Do., 03.05.18 19 - 20:30 Uhr
Wer nie sein Brot mit Tränen aß – Berichte eines Zeitzeugen aus der Nazi-Diktatur
Lesung und Gespräch
Der Herausgeber des Buches und Referent des Abends, Pfarrer i. R. Werner Strekies, begegnet Michael Haid zum ersten Mal in einem Gedenkgottesdienst zur Reichspogromnacht am 9. November 1978 in Hüttenbach Simmelsdorf.
Haid hat die Zerstörung der Synagoge und die Verfolgung der jüdischen Familien in Hüttenbach miterlebt. Der fast achtzigjährige übergibt dem jungen Pfarrer ein Manuskript seines bisher unveröffentlichten Buches »Wer nie sein Brot mit Tränen aß«. Leider ist 1978 und in den Jahren danach noch keine Veröffentlichung möglich. Erst im Oktober 2017 – Haid verstirbt schon1985 – erscheinen die Aufzeichnungen als Buch im Fahner-Verlag Lauf.
„In akribischer Arbeit, in vielen Gesprächen mit der Familie Haids und in Zusammenarbeit mit Fachleuten und Archiven hat Strekies die Aufzeichnungen Haids ergänzt und daraus ein sehr lesenswertes Dokument gemacht“ (Pegnitzzeitung Lauf vom 24.10.2017).
In Schwabach erinnern die Schilderungen Haids aus seiner Zeit im KZ Dachau an die Leidensgeschichten der sechs Schwabacher Stadträte, die wie Haid im Juni 1933 nach Dachau kamen: Konrad Lämmermann, Simon Dick, Leonhard Meier, Konrad Hofmann, Christoph Engel und Hans Hocheder. Unter allen schweren Erlebnissen finden sich bei Haid viele Hoffnungsgeschichten, in denen Menschen zusammen halten und sich gegenseitig stützen. Ein Ziel des Buches ist es, die Nazidiktatur nicht zu verdrängen und noch einmal Menschen zu würdigen, die für andere da waren und für eine Zukunft einzustehen, in der Recht und Menschenrechte gültig sind.