meier Magazin - Juli 2022 / 23. Jhg.

meier- Redaktion Sommergenuss in Samtblau – Heidelbeeren Es gibt Dinge, die sind uns schon von Kindheit an vertraut und wir freuen uns auch jetzt noch jedes Jahr in der Sommerzeit fast kindlich darüber, dass es sie wieder gibt. Wir pflücken sie in Wald und Gärten und sie sind der Hit an den Obsttheken und Straßenständen. Die Rede ist von frischen Beeren, die vitaminreichen und kalorienarmen Naschereien für die heiße Jahreszeit. Neben Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren gelten Heidelbeeren als kleine, mundgerechte Kraftpakete, die nicht nur köstlich schmecken, sondern dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien perfekt in einen gesunden, sommerlich-leichten Ernäh- rungsplan passen. Blaubeeren sind besonders reich an den zellschützen- den Vitaminen C und E. Die Heidelbeer-Ernte erstreckt sich in unseren Regionen – je nachWitte- rung – von Anfang Juli bis Anfang September. Dabei muss man zwischen den wildwachsenden heimischen Waldheidelbeeren und den Kultur- heidelbeeren unterscheiden. Bei letzteren stammen die Sträucher aus Züchtungen, die ihren Ursprung in den USA oder Kanada haben. Und auch wenn unsere heimischen Blaubeersträucher, die botanisch zu den Heidekrautgewächsen zählen, durch den höheren Wert an Anthocyan, dem färbenden Blauanteil, noch gesünder sind und sogar in traditionel- len Hausapotheken getrocknet als Heilmittel gegen Durchfall eingesetzt werden, in Sachen Mineralstoffe und Vitamine stehen die samtblauen Verwandten aus Übersee den heimischen Vertretern in nichts nach. Sie bringen zudem einiges an Vorteilen mit sich, denn statt mühsam am Boden kauernd, einzelne, erbsengroße Früchtchen abzuzupfen, kann man die wesentlich größeren Kulturheidelbeeren aufrecht stehend von bis zu zwei Meter hohen Sträuchern bequem und rasch ernten. Durch die festere Schale und den geringeren Blauanteil bleiben Kulturheidel- beeren besser in Form und sind auch beim Pflücken nicht unangenehm klebrig oder färbend. Auch ihre längere Haltbarkeit im Kühlschrank ist ein großes Argumentationsplus. Ebenso die Tatsache, dass Kulturheidel- beeren nicht die Gefahr eines Fuchsbandwurmbefalls mit sich bringen und so bedenkenlos roh vom Strauch weg verzehrt werden können. Da macht die Ernte auch mit Kindern Spaß, die schnell ihr Eimerchen voll bekommen, denn Kleidung und Hände bleiben sauber und die ein oder andere Beere darf gerne auch gleich – statt in den Sammelbecher – direkt in den Mund wandern. Ein weiterer Vorteil der Zuchtvariante ist, dass die Früchte am Strauch nachwachsen und -reifen und damit über einen längeren Zeitraum geerntet werden können. Unsere Waldheidelbeeren hingegen sind zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig reif und müssen dann vollständig abgeerntet werden. Geschmacklich sind, so verrät uns Birgit Frieß vom Pflückfeld „Heidel- beerbach“, die wilden Waldheidel- beeren eigentlichwesentlich intensiver, doch durch einen Anbautrick ihres Mannes, der als Pflanzenkenner und -liebhaber seinen Beruf als Pflanzen- bauer mit echter Passion auslebt, kommen die von ihnen gepflanzten Sorten vom Aroma her sehr nahe an die heimischen Schwarzbeeren im Wald heran: Statt in Plastikpflanz- kübeln auf die Abnehmer zu warten, wurden die rund 2.000 Setzlinge beim „Heidelbeerbach“ in tiefen Gräben aus echtem Waldboden ein- gebracht. So konnten die Pflanzen ihren Wuchs in heimischem Boden fortsetzen und damit das typische Heidelbeeraroma gut entfalten. Das kannman schmecken und genau das lockt die vielen Pflückbesucher immer wieder auf das Gelände in Wassermungenau, zwischen Beer- bach und Pflugsmühle hinaus. & Fair Verkaufshütte Heidelbeerplantage © Heidelbeerbach 18

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