meier Magazin - Juni 2023 / 24. Jhg.

60 meier® Magazin / Redaktion Roth und die 8. Nacht der Ausbildung Nachwuchs in den Betrieben wird händeringend gesucht und die Vielzahl der Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsvarianten in der Region ist enorm. Bereits zum achten Mal richtete die Stadt Roth daher die „Nacht der Ausbildung“ aus, um ausbildende Betriebe sowie interessierte Schüler:innen und Eltern zusammenzubringen. Begleitet von Nieselregen spricht der erste Bürgermeister der Stadt Roth, Andreas Buckreus, unterm schützenden Pavillon vor dem Rother Rathaus die Begrüßungsworte und eröffnete die achte Nacht der Ausbildung. Er hebt den erfreulichen Zuwachs an Beteiligung seitens der Firmen hervor und weist darauf hin, dass in diesem Jahr rund 90 Betriebe zusammen 120 Ausbildungsberufe vorstellen. Das Besondere an der Langen Nacht: neben mobilen Infoständen am Marktplatz und in der Fußgängerzone öffnen ortsansässige Unternehmen ihre Pforten und laden herzlich dazu ein, den Betrieb und die dort arbeitenden Menschen kennenzulernen und mehr über die zur Auswahl stehenden Berufe zu erfahren. Coole Truppe Auch die meier Redaktion ist an diesem 12. Mai in Begleitung einer Gruppe von Schüler:innen dabei. Anouk (17), Josephin (17), Antonia (17), Mael (18) und Matthias (17) gehen aufs Labenwolf Gymnasium in Nürn- berg und sagen bereitwillig zu, an diesem Abend einen Teil des Angebotes kennenzu- lernen. Wir treffen uns gegen 17 Uhr am Bahnhof und steigen dort in eine der drei Shuttlebus- linien ein. Die Stimmung ist gut, und wir alle sind gespannt, was uns an diesem Abend er- wartet. Die fünf Schüler:innen haben schon gute Vorstellungen, was sie nach dem Abi im nächsten Jahr machen wollen. Aber ganz in Stein gemeißelt ist das alles noch nicht. Auslandsaufenthalte, Uni-Studium, duales Studium oder eine Ausbildung. Irgendwie ist noch alles möglich und die Türen stehen offen. Genau richtig also, um heute ein biss- chenmehr über Jobs und Karriere zu erfahren. Erster Halt: Krankenhaus Wir laufen zunächst zum Empfang der Kreisklinik und werden dann aber ein Stück weiter, den Berg hinunter, zum Bildungszentrum für Pflegebe- rufe geschickt. Der Empfang dort: sehr herzlich. Die Mitarbeiterinnen am Eingang begrüßen uns und versorgen uns mit Laufzetteln, auf welchen wir uns Notizen machen können. Kurz sprechen wir schon im Foyer über die Ausbildung in der Pflege und die neue Möglichkeit, den Beruf umfas- send, generalistisch zu erlernen, also ohne die früher übliche Unterteilung in die Bereiche Kinder- oder Altenpflege. Im ersten Raum schon eine Überraschung. Zwei Damen stellen den Bereich„Medizinische Technologie“ vor und laden dazu ein, etwas mehr über den Beruf „medizinische/r Technologe/Technologin“ zu erfahren. Erstaunen in unserer Runde, denn von diesem Berufsbild haben wir noch nie gehört. Gespannt lauschen wir Frau Maderstein und Frau Meißner, die beide anschaulich über die spannenden Facetten ihres Berufes, über Diagnose, ihre wichtige Schnittstelle zwischen Ärzten und Pflegenden, das menschlich nahe Verhältnis zu den Patienten, insbesondere bei schlechten Befunden, das Begleiten der Erkrankten über einen längeren Zeitraum hinweg sowie interessante technische Details und physikali- sches Verständnis im Praxisalltag berichten. Wir verstehen nun gut den Sinn und Zweck solch einer Ausbildungsnacht Erfüllt von den ersten Eindrücken gehen wir nach oben in den ersten Stock. Dort dürfen wir einiges ausprobieren. Was machen linke und rechte Gehirnhälfte, wenn man seine Bewegungen nur im Spiegelbild betrachten kann? Wie fühlt es sich an, alt zu sein oder wie wichtig ist verantwortungsvolle, konzentrierte Arbeit bei der Befüllung von Tablet- tenboxen nach ärztlicher Anweisung oder beim Setzen einer Spritze? Einmal mehr bekommen wir Respekt vor den Berufen in der Pflege und uns wird klar, was für ein erfülltes Arbeitsleben dahinter stecken kann. Antonia erzählt uns, dass ihre beiden Eltern auch im Pflegebereich tätig sind, und die positiven Worte von Pflegepädagogin Heidi Kilian-Gerber über ihre Freude am Job und ihre Begeisterung für die Pflege begleiten uns. Matthias, der gerne Lehramt studieren möchte, hört besonders aufmerksam zu. Ausgestattet mit bunten Smarties, die wir als Belohnung für das Tablettensortieren geschenkt bekommen, wechseln wir hinüber zumnächsten Unter- nehmensstandort, dem Landratsamt. Als Erstes einen Cocktail und Schnittlauchbrot Auch hier werden wir mit großem Hallo begrüßt. Wir wählen einen von drei alkoholfreien Cocktails und stärken uns mit den angebotenen Schnittchen, bevor wir tiefer in die Ausbildungsmöglichkeiten beim Land- ratsamt einsteigen. Teresa Kempfer ist im ersten Aus- bildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten und sie nimmt unsere Gruppe unter ihre Fittiche. Sie spricht frei von ihren Plänen, ihren Gründen für die Entscheidung zu dieser Ausbildung und über die Dinge, die ihr beson- ders an ihrem Beruf gefallen. Sie schätzt die Vielfalt der Abteilungen, die sie im Laufe ihrer Ausbildung durchlaufen kann. Sie spricht vom Blockunterricht und spannenden Vor-Ort-Terminen, beispielsweise Besuche bei Bürgern, die einenWaffen- schein besitzen, aber auch Tourismus, Einbürgerung, soziales oder Kfz- Zulassungsstelle und einiges mehr. Sie stellt uns die einzelnen Bereiche und deren Stabsstellen vor und lässt auch die Berufsbilder „Duales StudiumDiplom-Verwaltungswirt/-in (FH) Kommunalverwaltung (3. QE)“, „Fachinformatiker/-in - Systemintegration“, „Gärtner/-in - Garten- und Landschaftsbau“, „Straßenwärter/-in“, „Verwaltungsfachangestellte/r - Kommunalverwaltung“, „Verwaltungswirt/-in (2. QE)“ nicht unerwähnt. Daneben beantwortet sie geduldig und souverän unsere Fragen zu Ausbildungsvoraussetzungen und den Weiterbildungschancen. Neben all den vielen Informationen hat das Landratsamt ein Quiz am PC und den Dreh am Glücksrad vorbereitet. ImTeam kriegen wir die Lösun- gen zu Ausflugszielen, Landtagswahl, Einwohnerzahlen und Partnerstadt ganz gut hin und wir verlassen reich bestückt mit vielen Informationen und kleinen Geschenken das Amtsgebäude. Draußen sind wir uns einig: allein diese beiden Standorte besucht zu haben, gibt einen Einblick, wie vielfältigVorstellungen und Ansprüche an den eigenen Beruf sein können und dass es wichtig ist, sich genau über seine Bedürfnisse undWünsche klar zu werden. 8 Unsere redaktionelle Begleitung: Mael, Josie, Anouk und Antonia in der Kreisklinik Roth Liebe Schülerin, Lieber Schüler, #Ausbildung Spezial Alle Ausbildungsangebote & -infos: www.meier.magazin.de/ausbildung © Markus Streck

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