meier Magazin - April 2019 / 20 Jhg.

4 meier® Magazin / Redaktion Die Brunnen werden wieder bunt Osterbrunnen gibt es inzwischen vielerorts: in Bayern sind sie sowiesoTradition, aber auch in Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland, Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen und bis in den Norden haben sie sich seit den 80iger Jahren ausgebreitet. Ihren Ursprung aber haben sie in Franken. Nürnberg Nürnberger Ostermarkt: Der Klassiker unter den Märkten Mit dem Nürnberger Ostermarkt startet am Freitag, 05. April die Marktsaison 2019. Bis einschließlich Ostermontag, 22. April laden wieder über 100 Marktkaufleute, Schaustellerinnen und Schaustel- ler zu einem Besuch des Hauptmarktes ein. Tradition aus demMittelalter Der Ostermarkt ist ein Geheimtipp, der längst über die Stadtgrenzen bekannt ist und bereits seit dem Mittelalter besteht. Das klassische Warensortiment des Krämermarktes blieb im Grunde erhalten, hat sich jedoch längst an die moderne Lebensart angepasst. Ob jung oder alt, ob ansässig oder aus nah und fern. Für jeden Ge- schmack bietet der Nürnberger Ostermarkt das passende Angebot. Hier findet jeder Topf seinen passenden Deckel. Die bekannt vielfäl- tige Auswahl an Geschirr, Haushaltswaren und originellen Dingen des täglichen Bedarfs lässt einen Bummel über den Ostermarkt zu einem Erlebnis werden. Neuheiten sind dieses Jahr u.a. Original Gerti Gundel Pfannen, Upgecycelte Produkte aller Art, 3D Faltkarten aus Holz und Papier sowie selbst gestaltete Berufswappen. Kulinarische Highlights Für das leibliche Wohl wird im Kulina- rikbereich am Schönen Brunnen ge- sorgt. Die Klassiker Nürnberger Brat- würste im Brötchen oder mit Sauer- kraut sind ebenso vertreten wie Fisch- spezialitäten, Steaks, Schaschlik, geba- ckenes Gemüse, Elsässer Flammku- chen, Langos, Baumstriezel und Bio- Raclettekäse auf Gemüse oder Ba- guette. Zusätzlich sind erstmals orien- talische Süßwaren in Bio-Qualität auf dem Ostermarkt erhältlich. Der Ostermarkt findet vom 05. bis 22. April auf dem Nürnberger Hauptmarkt statt, die Öffnungs- und Verkaufszeiten sind täglich von 10 – 19 Uhr. Einzig an Karfreitag bleibt der Ostermarkt geschlossen. Mehr Informationen zum Nürnberger Ostermarkt finden Sie unter https://www.nuernberg.de/internet/marktamt/ostermarkt.html < Wo der allererste Osterbunnen der fränkischen Schweiz geschmückt wurde, kann man nur mündlichen Überlieferungen entnehmen. Diesen zufolge stand der erste feierlich ge- schmückte Brunnen im Jahr 1909 in Aufseß. Zum Ursprung der Tradition gibt es verschie- dene Interpretationen, christliche, heidnische und ganz pragmatische Ursprünge werden gleichermaßen aufgeführt. In der fränkischen Schweiz gilt eine Wasserarmut und somit die Kostbarkeit des lebensnotwendigen Nass als Erklärung – die Brunnen wurden gleichsam geschmückt, um einemNotstand vorzubeugen und das Wasser als wichtiges Gut zu ehren. Ein anderer Ursprung scheint das gründliche, gemeinschaftliche Reinigen der lebenswichti- gen Brunnen im Frühjahr zu sein. Doch auch wesentlich profanere Gründe wer- den ins Feld geführt: Gäste anzuziehen, sprich: den Tourismus anzukurbeln. Die Region um Muggendorf jedenfalls, die mit der Entstehung der Osterbrunnen-Tradition um 1910 in engem Zusammenhang steht, durfte sich bereits seit dem 19. Jahrhundert über einen regen Touris- mus freuen und erfuhr kurz nach der ersten Erwähnung der Osterbrunnen einen wachsen- den Besucherzustrom. Los geht’s am Palmsonntag Unbestritten ist, dass die Fränkische Schweiz nicht nur der Ursprung der Osterbrunnen ist, sondern auch mit der weitaus größten Dichte an festlich und prächtig geschmückten Brunnen aufwarten kann. An die 200 Ortschaften verzieren von Palm- sonntag bis zwei Wochen nach Ostern rund 400 Brunnen und Quellen mit tausenden, meist hand- bemalten Eiern, außerdem Kränzen, Girlanden und Blumen. Traditionell sind die Schmuckwerke in Form einer Krone angelegt, weswegen auch oft von einer Osterkrone gesprochen wird. Doch die Vielfalt ist heutzutage viel größer. In Kleingesee etwa gibt es dieses Jahr handbemalte Ostereier mit Motiven zum Thema Feuerwehr, dazu einen Heiligen St. Florian. Doch auch Fußballmotive, Märchen oder – zum Jubiläumdes Reinheitsgebo- tes – das Thema Bier wurden schon umgesetzt. Wer hat den größten? Wo der weltweit größte Osterbrunnen steht, da- rüber scheiden sich die Geister. Der Tourismusver- band Fränkische Schweiz sieht diesen in Bieber- bach verortet. Das Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet aber seit 2005 den Stadtbrunnen im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg mit 16.500 bunten Eiern als Rekordhalter, die Gemeinde Oberstadion in Oberschwaben hat mit 27.000 Eiern einen neuen Rekord angemeldet. Osterbrunnen in Unterailsfeld Bild oben: Bieberbach, der größte Osterbrunnen der Welt © TZ Fränkische Schweiz/Trykowski © TZ Fränkische Schweiz/Trykowski

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