meier Magazin - März 2021 / 22. Jhg.

8 Ausbildung Spezial 8 Auch achten sie darauf, dass die getane Arbeit möglichst bald einen Sinn ergibt. Anstatt jahrelang nurWerkstücke und Modelle anzufertigen, sollen die Azubis möglichst bald in die Produktion einbezogen werden. „Uns ist es wichtig, die Auszubildenden so schnell wie möglich in die Produktion einzubinden“, erklärt Stefan Biegerl. Natürlich gibt es zu- nächst eine Einarbeitungsphase, in der die Azubis die Grundlagen lernen. „Aber spätestens nach dem ersten halben Jahr fertigen unsere Auszubil- denden dann Stücke an, die wir tatsächlich benötigen. Natürlich nicht zu 100 Prozent, aber einenTag proWoche leisten die Azubis dannwichtige Zuarbeiten.“ Ab dem zweiten Jahr werden die Azubis der toolcraft AG wirtschaftlich richtig relevant. „Wir stellen immer wieder fest, dass dies unseren Auszubildenden einen unheimlichen Motivationsschub gibt. Ideal ist es natürlich, wenn es um einTeil geht, das wir bei uns in der Firma verbauen. Wenn sie dann sehen, dass eines ihrer Stücke in einer Auto- mationslösung verbaut wird, dann sind sie natürlich unheimlich stolz.“ Auch bei Digithurst starten die Azubis recht schnell in’s „volle Leben“. Bereits nach wenigen Wochen bekommen sie Teilprojekte übertragen. Daneben werden natürlich Kreativität und proaktives Handeln gefördert. „Unsere Azubis denken sich ihr Abschlussprojekt im dritten Lehrjahr selbst aus und schlagen uns dieses vor“, erklärt Vivian Milutin. Und dabei kommen oft höchst erstaunliche Produkte heraus. So hat zum Beispiel ein Auszubildender einen eigenen CD-Importer entwickelt. Azubis in der Gemeinschaft Moderne Ausbildungsbetriebe achten natürlich nicht nur auf die Qualität der Ausbildung, sondern auch auf ein gutes Miteinander in der Firma. Das fängt schon am ersten Tag der Ausbildung an. In der Regel gibt es Einführungsveranstaltungen, an denen sich alle Azubis kennen lernen. „Bei uns sind die ersten beiden Tage allein dem gegenseitigen Kennen- lernen und der Einführung im Betrieb gewidmet. Unsere Neulinge sollen weich ankommen“, erklärt Stefan Biegerl von Toolcraft . Eine Selbstver- ständlichkeit auch bei Digithurst : „In den ersten Tagen geht es erst ein- mal darum sich in der Firma zurecht zu finden und die Kollegen kennen zu lernen“, betont Vivian Milutin. Um den Zusammenhalt unter Azubis und Kollegen zu stärken ist es bei modern denkenden Arbeitgebern außerdem selbstverständlich, sich zu Projekten und Veranstaltungen auch außerhalb der Firma zu treffen.„Bei uns ist das Highlight des Jahres unser Hüttenwochenende. Da sind wir ein ganzesWochenende außerhalb der Firma zusammen, genießen viele Freizeitaktivitäten, arbeiten aber auch an gemeinsamen Projekten“, so Biegerl. „Und wir organisieren unsere alljährliche Talent Night gemein- sam. Die Talent Night, das ist bei der toolcraft AG ein Tag der offenen Tür für Schüler, Lehrer, Praktikanten und Interessierte. „Da gibt es zum Beispiel auch viele Mitmachaktionen, die unsere Azubis für die Gäste organisieren.“ Bei Digithurst ist das Highlight des Jahres das große Sommerfest oder Firmenjubiläen. GemeinsameWochenenden sind in den meisten Firmen inzwischen üblich, daneben gibt es auch andere regelmäßige Freizeit- aktivitäten, wie Laufgruppen oder Fußballtrainings, Firmenläufe und anderes. „Wir haben eine Kochgruppe, deren Teilnehmer sich jeden Mittag treffen und dann abwechselnd gegenseitig füreinander kochen. Natürlich dürfen unsere Praktikanten mitessen, auch wenn sie sich nicht selbst aktiv an der Gruppe beteiligen“ erklärt Vivian Milutin. Und am Ende des Jahres werden dann die Rezept-Highlights im firmeneigenen Blog veröffentlicht. Daneben bieten viele Arbeitgeber Goodies wie Firmen- handys, Fitnessgutscheine oder kostenlose Getränke. Oder einen Anreiz ganz anderer Art: „Unsere Mitarbeiter, und so natürlich auch unsere Azubis, dürfen ihren Hund in die Arbeit mitbringen“, erklärt Vivian Milutin. Die sorgen dann auf ihre ganz eigene Weise für ein sehr beson- deres Betriebsklima. Denn mittlerweile gibt es sogar wissenschaftliche Studien, die belegen, wie vorteilhaft sich Hunde im Büro auf die Stimmung unter den Mitarbeitern auswirken. Und das beste: gute Zukunftsaussichten Wenn eine Firma so viel Wert auf ihren Nachwuchs legt, dann ist auch klar: Sie ist an einer Übernahme höchst interessiert. Wer also während seiner Ausbildungmit Motivation und guten Leistungen glänzt, der kann sich auf eine sichere Zukunft freuen.„Bei uns ist die Übernahmequote in den letzten Jahren 100 Prozent“ betont Biegerl. Auch Vivian Milutin versichert: „Wir bilden aus, um unseren qualifizierten Nachwuchs sicher zu stellen und nicht, um eine möglichst große Ausbildungsabteilung vorweisen zu können.“ Eine Garantie gibt es natürlich nicht. Aber mit dem allgemein herrschen- den Fachkräftemangel muss sich, wer gute Leistungen aufweisen kann, wirklich nicht um seine Zukunft sorgen. Und eine Ausbildung ist ja auch nicht das Ende der Fahnenstange. Gute Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern Schulungen und Fortbildungsmaßnahmen an. Sie sind an einer Weiterqualifizierung ihrer Fachkräfte interessiert und sehen diese als Muss, nicht als Option. „Wir bieten regelmäßig interne Schulungen an, außerdem verschiedene Seminare. Und natürlich freuen wir uns, wenn unsere Mitarbeiter mit eigenen Vorschlägen für eine Fortbildung auf uns zukommen“, betont Vivian Milutin. So kann jeder, der nach Höherem strebt, dies auch in einemAusbildungs- beruf erreichen. Der erste Schritt ist aber immer, einen guten und passenden Ausbildungsbetrieb zu finden. Mit den vielen Möglichkeiten, Arbeitgeber kennen zu lernen und Informationen einzuholen, ist das heute leichter denn je. i Weitere Infos zu den Ausbildungen der beiden Unternehmen in der Online Ausbildungsbörse unter www.meier-magazin.de/link/54 Kristin Wunderlich, meier Redaktion <

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