BürgerInfo - August 2018

25 Bund Naturschutz - Ortsgruppe Schwanstetten „W I L D E S G R Ü N T R A F G E N U S S” ZWEI MAL KRÄUTERWANDERUNG MIT KOSTPROBEN Der Bund Naturschutz OG Schwanstetten war zweimal unterwegs, um Menschen die reichhaltigen Gaben der Natur näher zu bringen. Elke Küster-Emmer ließ eine Gruppe von Bücherei-Kindern die Köstlich- keiten der Natur riechen und schmecken. Daniela Zibi führte eine Gruppe von 38 Kräuter-Begeisterten in unsre Fluren, beantwortete alle Fragen und offerierte eine Vielzahl von Kostproben. Ein bunt gemischtes Völkchen an Hobbyköchen und Naturfreunden haben sich vor dem Rathaus eingefunden. Sie alle eint an diesem Nach- mittag eines: die Freude an der erblühten Natur und die Lust am Kochen und Genießen. Sie beobachten gerne die Natur, erzählt eine junge Frau, die zusammen mit ihrer Freundin an der Tour teilnimmt. Doch was die Uroma noch wusste, ist längst in Vergessenheit geraten. Hier wollen sie neu erfahren, dass man Spinat nicht nur aus einem viereckigen Tiefkühl- päckchen, sondern auch aus den jungen, äußerst vitaminreichen Brenn- nesseln zaubern kann oder dass junge Löwenzahnknospen, in Ölivenöl und Balsamico mariniert, mindestens genauso gut wie Kapernäpfel aus dem Supermarkt schmecken können. Die kleinsten Kräuter sind auch die leckersten, berichten die Kräuter- frauen, die viel Wissenswertes über den Vitamin- und Nährstoffgehalt der Kräuter zu erzählen wissen. Möglichst groß und zart sollen im heutigen Industriezeitalter die Kulturpflanzen sein, denke man nur an einen Kopf- salat. Und auch die Geschmacksnerven der Verbraucher haben sich an den zarten, teilweise wässrigen Geschmack gewöhnt. Wertvolle, für den Organismus so nötige Bitterstoffe fehlen heute vollständig. Und so sind es anfangs für den Gaumen unbekannte, ja strenge Geschmäcker, die sich beimherzhaften Biss in ein Löwenzahnblatt imMund entfalten. Honigsüß dagegen die gelben und rosa Blüten der Taub- und Buntnesseln, die sich zusammenmit den klitzekleinen Blättchen auch perfekt als Deko auf dem Teller machen. Denn auch in der Kräuterküche isst das Auge mit! Die Wanderer erschmecken viel Neues, auch dass junge Blätter von ver- schiedenen Bäumen nicht nur durchaus schmackhaft sind, sondern ne- benbei auch ziemlich viel Vitamin C enthalten und Sauerklee noch erfri- schender als Sauerampfer schmeckt. Wie gemalt liegt die Frühlingswiese vor demWanderer, unzählige Blumen, gelb, lila und blau wiegen sich als bunte Farbtupfer im kniehohen Gras. Alle sechs Wochen ändert sich die Vegetation einer Wiese, erzählen die Kräuterfrauen, im Jahreszyklus bringt dieselbe Wiese also immer andere Blüten und Pflanzen hervor. Man sollte jedoch nicht die Kräuter mit Stumpf und Stiel ausreißen und auch nicht direkt am Straßenrand und Feldsaum sammeln. Mit Ruhe und oft Staunen hören die Wanderer zu und suchen und probieren verschiedene Kräuter, wie z.B. den Schachtelhalm, den nicht so bekannten Gundermann mit seinen kleinen blauen Blüten, das Wiesenlabkraut und die Wicken. Natürlich sind da auch Breitwegerich, Spitzwegerich („hilft auch gegen Insektenstiche“), die Schafgarbe, bunte Nesseln, Löwenzahn, Brennnesseln, Knoblauchrauke und viele andere essbare Pflanzen. Und immer heißt es riechen und schmecken. Die Schaf- garbe riecht nicht nur ein wenig nach Banane, sondern fördert auch die Wundheilung. ImVolksmund wurde das Kraut auch wegen seines hohen Vitamingehalts „Soldatenpetersilie” genannt. Dass der bei so vielen Menschen verhasste Giersch so gesund sei überrascht viele Wanderer. Die meisten Gartenbesitzer verfluchen ihn. Dabei ist das ein Gemüse mit extrem vielen Vitaminen und Mineralstoffen, das man das ganze Jahr über zur Verfügung hat. Es ist ein wahres Vitamin C Wunder, das gegen Krankheiten wie Gicht, Rheuma, Erkältungen u.a. wirkt. Nach der erstenWanderung waschen und schnippeln die Kinder die ge- sammelten Kräuter und bereiten einen genussvollen Aufstrich zu, den sie begeistert mit Brot aufessen. Nach der zweitenWanderung versammeln sich die Wanderer in einem lauschigen Garten, um die von Daniela Zibi mitgebrachten und vor Ort gezauberten Kostproben zu genießen. Elke Küster-Emmer, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit Markt Schwanstetten Müllsammelaktion 2018 »Aufremmer demmer« lebt nach 20 Jahren wieder auf Zurückgelassener Müll auf öffentlichen Plätzen, Wegen und in der Landschaft ist ein Ärgernis und macht nachdenklich. Genau hier möchte der Landkreis Roth ansetzen und eine fast vergessene Aktion aus der Vergangenheit wieder aufleben lassen. Bei der Aktion„Aufremmer demmer“ vor gut 20 Jahren wurden von 2.500 Teilnehmern insgesamt 27 Tonnen Restmüll, 433 Altreifen, 12 Kühlschränke und 8 Autobatterien im Landkreis gesammelt. Am Samstag, den 06. Oktober 2018 ist erneut eine landkreisweite Müllsammel- aktion geplant. Weitere Informationen durch das Landratsamt Roth folgen demnächst. Der Markt Schwanstetten hofft wieder auf zahlreiche Helfer, um gemeinsam für ein noch schöneres Ortsbild zu sorgen. Ansprechpartner: Ordnungsamt, Dominic Nowak, Tel. 09170/289-11, E-Mail: dominic.nowak@schwanstetten.de Stefanie Weidner, Kulturamtsleitung

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