meier Magazin - August 2023 / 24. Jhg.

63 meier® Magazin / Redaktion Hitzeratgeber für vier Pfoten Wenn die Gassirunde für die Fellnase mühsam wird und die Temperaturen um die 30 Grad oder mehr liegen, dann sollten Haustierbesitzer „in den Sommermodus schalten“. Spaziergänge in die Morgen- oder Abendstunden zu legen, ist da eine gute Idee. Das tut Hund und Besitzer gut und man kann die anstrengende Runde in der Mit- tags- und Nachmittagshitze kürzer gestalten. Entscheidend ist auch die Wahl des Geländes. Das Beste sind Spaziergänge auf natürlichen Böden unter schattigen Bäumen, an einem Bachlauf oder durch ein Waldstück – aber bitte parken Sie Ihr Auto wegen der Waldbrand- gefahr im Sommer nur auf un- brennbarem Untergrund (Teer oder Schotter)! Asphaltböden sollte man möglichst meiden, denn der heiße Teer kann sogar zu Verbrennungen an Hundepfoten führen. Hier ist es als Mensch oft schwierig, daran zu denken, denn unsere Füße werden in der Regel durch Schuhe geschützt. Vierbeiner haben diesen Schutz nicht und müssen dann unter dem glühend heißen Boden leiden. Im Gespräch mit Carmen Kellner-Baur erfahren wir, dass die Tierhilfe-Franken eine Asphalt-Tabelle auf Ihrer Homepage veröffentlicht, in der man ablesen kann, wie heiß die Straße bei den sommerlichen Außentemperaturen werden kann. Auf Fahrten immer Wasser dabei haben. Wer mit dem Hund unterwegs ist, sollte sich – besonders im Sommer – angewöhnen, immer Wasser und einen Napf dabei zu haben. Und, es muss leider erwähnt werden, das Tier darf im Sommer nicht imgepark- ten Auto alleine gelassen werden. Nicht einmal für kurze Zeit, denn die Sonne macht aus dem Auto schnell eine Hitzefalle, die dem Tier ge- sundheitlich stark zusetzen, oder es sogar töten kann. Einen Hund im Sommer im Auto einzusperren, ist übrigens kein Kava- liersdelikt: „Hunde an warmen Tagen im Auto warten zu lassen, stellt einen Verstoß gegen die Tierschutz-Hundeverordnung (TierSchHuV) dar. Nach § 8 TierSchHuV muss man als Hundehalter für ausreichend Frisch- luft und angemessene Lufttemperaturen sorgen, wenn der Hund unbe- aufsichtigt im Auto warten soll. Bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ist dies unmöglich. Folglich darf man Hunde nicht imAuto warten lassen. Tut man es doch, muss man sich wegen des Tatbestands der Tierquälerei verantworten.“ (Quelle: Anwalt.de) Wird ein eingeschlossenes Tier von Passanten bemerkt und die Polizei oder Feuerwehr gerufen, dann kann das für den Halter schnell teuer werden. Die Kosten für den Einsatz von Polizei und/oder Feuerwehr muss regel- mäßig der Tierhalter übernehmen. Nach einer Entscheidung des Ober- verwaltungsgerichts (OVG) Rheinland-Pfalz gibt es keinerlei Rechtferti- gung, die Personal- und Sachkosten für derartige Einsätze der Allgemein- heit aufzuerlegen, weil der Einsatz alleine durch das unverantwortliche Verhalten des Hundehalters erforderlich wird. (Quelle: Anwalt.de) „Besser ist es da, den vierbeinigen Freund zu Hause zu lassen und dieses Alleinbleiben auch rechtzeitig zu üben. Jeder Hund sollte auch einmal für ein paar Stunden alleine zu Hause bleiben können. Wenn das nicht von Anfang an klappt, dann muss das Tier Stück für Stück konsequent an diese Aufgabe herangeführt werden“, rät Frau Baur von der Tierhilfe Franken. Hundebesitzer, die Ausflüge oder Urlaube planen, brauchen eine gute Community. Wenn man das Haustier nicht mit- nehmen kann, dann ist es wichtig, rechtzeitig Vorkehrungen zu tref- fen. Wo kann der Hund bleiben? Gibt es Freunde, Verwandtschaft oder Nachbarn, die sich gerne um den Liebling kümmern? Ist dies nicht der Fall, dann muss man sich nach Tierpensionen umsehen, die freie Kapazitäten haben. Das bedarf oftmals einer langfristigen Planung, denn die guten Stellen sind oft lang im Voraus ausgebucht. Keinesfalls sollte man auf Futterautomaten ver- trauen, oder das Tier (bei Katzen) über Nacht oder mehrere Tage alleine lassen. Viel zu groß ist die Gefahr, dass etwas Unvorhergesehenes passiert und das Tier dann in Not gerät. Was kann man noch tun„bei derer Hitz‘ “? Frau Baur, 1. Vorständin der Tierhilfe Franken empfiehlt, alles etwas lang- samer angehen zu lassen und sich keine Sorgen zu machen, wenn der vierbeinige Freund an heißen Tagen weniger frisst. Ein Tipp von ihr ist, das Verschieben der Fütterungszeiten in die Morgen- oder Abendstun- den. ImHandel gibt es Kühlmatten oder Kühlpads für Vierbeiner, die vom Tier meist gut angenommen werden. Für kleine Wasserratten ist ein aufgestelltes Planschbecken eine tolle Sache. Relativ neu im Fachhandel sind Sicherheitsnetze für Kombifahrzeuge, die den gesamten Kofferraum schützen. Damit kann die Heckklappe komplett offen gelassen werden und das Fahrzeug wird – abgestellt im Schatten (Achtung, die Sonne wandert!) – übergangsweise zur praktischen Outdoorhundehütte. Ein Dankeschön aus der Tierhilfe – eine Anmerkung der meier Redaktion. Ein herzlich formuliertes Dankeschön erreichte die meier Redaktion von Carmen Baur. Aufgrund der Berichterstattung in der meier Juliausgabe haben sich erste neue Helfer gemeldet. Sogar ein Unterstützer für die alleinerziehende Mutter, die sich umdie gestiegenen Futter- und Lebens- haltungskosten Sorgen machte, hat sich gefunden. Das freut uns natür- lich! Die meier Redaktion wünscht sich sehr, dass auch künftig die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung zum Tierwohl nicht abreißt. Informationen darüber, was der Verein aktuell benötigt, finden Leser auf der Seite der Tierhilfe Franken. www.tierhilfe-franken.de Und wer unseren letzten Aufruf übersehen hat, kann ihn noch online nachlesen unter www.meier-magazin.de/link/332 – gerade in der Ferienzeit ist das Thema leider immer besonders akut. i Tierhilfe Franken e.V., Frau Carmen Baur, Büro: 09244 – 9823166 Spendenkonto: Sparkasse Nürnberg IBAN: DE60760501010005497011 SWIFT-BIC: SSKNDE77XXX Auto als Hitzefalle für Tiere: Wichtige Rechtsfragen rund umdie Rettung von Hund, Katze & Co. (anwalt.de) meier-Kurzlink www.meier-magazin.de/link/331 Anja Albrecht, meier Redaktion < meier-magazin.de/redaktion Im „Planschi“ abkühlen ©Tierhilfe Franken

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