meier Magazin - Dezember 2022 / 23. Jhg.

82 Immobilien Erde oder Grundwasser. Um die gebundene Wärme freizusetzen, wird Strom benötigt. In Kombination mit einer Fotovoltaik- und einer Solar- thermieanlage bietet eine Wärmepumpe den idealen Ansatzpunkt für eine möglichst energieautarke Versorgung. Denn sie bezieht den selbst- produzierten Strom direkt aus der Anlage, heizt und sorgt für Warmwas- ser. Die Voraussetzungen für die Installation einer Wärmepumpe sind eine gute Dämmung sowie im Idealfall eine Fußbodenheizung. „In schlecht gedämmten Gebäuden mit hohem Energiebedarf kommt die Wärmepumpe oft gar nicht oder erst nach einer Dämmung in Frage. Denn für maximale Effizienz muss sie mit möglichst wenig Strom viel Wärme generieren“, erläutert Billmann. Solarfassaden: Alternative oder Ergänzung zur Dachanlage Solaranlagen auf Dächern versorgen bereits Millionen Haushalte mit Strom und Wärme. Platz zur Installation von Solarpaneelen bieten auch Hausfassaden. Der größte Unterschied zwischen Dach-Solaranlagen und Solarfassaden ist der Neigungswinkel. Während die Module auf dem Dach waagrecht angebracht werden, sind die Module von Solarfassaden senkrecht positioniert. Zwar ist der Ertrag einer senkrecht angebrachten Anlage im Sommer um ein Drittel geringer, im Winter bei flacher Son- neneinstrahlung ist er jedoch größer. Fest steht: Mit einer Solaranlage auf dem Dach und an der Hausfassade nimmt der Autarkiegrad stark zu. Brennstoffzelle: Energiewandler für Gebäude mit hohemVerbrauch In Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage und einem Stromspeicher sorgt die Brennstoffzellenheizung als Form der Kraft-Wärme-Kopplung ganzjährig für mehr Unabhängigkeit. Brennstoffzellen sind Energiewand- ler: Aus einem Brennstoff (Erdgas) und einem Oxidationsmittel (Sauer- stoff) erzeugen sie StromundWärme, welche in einen Pufferspeicher flie- ßen. Auch wenn dabei mit Erdgas geheizt wird, erfolgt dies vergleichs- weise effizient: Fast der gesamte Energiegehalt des Erdgases wird ge- nutzt, wodurch Energie und CO2 eingespart werden. Wirklich umwelt- freundlich wird die Brennstoffzellenheizung aber nur, wenn man sie mit grünemWasserstoff statt mit Gas betreibt. Das ist mit einemWasserstoff- speicher möglich. „Die Brennstoffzellenheizung lohnt sich vor allem bei Mehrfamilienhäusern mit einem hohen Energieverbrauch. CO2-neutral lässt sie sich derzeit aber nur schwer betreiben“, zeigt der Experte auf. i „Der Schlüssel zu einemmöglichst energieautarken Haushalt liegt in der Kombination mehrerer Technologien und Konzepte. Mit Foto- voltaik, Speichertechnologie, Solarthermie und netzbefreitemHeizungs- system wird die Selbstversorgung ganzjährig in großen Teilen möglich“, macht Thomas Billmann deutlich. Davon, sich als Privathaushalt vollstän- dig von der externen Energieversorgung abzukoppeln, rät der Experte ab, denn im Zweifelsfall ist kein Zugang und somit kein Strom da. Seine Empfehlung: Ein hoher Autarkiegrad mit der Möglichkeit, zu Spitzenlast- zeiten auf das öffentliche Netz zuzugreifen. Stefan Speicher, Pressesprecher < Sommersonne imWinter nutzen: Speichersysteme machen die Überschüsse an Solarstrom zeitlich versetzt verfügbar. © Bausparkasse Schwäbisch Hall

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