meier Magazin - August 2023 / 24. Jhg.

48 meier® Magazin / Redaktion Brandgefahr im Sommer Gerade in der warmen Jahreszeit ist es herrlich, draußen zu grillen, an lauen Sommerabenden um die Feuerstelle herumzusitzen, einen Spaziergang im schattigenWald zu unternehmen, oder einfach mal im Garten Ordnung zu schaffen. Doch all das bedeutet nicht nur entspannte Freude, sondern kann ebenso uner- wartetes Gefahrenpotential bereithalten. Die meier Redaktion erkundigt sich bei Sebastian Kahl, demPressesprecher der Berufsfeuerwehr Nürnberg, nach den Gefahren im Sommer. Gerade wenn uns die Witterung trockene, heiße Sonnenperioden beschert, ist vernünftiges Handeln und Mitdenken gefragt. Beim Einsatz von Feuerschalen oder Grillstellen im eigenen Garten sollte man vor dem Anzünden zuerst die Umgebung begutachten. Ist einWaldrand, Büsche, Bäume oder ein abgeerntetes Feld in der Nähe, dann empfiehlt Sebastian Kahl, lieber einen Standortwechsel in sichere- res Gartengelände. Eine Feuerstelle, auf festem Untergrund, mit Steinen eingefasst und eine freie Umgebung drumherum, ohne brennbare Pflanzen oder Gegenstände, sind wichtige Kriterien. Zum Befeuern dürfen nur Holz, Kohle oder Briketts verwendet werden. Für das Anzünden sind Stabfeuerzeuge und handelsübliche Grillanzün- der die beste Option. Wer mit Papier hantiert, riskiert, plötzlich vom unkontrollierten Funkenflug überrascht zu werden. Flüssige Brennstoffe sind durch spontane Verpuffung ebenfalls keine gute Lösung. Auch die Windverhältnisse sollten beim Anschüren beobachtet werden, denn an windigen Tagen oder Nächten werden die Funken rasch zum unerwartet gefährlichen Feuergestöber. Eine gute Idee ist es, immer einen Eimer Wasser oder einen Garten- schlauch für den Notfall parat zu haben bzw. auf einen Feuerlöscher mit der entsprechenden Brandklasse zurückgreifen zu können. In Trocken- perioden sollte man auf Feuer in offenem Gelände, also außerhalb des Gartens oder an den vorgesehen, öffentlichen Feuerstellen komplett verzichten. Wem eine Feuerstelle, trotz Vorsichtsmaßnahmen außer Kontrolle gerät, der sollte sich nicht allzu lange ausschließlich mit eigenen Löschversuchen abmühen, sondern parallel die Feuerwehr unter 112 verständigen und bis zum Eintreffen der Feuerwehr weiterhin versu- chen, das Feuer in Schach zu halten ohne sich selbst und andere zu gefährden. Das Wichtigste auf einen Blick: • Umgebung für die Feuerstelle sorgfältig auswählen • Grill oder Feuerschale sicher aufstellen • nur zugelassene Brennmaterialien nutzen • keine Müllentsorgung durch Verschüren • Stabfeuerzeuge und handelsübliche Grillanzünder verwenden • Feuer im Auge behalten und nur so viel nachlegen, dass das Feuer problemlos im Zaum gehalten werden kann • ausschließlich vollständig ausgekühlte Asche im Müllcontainer entsorgen, ggf. Glut mit Wasser löschen • keine flüssigen Brennstoffe in ein Feuer gießen • Wassereimer, Gartenschlauch oder Feuerlöscher in greifbarer Nähe bereithalten • an öffentlichen Plätzen die vorgesehenen Aschebehälter nutzen • kein Feuer in freiem Gelände • bei unsicherem Umgang mit Kohle, lieber auf Gasgrills ausweichen und vorab Anschlüsse der Gasflaschen überprüfen • beim Grillen auf dem Balkon: Vereinbarungen im Mietvertrag lesen und mit den anderen Bewohnern im Haus abstimmen oder alterna- tiv elektrische Grillgeräte nutzen • bei Brandgefahr rasch die Telefonnummer 112 wählen Verbrennen von strohigen Abfällen So mancher Gartenbesitzer nutzt seine Feuerstelle auch ab und an zum Verbrennen von Gartenabfällen. Dies sollte aber nur mit behördlicher Genehmigung erledigt werden. Wir sprechen mit Timo Meixner, dem Verantwortlichen im Landratsamt Roth für den Bereich „Wasser, Boden und staatliches Abfallrecht“. Dort erfahren wir, dass es eigens für das Verbrennen von Gartenabfällen – den sogenannten strohigen Abfällen – ein Online-Formular gibt, das man bei der jeweiligen Gemeinde einrei- chen kann. Liegt die Genehmigung vor, dann darf der Grünabfall unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen verbrannt werden. Löscharbeiten eines größeren Wald- und Flächenbrandes © Christian Mederer, Brandschutzdienststelle Roth

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