Hitzeinseln. Deren Effekt wird vor allem nach windschwachen Sommernächten deutlich: AmMorgen kann der Tem- peraturunterschied zwischen Innenstadt und Um- land bis zu 10 Grad Celsius betragen. Ob ein Stadtge- biet wärmebelastet ist, erfahren Interessierte beim Umweltamt. Zieht es künftigeWohneigentümer trotz erhöhterWärmebelastung in ein bestimmtes Gebiet, können bauliche Maßnahmen zum Schutz vor großer Hitze getroffen werden:„Bäume und Grünflächen als Schattenspender helfen, die eigenen vierWände kühl zu halten“, erläutert Haustein.„Allerdings kann es ei- nige Jahre dauern, bis der Schutz seine volleWirkung entfaltet.“ Tipp: Im„Praxisratgeber Klimagerechtes Bauen“ des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), der im Auf- trag der Schwäbisch Hall-Stiftung „bauen-wohnen- leben“ entstanden ist, finden angehende Bauherren und Immobilienverkäufer weitere Infos zur Frage: „Was sollte ich bei der Grundstückswahl beachten?“ https://kurzelinks.de/praxisratgeber Sebastian Flaith <

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