meier Magazin - Nov. 2020 / 21. Jhg.

Bei der Wahl der Grundstückseinfriedung findet man heute ein breites Angebot an Materialien, Formen und Farben. Der Zaun kann nahezu beliebig an die eigenen Vorstellungen, den Gartenstil und den Look des Hauses angepasst werden – und quasi als Visitenkarte seiner Eigentümer dienen. Einfache Lösung: der Maschendrahtzaun Wer eine simple und haltbare Lösung sucht, der kann zum Maschen- drahtzaun greifen. Auch wenn ihnen – nicht zuletzt dank des gleichna- migen Schlagers aus den 90er Jahren – das Image der Spießigkeit anhaf- tet, sind sie besser als ihr Ruf. Maschendrahtzäune sind haltbar, schnell montiert und günstig. Besonders wer ein großes Grundstück eingrenzen will, wird diese Lösung eventuell in Betracht ziehen, da der Maschen- drahtzaun mit zunehmender Menge immer günstiger wird. Ein ein Meter hohes Geflecht ist ab etwa zehn Euro pro laufendemMeter zu haben, ab 100 Meter Länge reduziert sich der Preis bereits auf sechs Euro pro Meter. Maschendraht kann einfach auf die richtige Länge zugeschnitten werden. Bei der Montage kann man sich das Einbetonieren ersparen und auf Einschlaghülsen zurückgreifen. Bei niedrigen Zäunen kann man außerdem auf dicke Pfosten verzichten und zu einfachen Spannstäben greifen. Und inzwischen findet man das Geflecht nicht nur im bekannten Dunkelgrün, sondern in vielen verschiedenen Farben. Zusammen mit gleichfarbigen Zaunpfosten kann sich ein hübsches Gesamtbild er- geben. Wer mehr Sichtschutz möchte, kann auch imNachhinein spezielle Bänder zwischen die einzelnen Rauten flechten und so 100-prozentige Blickdichte herstellen. Besonders interessant ist diese Variante aber auch, wenn man ohnehin nur eine Rankhilfe für Kletterpflanzen sucht. Den Sichtschutz erledigt dann die Natur. Holz: hübsch und naturnah Besonders für den Natur- oder Bauerngarten ist Holz das Material der Wahl. Holz ist in seinem Charme kaum zu überbieten. Einschlüsse, Spalten, Astlöcher und Maserungen verhelfen der Grundstücksgrenze zu jeder Menge Charakter.Man muss sich allerdings bewusst sein, dass ein Holzzaun Pflege erfordert und – seit Steinkohlenteeröl (Carbolineum https://de.wikipedia.org/wiki/Carbolineum ) zum Einlassen verboten ist – eine begrenzte Lebensdauer aufweist. Mit der richtigen Pflege und der richtigen Holzart kann man den Zerfallsprozess jedoch deutlich hinauszögern und auch einem Holzzaun zu einer Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten verhelfen. Bei der Wahl des Holzes sollte man auf einheimische Arten zurückgreifen, Fichte und Kiefer sind Standardhölzer, Lärche und Douglasie sind ebenfalls sehr beliebt. Gerade letztere sind im Vergleich zu anderen Nadelhölzern sehr robust. Eichenholz ist besonders hart und somit auch sehr witterungsbeständig. Je nach Verwendung und Geschmack können Holzzäune rustikal, modern oder filigran ausgeformt werden. Der Klassiker ist der Latten- zaun. Er besteht aus einfachen Holzlatten, die an zwei waagerecht verlaufende Holzstreben angebracht sind. Die einzelnen Latten können je nach Geschmack gleichmäßig oder auch ungleichmäßig breit sein. Wer es sehr rustikal mag, dem gefällt vielleicht ein Bretterzaun. Dieser wird aus robusten Brettern gefertigt, die mit Nägeln verbunden werden. Auch beim Bretterzaun können die Holzelemente in Höhe und Breite variieren und gemischt werden. Noch rustikaler ist ein sogenannter Schwartenbrett-Zaun. Hier nutzt man eine Art„Abfallprodukt“ von Baumstämmen für Schnittholz. Schwarten- holz ist also Restholz und besonders preisgünstig. Es eignet sich hervorragend für einen klassischen Gartenzaun, der mit Natürlichkeit überzeugen soll, denn auf einer Seite ist meist sogar noch die Baumrinde zu sehen. 42 Garten- Saison 2020 Gartenzäune sind fast so wichtig wie der Garten selbst. Sie schützen nicht nur das Grundstück, son- dern auch die Privatsphäre, halten draußen, was draußen bleiben und drinnen, was drinnen bleiben soll. Aber sie sind auch ein wichtiges Gestaltungs- und Schmuckelement. Die Visitenkarte des Gartens © Adler, Garten- und Landschaftsbau

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