meier Magazin - April 2019 / 20 Jhg.

meier® Magazin / Redaktion „Mehr Qualitität, weniger Quantität“ In Punkto Ausstellerzahlen dürfen sich die Veranstalter des Berufemarktes Wendelstein über einen neuen Rekord freuen – 85 Unter- nehmen haben dieses Jahr in der Hans-Seu- fert-Halle ausgestellt. Der Eindruck der Aus- steller: positiv! Vor allen Dingen: „mehr Qua- lität als Quantität“ bei den Gesprächen. So resümiert etwa Sonja Marthold, Geschäfts- führende Gesellschafterin von sill OPTICS :„Wir sind begeistert. Der Berufemarkt in Wendel- stein ist für uns der beste Weg, Nachwuchs zu finden.“ Die Probearbeiten gehen bei Sill Optics noch bis nach Ostern, dann wird sich entschei- den, wer von den Bewerbern in die engere Wahl kommt.“ Auch Michael Mullee, Ausbildungsleiter bei HeinrichMüller Präzisionsdrehteile inWendel- stein, zieht eine positive Bilanz. Nicht nur, dass alle Ausbildungsplätze besetzt werden konn- ten.„Die Schüler waren besser vorbereitet, sehr interessiert und fragten ganz gezielt Berufe an, die wir ausbilden“, berichtet Mullee. Insgesamt beurteilt er die Situation auf demAusbildungs- markt etwas positiver. Richtig gut vorbereitet fand auch Wolfgang Stiegler, Ausbildungsleiter bei Mangelberger Elektronik / edison street die Schüler. „Die Interessenten holten ganz gezielt Infos über Berufsbilder ein“, so Stiegler. Viele Praktika konnten aufgrund der Messe bereits vergeben werden, berichtet er weiter. Stiegler hat den Eindruck, dass viele Schüler aufgrund von Ver- anstaltungen in den Schulen kamen, die seine Firma imVorfeld durchgeführt hatte. In Zahlen ausgedrückt würde Stiegler sagen: „Fünf Pro- zent weniger Gespräche, aber zehn Prozent qualitativ bessere Gespräche.“Was er allerdings nochmehr als sonst vermisste, waren weibliche Bewerber. „Mädchen sind generell selten bei uns am Stand, aber dieses Jahr waren sie noch seltener." Ein Eindruck, den auch Sabine Rieger aus der Zahnarztpraxis Dr. Christian Jänichen bestä- tigt. „Der Zuspruch war gut, aber unter den Schulabgängern waren dieses Jahr überwie- gend Jungs“, so Rieger. Sie hat den Eindruck, dass das Interesse sehr branchenunterschied- lich ausgefallen ist. „Einzelne Berufssparten waren enorm frequentiert, ich denke, die tech- nischen Berufe hatten aufgrund der vielen männlichen Besucher enorm viel Zulauf." Ein Umstand, der auch Sabine Seubert vom Hairlike frisörteam seubert nicht verborgen blieb. Auch bei ihr hatten besonders am Vor- mittag enormweniger junge Frauen angefragt, sodass sie sich schon gemeinsam mit ihrer Standnachbarin wunderte: „Wo sind die Mädels“? Aber auch sie konnte am Schluss fest- stellen: „Es gab zwar weniger Quantität in Bezug auf die Gespräche, dafür mehr Qualität." Ihr Eindruck insgesamt zur Ausbildungs- situation? „Minimal positiver. Für uns Friseure zumindest ist die Talsohle durchschritten.“ Kristin Wunderlich, meier Redaktion < Ausbildung Spezial 76

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