So., 29.05.16 20 Uhr
»Pigor singt – Benedikt Eichhorn muss begleiten« Volumen 8
WORTGEWALT UND STIL. SALON HIPHOP mit Pigor & Eichhorn
Nach sieben gemeinsamen Programmen hat sich die Stimmung zwischen den beiden nur oberflächlich verbessert. Eichhorn darf zwar wissenschaftliche Vorträge halten über Richard Wagner und die doppelte Buchführung, doch ob er seine Bohrmaschine als Bühnenrequisit von der Steuer absetzen darf, darüber wird heftig gestritten. Eine böse Fortsetzungsgeschichte.
Pigor und Eichhorn haben eine unnachahmliche Handschrift entwickelt, die weit über das hinausgeht, was man gemeinhin unter Chanson versteht. Ob Pop, Jazz, Hip Hop oder Mitsing-Hymne, Pigor und Eichhorn lassen Wort und Musik auf Augenhöhe miteinander korrespondieren. Der Zuschauer wird nie unter Niveau abgeholt. Ausrasten darf er trotzdem. Den großen Themen aus Politik und Philosophie nähern sich die beiden ebenso wie den Skurrilitäten des Alltags, jedoch in völlig unerwarteten Problemstellungen. Der Song “Traumarbeit” z. B. erzählt von einem Mann, der die ganze Nacht im Traum die Wohnung seiner Freundin tapeziert hat und sich weigert, am Morgen danach dieselbe Arbeit noch mal in der Realität zu tun. Neu im Programm ist auch die Hymne der bauwütigen Deutschen “Einer bohrt immer, in diesem Land” oder der ultimative Identifikationssong für alle Pappis: “Wir essen immer alle Teller leer ...” Wen sich Wutsänger Pigor vorknöpft, dem gnade Gott und der heilige Hugo.